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Laffaly erschrak, doch bald ergriff er freudig das Schreiben, und sah mit leuchtenden Blicken auf das vor ihm hängende Bild. Wenn es nicht Täuschung ist, Jules, wenn dieser Brief mir ver wirklicht, was Du sprichst, daun sage immerhin, Du bist ein Kind des Glückes, mich soll es nicht mehr schrecken. Ich sage Dir, der Besitz dieses Mädchens macht mich überselig. Jules, jetzt rufe noch einmal, Andree, Du bist ein Kind des Glücks!" Jules stand und betrachtete seinen wonnetrunkenen Freund, der mit gierigen Blicken an den Zügen des schönen Bildes hing. Er nahm es von der Wand, er küßte es, trat an's Fenster, um es bester betrachten zu können, und schien alles Andere um sich vergeßen zu haben. Jules weckte ihn aus seinen Träumen „Andree, warum liest Du das Schreiben nicht? Wir wollen das Original bald leibhaftig vor uns sehen. Der Brief bescheidet Dich nach Paris zu Madame Bagneres. Dein Bild hat dort seinen Ein druck nicht verfehlt und man erwartet Dich. Komm nun, dem schönen Kinde Deine Huldigungen persönlich darzubringen." Andree küßte noch einmal das Bild, hing es an seinen ersten Platz und sagte, „ich bin bereit, so laß uns eilen!" „Nein," entgegnete Jules, „ich reise nicht mit. Wer soll hier Alles leiten? Du hast in Paris meinen Bruder, der die ganze Sache eingeleitet hat, zum Führer, er und ich, Beide sind wir ja Deine Freunde." Andree besann sich. „Du hast recht." Er eilte fort. In wenig Stunden war er unterwegs, und bald lag er in den Armen Francois, des Bruders seines Freundes Jules. Der unge duldige Andree ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Lieber Francois, mich hat die Reise nicht ermüdet, nicht ange strengt. Die Sehnsucht hat mich bergetrieben, ich ersticke Sie nur, lassen Sie uns hineilen, wo Glück und Bestimmung mir das größte Kleinod aufbewahrt haben." Francois jedoch machte Einwendungen, und so sehr auch Andree drängte, mußte er dennoch seine Sehnsucht bekämpfen und sich in die Pläne des Freundes fügen. Mutter und Tochter standen an« Fenster und blickten sehnsuchts voll hinaus, als eine glänzende, reich mit Silber beschlagene Equi page ihrem Hause zurollte. In der Equipage aber saßen Andree und Frangois, er wunderte sich über die Fröhlichkeit seines Freundes, und wurde selbst ganz lustig; plötzlich aber krauste sich seine Stirn, und er ergriff Andrees Hand. „Denken Sie nur, was mir in diesem Augenblicke einfällt. Mein Bruder spricht immer, daß Ihnen das Glück mit hundert Beinen nachlaufe, aber was meinen Sie, Andree, wenn ich Sie darum bitte, daß wir augenblicklich umkehren nnd nach Hause fahren?" Andree wollte entgegnen, doch FranZois wurde ängstlicher. „Wir kommen nicht zur guten Stunde zu Madame Bagneres." Andree lachte. (Fortsetzung folgt.) RHiganction aus Stmlivaldtr Revier. In der Schankwirthschaft zu Streitwald sollen Montag, den 1«. August 188», Vormittags von S Uhr an, folgendes in den Abtheilungen „Wernsbach, Stockweich, Nödersweich, Felsel, Forsthaus und auf dem Schettler'schen Grundstück" aufbereitetes Reißig, und zwar 19 Wellenhundert hartes und 107,8 Wellenhundert weiches Reißig gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an den Meist bietenden verkauft werden. Nähere Auskunft ertheilt Revierförster May in Streitwald. Fürstlich Zchimlmrg'schc Forstverimlümg Ztrcitumld. Gasthaus M „grimm Garten" in LAS.«LSA- Sonntag und Montag, den IS. und I«. August, findet mein diesjähriges HM" Vogelschießen statt. Sonntag von Nachmittag 4 Uhr an ökkeittlLvks ravrWrrM. Montag Nachmittag 3 Uhr DamerrvogeSschiefzen und von Abends 8 Uhr ab II^II^ Für gute Speisen und Getränke, sowie aufmerksame Bedienung wird bestens ge sorgt sein und ladet ergebenst ein ^UgU8t IVikischNkl'. Mchard Schnabel, Leipzigs Wvttergartenstratze Nr. 7, x empfiehlt Satent-Llosets, Eiserne Mangel- A Maschinen, Wasch-Maschinen, Wring-Maschinen, Dampf-Wafch- A kessel, sslättöfenu.Kohlen-sslätten, « sslissäe - Maschinen, Grudeöfen, » Serviettenpressen, Servirtische, — Brotschneide-Maschinen, Bouillon- -Z» topfe; als Specialität: Z Aossständ. Mrthschafls-ßinrichtungen. 8 Britten, Thermometer n. s. w. empfiehlt L. Hentschel, Apotheker in Zwöni tz. Theater im Schießhause zu Zwönitz. Morgen Freitag Jie Lieder des "Musikanten. Volksstück mit Gesang in 5 Akten von Rudolph Kneisel. Musik von Ferdinand Gumbert. Um zahlreichen Besuch bittet August Liebhaber. ^ÖNil2. Morgen Freitag, den IS. August, Abends ^9 Uhr Generalversammlung. Tagesordnung: 1) Vorlegung der Jahresrechnung. 2) Neuwahl des Direktoriums. 3) Entrichtung der Monatssteuer. Ter Commandant. K. 0. Heute Abend von 6 Uhr ab Frisches fettes Rind- und Kalbfleisch, sowie trichinenfreies Schweinefleisch empfiehlt Louis Pfüller, Zwönitz. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unseres ge liebten Vaters und Schwiegervaters des Schuhmachermeisiers Ängnst Opitz, fühlen mir uns gedrungen für die vielen Beweise der Liebe und Theilnahme, welche uns bei dem Begräbniß des selig Entschlafenen zu Theil geworden sind, hierdurch unsern herzlichsten Dank anszusprechen. Insbesondere Dank für den überaus reichen Blumenschmuck, Herrn Pastor Neidhardt für die am Grabe gesprochenen erhebenden Trostesworte, sowie Herrn I Rector Birn für den gebrachten Trauer- « gesang und schließlich allen Verwandten W und Bekannten für die Begleitung zur 8 letzten Ruhestätte. K Zwönitz, den 9. August 1880. Wilhelm Roscher und Frau, geb. Opitz. ßHasseOm L Wer,» D AmilMLLN-KxpEMkM G Vertreter: n ^Aeltestes und größtes Geschäft dieser W H Branche. — Gegründet 1855. (Gleiche H M Firmen in allen größeren Städten H M Deutschlands, Oesterreichs und der D E Schweiz.) k D Wir halten dem inserirenden Publi-W M kum unser jeder Concurrenz gewachsenes, D W als reell bewährtes Institut empfohlen, M H dessen Verbindungen mit den Zeitungen M M Deutschlands, Oesterreichs, der Schweiz, M Rußlands, Frankreichs, Englands, Ame- W Erikas rc. uns in den Stand setzen, zuM M Original-Preise» zu inserirenM ^mrd bei größeren Aufträgen dieA W liberalsten Bedingungen zu ge-M M währen. U Durch eine fünfundzwanzigjährige M A Erfahrung sind wir im Stande, zuver- M H lässigen Rath bei Auswahl der für die M N betreffende Annonce geeignetsten Zeit-W M nngen zu ertheilen, sowie genaue Kosten- W M Voranschläge anzufertigen. M K ZeitungsverMchnifle gratis. M MWMMWWMWMMMG Druck und Verlag von C. Bernhard Ott in Zwönitz.