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ch für Erscheint «vüchentlich drei Mal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Ps. prLnuwsranäo. Inserate «erden bis spätestens Mittags de» vorhergehenden TageS deS Erscheinens erbeten und di« Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend Qrgan für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. L3. Sonnabend, den 9. April 1881. 6. Jahrq. Bekanntmachung. Nach § 131 der Localbauordnung für die Stadt Zwönitz vom 27. Februar 1860 ist Bauerlaubniß stets schriftlich bei der Localbaupolizeibehörde nachzusuchen, was hierdurch in Erinnerung gebracht wird. Zwönitz, am 7. April 1881. Der Bürgermeister. Schönherr. Bekanntmachung. Es ist beobachtet worden, daß infolge Ueberfüllung einer Anzahl Dachrinnen und Abfallrohre mit Schmutz oder infolge defecten Zustandes derselben das Wasser vom Dache direct auf den Fußweg fällt und das passirende Publikum belästigt. Die Hausbesitzer werden deshalb hierdurch aufgefordert, die Reinigung bez. Reparatur gedachter Rinnen und Abfallrohre unver züglich vornehmen zu lasten, da andernfalls gegen die Säumigen vorzugehen ist. Zwönitz, am 7. April 1881. Der B ü r g e r m e i st e r. Schonherr. Bekmmtmachuug. Da mehrfach wahrzunehmen gewesen, daß in die Schnittgerinne bez. Seitengräben der öffentlichen Straßen und Wege hiesiger Stadt von den Adjecenten Spielwaffer u. s. w. gegossen bez. Unrath geworfen wird, soll hierdurch auf das Unzulässige dieser Handlungs- s weise mit dem Bemerken aufmerksam gemacht werden, daß Schuldige zur Bestrafung gezogen werden müssen. Zwönitz, am 7. April 1881. D e r B ü r g e r m e i st e r. Schönherr. Bekanntmachung, die diesjährige Friihjahrscontrolversammlung betr. Die Mannschaften der Stadt Zwönitz — Reservisten und Landwehrlente, sowie Dispositions-Urlauber — haben Dienstag, den L2. April e., nachmittags Uhr, im Bürgergarten zu Stollberg zur Controlversammlung zu erscheinen. Gestellungs-Ordres werden nicht ausgeschickt, sondern es hat jeder Mann vorstehender Bekanntmachung gleich einer Ordre Folge zu geben, widrigenfalls er sich der Bestrafung nach den Militürgesetzen zu gewärtigen hat. Etwaige Dispensationsgesuche, welche bis spätestens zur Stunde der Controlversammlung bei der betreffenden Bezirks-Compagnie Feldwebel Andreas-Stollberg) anzubringen sind, finden nur auf Grund einer beigefügten behördlichen Bescheinigung Berücksichtigung. Die Mannschaften haben zur Controlversammlung in reinlicher anständiger Kleidung zu erscheinen und die Ehrenzeichen anzulegen. Der Militär-Paß ist mit zur Stelle zu bringen. Bemerkt wird noch, daß diejenigen Landwehrmannschaften, als Einjährig-Freiwillige, Train u. s. w., welche in der Zeit vom 1. April 1869 bis 30. Septbr. 1869 eingetreten sind, behufs Beorderung zu der diesmaligen Frühjahrscontrolversammlung entbunden sind. Zwönitz, am 4. April 1881. Der Bürgermeister. Schönherr. Landtagswahl. Die Versammlung von Delegirten und Wählern aus den Städten des 17. Wahlkreises am 3. d. Mts. in Zwönitz verlief zwar nicht ganz so resnltatlos, als man anfangs glaubte, sie gab aber ein recht eigenthümliches Bild von den verschiedenen Anschau ungen. Mag nun auch die geographische Lage des Wahlkreises dazu beitragen, so hat doch auch die politische Parteistellung ihren Einstuß geübt. Namentlich ist es die Bahnfrage, welche allzusehr in den Vordergrund gestellt zu werden pflegt. Von den sieben Städten haben drei Bahnverbindungen mit je besonderer Eigenthüm- lichkeit. Zwönitz und Lößnitz liegen an einer Hauptlinie mit Pri märbetrieb, mir hat die letztere Stadt die ungünstige Lage ihres Bahnhofes zu beklagen, während Stollberg eine mit Glockenspiel — Sekundärbetriebe äusgestattete Sackbahn besitzt. Die übrigen vier Städte Ehrenfriedersdorf, Elterlein, Geyer und Grünhain bedürfen nicht minder einer Bahnverbindung und harren noch der Dinge, die da kommen sollen. Zur Zufriedenstellung derselben sind schon die verschiedenartigsten Projekte aufgetaucht, aber noch keines hat die Unmöglichkeit, alle Städte zu befriedigen, möglich gemacht. Kein Wunder, daß diese Städte, jede für sich an den künftigen Landtags- abgeorhneten die Anforderung stellen, ihnen die Bahn zu verschaffen. Daneben existiren wieder die Wünsche der anderen Städte mit Bahnverbindung wegen Erlangung weiterer Verbindung, welche nicht ohne Konkurrenz bleiben können. Außer diesen Bahnbestrebungen suchen sich nun aber auch noch die Parteibestrebungen geltend zu ! machen. Obschon bekanntermaßen gerade auf dem Landtage diese keinen wesentlichen Einfluß auf die Beschlüsse üben, wie dies selbst von dem als Politiker anerkannten vr. Minckwitz besonders betont worden ist, so hat aber doch in mehreren Städten die konservative Partei Stimmung für sich zu machen gesucht und ist schließlich mit der Erklärung vorgetreten, daß sie nur einem konservativen Kan didaten ihre Unterstützung zuwenden wolle, obwohl das konservative Element keineswegs zweifellos so mächtig angewachscn ist, als es ein Artikel von Stollberg in Nr. 24 des Süchs. Voiksfreundes an zunehmen scheint. Gerade der 17. Landtagsmahlkreis, der ziemlich mit dem Reichstagswahlkreis zusammenfüllt, hat sattsam damit zu thun, nur die Ordnungspartei stabil und thatkräftig zu erhalten und gegen deren Gegner den Kampf aufzunehmen. Innerhalb dieser Grenzen aber noch Spaltungen herbeizuführen, muß hier stets nach- theilig wirken und dem Gegner zum Siege verhelfen. Daß trotz dieser, insbesondere bei den letzten Neichstagswahlen allgemein anerkannten Parole, unter den obgedachten Umstünden auch die letzte Delegirtenversammlung noch nicht definitive Einigkeit erzielen konnte, ist sehr natürlich, doch eine gewisse Fühlung hat man gewonnen. Zwar sind verschiedene Kandidaten sowohl aus dem Wahlkreise als außerhalb desselben zum Vorschläge gekommen, allein nach einer vorgenommcnen Abstimmung nach Stüdten ist doch konstatirt worden, daß die Mehrzahl sich für einen Kandidaten aus dem Wahlkreise erklärt, obgleich selbst Lößnitz, welches in dieser Beziehung von Anfang an die Initiative durch den Vorschlag