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renzoole 63. Iahrg ch, den 38. Uovember 1860 vorher bekannt zn machenden Bedingungen Die abyssinischen Truppen zu vervollständigen. Kamerun wird der Tod der beiden der Kamerun-Hinterland-Gesellschaft Arnold auf telegraphischem Wege Die Todesursache ist nicht angege- — Aus Angestellten Kasch und übermittelt. Er Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Weyer: in Adorf. (s die illustrirte Gratisbeilage „Der Zeitspiegel M.. Dormittags 11 Uhr kstet werden. Der Pächter ist zum Verkauf ben; doch ist die Vermuthung begrünvet, daß beide Herren feindlichen Eingeborenen im Busch zum Opfer gefallen sind. Im Juli hatte Herr l Kasch von Edea aus den Sannaga aufwärts K eine Expedition in das Innere unternommen ' und in Sakebayeme, 4 Tagereisen aufwärts Edea, eine Factorei angelegt. Die ersten Be richte, die Herr Kasch an die Gesellschaft ent sandte, lauteten sehr günstig, ließen aber erken nen, daß Schwierigkeiten mit den Negern nicht ausgeschlossen sein würden. Wahrscheinlich ist Herr Arnold zu seiner Unterstützung hinaufge sandt und sind auf diese Weise beide in treuer Pflichterfüllung auf einem der Vorposten der Civilisation ihrem Berufe zum Opfer gefallen. — Die „Associirte Presse" in New-Pork sagt, in südamerikanischen Kreisen und in Washington verlaute, Deutschland suche die Insel Curacao, die zu Holländisch-Guyana gehört zu erwerben. Curacao ist eine zu den Inseln unter dem Winde gehörige Felseninsel im Antillenmeere Westindiens, ungefähr 70 Km. von der Küste Venezuelas entfernt, zählt auf 550 Qkm. (1894) 27 769 Einwohner, darunter 5—6000 ehemalige Sklaven. Curacao wurde 1527 von den Spaniern besetzt, 1634 von den Holländern erobert und ihnen im Westfälischen Frieden abgetreten. 1807 von den Engländern erobert, wurde sie infolge des nach dem Pariser Frieden zwischen England und dem Königreiche der Niederlande geschlossenen Vertrag zurückgegeben. — Unter Führung der Abgeordneten Schö nerer, Jro und Stein besuchten 25 Ostmärker aus Asch, Eger, Brünn, Friedland, Krems, Reichenberg, Salzburg, Schloß Rosenau und Wien die Gruftkapelle in Friedrichsruh und leg ten Kränze und Palmenzweige am Sarkophag nieder. Schönerer sagte, die Ostmärker seien in Bismarcktreue gekommen, um neuerlich zu danken für Alles, was Bismarck für das deutsche Volk gethan,habe. Wien, 26. Novbr. Die bisher in Deutsch- Böhmen vorgenommenen Wahlmänner-Wahlen für die allgemeine Curie ergaben einen unge ahnten Erfolg der Deutschradicalen, insbesondere im Egerlande und im nordwestlichen und öst lichen Böhmen. Ganze Bezirke, welche 1897 sozialdemokratisch gewählt haben, wählten dies mal deutschradicol, darunter ausgesprochene Fabrikorte. Ebenso groß ist der Erfolg der Deutschradicalen in Nord-Mähren, wo beide Man Offiziere werden in den nächsten Tagen in Dji- buti eintreffen. Paris, 25. Novbr. Auf der Fahrt zur Ausstellung, die Krüger heute besuchte, wurde Krüger öfters mit dem Rufe „Es lebe das Schiedsgericht!" begrüßt. Paris, 26. Novbr. Bei der Unterredung mit Delcasse trug Präsident Krüger eine große Zuversicht zur Schau. Die heute eingetroffenen Nachrichten, daß Botha sich Pretoria nähert, und daß Roberts zwanzigtausend Mann regulä rer Truppen verlangte, weckten im Scribehotel allgemeinen Jubel. Madrid, 26. Novbr. Aus Tanger wird gemeldet, daß die Einführung großer Posten moderner Gewehre aus Deutschland nach Marok ko die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Man spricht davon, daß die Mächte, ähnlich wie für China, auch für Marrokko ein Waffeneinfuhr verbot vereinbaren werden. London, 26. Novbr. Nach Pariser Mel dungen will Krüger die französische Regierung bitten, England folgendes Arrangement vorzu schlagen: Rückkehr zu dem Zustand vor dem Ultimatum Transvaals; Gewähr des Wahlrechts an die Ausländer nach fünf Jahren Aufenthalt mit rückgreifender Wirksamkeit; beide Republiken zahlen eine durch ein Schiedsgericht festzusetzende Kriegsentschädigung; gleiche Rechte bezüglich der Sprache, Religion und Politik für alle männli chen Landesbewohner über 16 Jahren, Autono mie für die Republiken mit einem Consularcorps in Pretoria, welches in inneren Angelegenheiten der Burenregierung subordinirt, in äußeren aber ihr übergeordnet ist. London, 26. Novbr. Präsident Krügers Empfang in Paris übertrifft hier alle Erwar tungen. Da ein objektives Urtheil über die Motive hier unmöglich ist, werden sie in falscher Der Stadtratif Kämnih. Vermögensbesitz doch sehr kapitalistisch einseitig und politisch nicht stichhaltig. Hundert mäßig begüterte tüchtige Landleute sind als Staats- bestandtheil wohl ebenso viel werth, als zehn sehr reiche Städter. Schließlich stellt nicht das ! Checkbuch und der Geldbeutel, sondern der leben- I dige Bürger die Kraft der Nation dar." Berlin, 26. Novbr. Zur Förderung der Landwirthschaft und der deutschen Besiedelung > des südwestafrikanischen Schutzgebietes können an Ansiedler Beihilfen im Gesammtbetrage bis zu 4000 Mk. gewährt werden. Diese Beihilfen gelten als unverzinsliches Darlehn, welches ratenweise zurückgezahlt werden muß. date der Sozialdemokraten abgenommen werden dürften. — Armes Böhmen! Ein netter Ton scheint in czechischen Priesterkreisen üblich zu sein. Als Probe hierfür theilt das „N. S. Kbl." einen durch die „Oesterr. Kirchenz" verbürgten Vor gang mit, wonach der Dechant in W., in der Nähe von Turn, einen übergetretenen Arbeiter, der eine Quittung bei ihm unterschreiben lassen muß, mit „Sie Schwein!" titulirt und ihm wü- thend das unterschriebene Papier vor die Füße wirft. . . . Für den Deutschenhaß der würdigen Herren ist es kein übler Beleg, wenn ferner der czechische Seelenhirt ?. Gruda in Katharein 2 Schulmädchen, die ihn deutsch mit „Gelobt sei Jesus Christus!" grüßen, auf Czechisch anfährt: „Ihr Schweine, könnt Ihr nicht anders grüßen !" Was im Uebrigen der böhmische Clerus dem Volke in religiöser Beziehung zu bieten wagt, zeigt die in der bischöflichen Druckerei zu Pilsen wieder mundrecht gemachte Geschichte vom Räu ber Janetschek, der in den Himmel kommt, weil sonst alle Heiligen dem lieben Gotte mit einem großen Streik drohen. — Mit Recht bemerkte das „N. S. Kbl." hierzu, auch einem gedanken losen Volke müßten doch endlich einmal die Au gen aufgehen über solchen Volksbetrug. Rom, 26. Novbr. Ein Abendblatt meldet: Der Kriegsminister gab seine Entlassung, weil die Kammer in der heutigen Vormittagssitzung den vom Kriegsminister bekämpften Antrag des Sozialisten Panzini auf Abschaffung aller Kriegs gerichte annahm. Der Kriegsminister war in dessen in der Nachmittagssitzung der Kammer erschienen. Rom, 27. Novbr. Aus Odessa wird ge meldet, durch Vermittelung des Grafen Leontijiff sind 6 russische Offiziere in den Dienst des Ne gus Menelik getreten, um die Ausbildung der Inserate von hier und aus dem Verbreitungs bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. in der alle Redner sich gegen diesen Stand punkt des Staatssekretärs wandten. Mit be sonderer Schärfe that dies der Abg. Dr. Oertel- Sachsen (kons.), der dem Reichsschatzsekretär anheim gab, zu erwägen, ob der Reichstag in der Lage sein werde, irgend welche Ausgaben für Verkehrszwecke zu machen, wenn die Reichs kasse nicht der nächsten Pflicht den Militärinva liden gegenüber nachzukommen vermöge. Für die bessere Versorgung der Invaliden und für die schleunige Vorlegung eines Entwurfs behufs Revision des Militär-Pensionsgesetzes traten alle nachfolgenden Redner, die Abgg. Fritzen (Centr.), Rickert (sreis. Vgg.), v. Vollmar, Eibhosf, Prinz Schönaich-Carolath (nationallib.), Dr. Arendt (Rp.) und Abg. Werner (deutsch-soziale Refp.) ein. Nachdem noch Graf Oriola die Verdächti gung des Reichsschatzsekretärs, als habe er nur Eindruck nach außen machen wollen, mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen hatte, wurde die Debatte geschlossen. Das Haus ging über zur ersten Lesung der Seemannsordnung, die den Reichstag bereits in der letzten Session beschäftigt hat, es sprachen die Abgg. Semmler (nl.), Freese (frs. Vgg.) und Rettich (Reichsp.). Darauf ver tagt sich das Haus bis Dienstag 1 Uhr. Schluß 5 Uhr. VoUttsche Rundschau- — Zur neulichen Rede des Dr. Siemens macht der Berliner Korrespondent der „Neuen Züricher Ztg." folgende treffende Glossen: „In seiner Einleitungsrede berechnete Dr. Siemens, daß das gesammte Nationalvermögen Deutsch lands rund 150 Milliarden Mark betrage, wo von ungefähr nur der zehnte Theil durch agra rischen Besitz repräsentirt werde. Er folgerte daß die Agrarier angesichts solcher Minimal betheiligung am Nationalvermögen kein Recht auf erhöhte Berücksichtigung ihrer zollpolitischen Wünsche hätten. Ohne mich für die agrarischen Getreidezoll-Forderungen und ihre Verfechter irgendwie zu erwärmen, scheint mir die Sie- mens'sche Berechnung des Gewichts einer Be- völkervngsklosse im Staatsleben nur nach ihrem ÄgebN M Anzeiger für orf mld das obere Vogtland