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auch mit der Leiter nicht überschritten werden konnte. Mehrere der Waghälse waren in nassen Kleidern und halb erstarrt; eine Rückkehr für diese nicht denkbar. Wir postirten uns auf der anderen Seite der freien Stelle. Das Eis war dünn genug, und sein bläuliches Grün, das die schwarze Tiefe deckte, erinnerte in diesem Falle kann« an die Farbe der Hoffnung. Zudem krachte es bei jedem festen Auf treten, und aus den breiten Spalten gurgelte überall das Wasser hervor. Trotzdem wagten wackere Schiffer von Altnau und Land- fchlacht, eine Gondel auf einem Schlitten nach der Lücke zu schieben, mehrmals krachte die Eisdecke zusammen und mußte das Schiff mit Haken wieder aufs feste Eis gezogen und mit größter Anstrengung weiter geschleppt werden. Jetzt gings nicht mehr. „Schlagt das Eis tobt!" riefen die Hagnauer. Die Schiffer -bestiegen die Gondel, schlugen die Haken ins Eis, und bald schwamm das Schifflein in seinem Elemente. Schnell ging's nun hinüber; die Deutschen warfen den Schiffern ihr Seil zu und zogen das Schifflein ans Eis. Der Erste, der einsteigen wollte, brach ein und verschwand für einen Augen blick, tauchte aber bald wieder auf und konnte endlich ins Schiff ge zogen werden. Durch mehrmaliges Hin- und Herziehen gelangten bald auch die anderen auf festen Boden, d. h. auf schwaches Eis, ließen ein kräftiges „Heil dir, Helvetia!" erschallen und dankten mit wannen Worten für die geleistete Hilfe. Vereinigte Kräfte zogen die Gondel dann auf's Eis, Schlitten und Leitern wurden angehängt und mit lautem Jubel, den Hornist an der Spitze, bewegte sich der lange Zug, von einer zahlreichen Volksmenge begleitet, ans andere Ufer zum „dampfenden Tisch". Hier erzählte mir der Führer, daß sie einige, trotz der Thränen von Frau und Kindern, um 10 Uhr Vormittags aufgebrochen seien. Der Erste trug einen eisernen Haken, um die Festigkeit des Eises prüfen zu können; der Zweite war mit einer langen Stange versehen und der Dritte schleppte eine Leiter nach. Etwa in der Mitte des Sees brach ein Vordermann ein und machte dann mit Benutzung von Reservekleidern Toilette auf dem See. Nach jeder Viertelstunde wurde Halt gemacht, um sich ver mittels des Compasses über den Standpunkt zu orientiren. Einige Male mußten offene oder ganz schwache Stellen mit der Leiter überschritten werden. Lange, aber vergebens, suchten sie an oben erwähnter Stelle einen Uebergang, wobei noch weitere zwei Mann ein unfreiwilliges kaltes Bad nahmen, bis endlich nach 2^ stündigem Warten Hilfe kam. Der ganze Uebergang hatte sechs Stunden ge dauert. Mit amtlich beglaubigten Dokumenten versehen, trat die Gesellschaft Sonntag Vormittag halb 11 Uhr den Rückweg an, von einer großen Volksmenge bis über die sogenannte „Halde" begleitet, und gelangte, soweit der dichte Nebel die Beobachtung erlaubte, ohne Unfall über die gefährdete Stelle, die sich während der kalten Nacht (8» R.) fest geschlossen zu haben scheint. Soeben (2 Uhr Nachm.) hört man dumpfe Böllerschüsse vom andern Ufer, welche hoffentlich eine glückliche Ankunft der mehr als muthigen Eisläufer von Hagnau verkünden, deren abenteuerliche Fahrt ein bescheidenes Plätzchen in der Geschichte des Bodensees verdient. Zahlungseinstellungen. (Nach der Leipziger Zeitung) Weber Heinrich Gustav Aoolf Grabs in Niedercunnersdorf (Nachlaß). Amts gericht: Löbau; Concursverwalter: Johann Gottfried Fritzjche in Nicdercunners. darf. Anmeldetermin: bis zum 12. März; erste Gläuoigerversammlung: den 2. März; Prüfungstermin: den 23. Mürz. - Louise Sidonie Kind, in Firma: L. S. Kind, Zeitzer Straße 22 in Leipzig. Amtsgericht: Leipzig. Concursverwalter: Rechtsanwalt Ludwig; Anmeldeternün: bis zum 9. Mürz; erste Gläubigerver- sammlung: den 2. Mürz; Prüfungstermin: den 20. Mürz. — Handschuhfactor Friedrich Gustav Müller in Hartmannsdorf; Amtsgericht: Burgstädt; ConcurS- verwalter: Advocat Ullrich I. in Chemnitz; Anmeldetermin: bis zum 27. Mürz; Prüfungstermin: den 14 April. - Wirthschaftsbesitzer Friedrich Eduard Götz in Elterlein. Amtsgericht Scheibenberg; Concursverwalter: Rechtsanwalt Kellermann in Scheibenberg; Anmeldetermin: bis zum 18. März; erste Gläubigerversammlung: den 3. Mürz; Prüfungstermin: den 2. April. — Mühlenbesitzer Christian Heinrich Hoffmann in Neuwernsdorf. Amtsgericht: Sayda; Concursverswalter: Local richter und Buchbindermstr. Carl August Wilhelm Richter in Sayda; Annelde- termin: bis zum 15. März; erste Gläubigerversamnilung und Prüfungstermin: den 23. März. — Kaufmann und Fabrikbesitzer August Heinrich Bretschneider in Freiberg, in Firma: H. Bretschneider; Amtsgericht Freiberg; Concursverwalter: Rechtsanwalt Warneck; Anmeldetermin: bis zum 31. März; erste Glünbigerver- sammlung: den 10. März; Prüfungstermin: den 13. April. — Kaufmann Georg August Wilhelm Schuchardt in Reichenbach, in Firma: Wilhelm Schuchardt; Amtsgericht: Reichenbach; Concursverwalter: Rechtsanwalt Ullrich daselbst; An meldetermin: bis zum 20. Mürz; erste Gläubigerversammlung: den 10. März; Prüfungstermin: den ö. April. - Privatmann Friedrich Gottlob Otto Förster in Leipzig, Mittelstraßc 10 (Nachlaß). Amtsgericht: Leipzig; Concursverwalter: Rechtsanwalt Freitag II.; Anmeldetermin: bis zum 17. März; erste Gläubiger versammlung: den 8. März; Prüfungstermin: de» 31. Mürz. Achtung? Kartoffeln! Donnerstag, sowie Sonnabend verkaufe am Bahnhof Zwönitz 2VO Centner gute Speifekartoffeln zum billigsten Preis. S. Schubert aus Dobeln. 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Februar, Abends 9 Uhr, Monatsversammlung. Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder ist erwünscht. 2i D. B. Gasthof zum Roß in Zwönitz. VoiluugKv Donnerstag und Freitag, den 4. u. F. März, beabsichtige ich mein BoÄbrerfest abzuhalten. Eduard Rößler. Bahnhof Zwönitz. Morgen Freitag von Nachmittag 4 Uhr an Pökelschweinsknöchel mit voiat« ländischen Klößen und Meerretttg, wozu freundlichst einladet Max Bräutigam.