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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich t Mark so Pf. prsenumsranäo. Anzeiger für Inserate werden bi» spätesten- Mittags de- vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzrile mit w Pf-, unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz un^Umgegend. Amtsblatt für den Stadtaemeinderath zu Zwönitz. 139. Dienstag, den 26. November 1878. 3. Jahrg. Bekanntmachung. Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird Freitag, den 2S November o. abgehalten. Zwönitz, am 13. November 1878. Der Stadtgemeinderat h. Schönherr. habe der Emir als Schwäche angesehen und sich nun den gerechten Zorn Englands zugezogen. Die englische Negierung wolle die Un abhängigkeit Afghanistans respektireu, sie könne aber nicht dulden, daß sich eine andere Macht in die inneren Angelegenheiten Afghanistans mische. Der Emir allein trage die Verantwortlichkeit dafür, die Feindschaft der Freundschaft der Kaiserin von Indien vorgezogen zu haben. Tagesgeschichte. Berlin, 21. Novbr. Der Kaiser verläßt am 30. Nov. Wies baden und reist über Darmstadt nach Karlsruhe zur Einsegnung seiner Enkelin, der badischen Prinzessin. Wiesbaden, 22. November. Se. Majestät der Kaiser befindet sich fortgesetzt im besten Wohlsein und hat hellte Mittag einer Matinee bei dein Regierungspräsidenten v. Wurmb bsigewohnt. Darmstadt, 22. November. Das Befinden des Großherzogs war gestern ein durchaus befriedigendes; auch hellte ist der Zustand des Großherzogs, welcher eine gute Nachtruhe hatte, zufriedenstellend. — Das Allgemeinbefinden des Erbgroßherzogs, dessen Heiserkeit sich gebessert hat, ist gut. Die Besserung in dein Befinden der Prinzessin Irene schreitet stetig fort. Neapel, 22. November. Der König besuchte heute Abend den Minister Cairoli und überreichte ihm die goldene Tapferkeitsmedaille. Neapel, 22. November. Die Untersuchung gegen Passavanti (Passamente) nimmt einen raschen Fortgang, es ist bereits eine große Anzahl von Zeugen vernommen worden, ebenso wird das Verhör derjenigen Personen fortgesetzt, die im Verdachte stehen, Mitschuldige Passavanti's zu sein. — Aus allen Theilen Italiens gehen dein Könige und der Königin noch immer Glückwunschtelegramme in großer Menge zu, auch zahlreiche Deputationen sind zur Beglückwünschung des Königs hier eingetroffen. In allen hiesigen Kirchen haben feierliche Tedeums stattgefunden, von mehreren Colonien der sich hier auf haltenden Ausländer wurden Adressen überreicht und Dankgottesdienste abgehalten. London, 22. Novbr. Nach einer Meldung des „Standard" aus Lahore hat die englische Kolonne, welche über den Kurum gegangen ist, das Fort Amadschana genommen. London, 22. Novbr. Ein Extrablatt der „Daily News" enthält folgendes Telegramm aus Jumrood von heute: Die Afghanen haben Alimusjid in der vergangenen Nacht geräumt, nachdem die englische Brigade Tytler die hinter Alimusjid gelegenen Defilöcn besetzt hatte. Unsere Truppen haben heute Morgen Alimusjid ohne Kampf besetzt. London, 22. Novbr. Der „Daily Telegraph" veröffentlicht in einer Spezialausgabe folgendes Telegramm: Lager vor Alimusjid, am 21. November. Die englischen Truppen sind vor Alimusjid an gekommen, die alsbald errichteten Batterien haben heute Vormittag das Feuer eröffnet. Die feindlichen Batterien sind geschickt und mit ganz europäischer Sachkenntniß angelegt, dieselben antworten rasch und lebhaft auf unser Feuer, ohne uns jedoch Schaden zu thun. London, 23. Nov. Amtlich wird gemeldet: Das Parlament tritt am 5. December zusammen. Lahore, 22. November. Die heute erlassene Proklamation des Vizekönigs rckapitulirt die Geschichte der Beziehungen Indiens zu Afghanistan in den letzten IO Jahren und hebt hervor, daß die britische Regierung den Emir von Zeit zu Zeit unterstützt habe und die Afghanen Handelsfreiheit mit Indien genossen hätten. Diese Wohlthaten seien durch Uebelwollen und ein rücksichtsloses Betragen seitens des Emirs vergolten worden. Letzterer habe durch Wort und That versucht, den Neligionshaß zu schüren und einen Krieg gegen das englische Reich in Indien herbeizuführen. Den Anstrengungen Englands, zur Erzielung eines freundschaftlichen Verkehrs Trotz bietend, habe er eine russische Gesandtschaft empfangen, dagegen gewaltsam den englischen Gesandten zuristkgewiesen, dessen Ankunft rechtzeitig angemeldetwordensei. Die lange Nachsicht der englischen Regierung Lokales und Sächsisches. Leipzig, 21. Novbr. Die Fälle, daß Studirende der hiesigen Universität wegen unfriedfertigen Verhaltens mit den akademischen Gesetzen in ernsten Conflict gerathen, scheint leider in neuerer Zeit sich zu mehren. In diesen Tagen ist wieder ein Anschlag am Schwarzen Brete im Augusteum angeheftet worden, wonach der Student der Philologie Schwarzenberg aus Memmleben wegen thät- licher Beleidigung eines Commilitonen durch das c-on«ilium «benncki auf 6 Atonale von der Universität Leipzig weggewiesen worden ist. Die Kreishauptmannschast zu Zwickau hat auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. vor. Mon. Nummer 263 der „Glauchauer Nachrichten", Nummer 94 der „Volkszeitung für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf und Umgegend", Nummer 133 des „Volks- sreuudes für Lichtenstein, Callnberg und Umgegend", sowie das fernere Erscheinen dieser Zeitschriften; ferner den Ortsverein zu Planitz und zu Langenbernsdorf verboten und die neben letzterem Vereine bestehende Sterbekasse unter außerordentliche staatliche Kontrole gestellt. Lichtentanne. Während des sogenannten Zusammenschlaaens am gestrigen Bußtage zerriß der starke Niemen in der großen Glocke, welcher den Klöppel hielt, so daß dieser herunterstürzte. Glücklicher weise wurde von den lautenden Knaben keiner verletzt, da der Klöppel auf die darunter befindliche Thurmuhr fiel und auf derselben liegen blieb. Durch die schnelle Bereitwilligkeit des Kirchenvorstandesmit glied G. F. lind eines Gehülfen wurde er indessen bald wieder an leinen Ort gebracht. Leider ist aber bei dein Herausfallen des Klöppels in der Uhr ein Rad ganz abgeschlagen woxden, wahrend einem anderen einige Zähne genommen worden sind. Crimmitschau, 22. Novbr. Der „Cr. Anz." schreibt: Der Raub mörder Karl August Seidel aus Eibenstock, welcher am 30. Juni d. I. den Fuhrknecht Gropp bei Eibenstock erschlagen und beraubt und deshalb vom Schwurgericht zu Zwickau zum Tode verurtheilt morden war, ist auf das von ihm eingereichte Gnadengesuch zu lebensläng licher Zuchthausstrafe begnadigt worden. Der Stadtrath von Markneukirchen im Voigtlande macht Folgendes bekannt: „Wiederholt ist wahrgenommen worden, daß bei den fog. Rockenstuben oder Nöcknereien allerlei Unfug und für die Sittlichkeit verderbende Gewohnheiten vorkommen, indem namentlich, häufig sogar in Abwesenheit der Eltern, bei deren Töchtern eine solche Röcknerei stattfindet. Zur Verhinderung von dergleichen Un gebührnissen wird daher «»geordnet: Die Betheiligung junger Burschen an den Versammlungen der jungen Mädchen ist schlechterdings unter sagt. Jlinge Burschen, welche sich in dergleichen Versammlungen drängen und denselben beiwohnen, werden mit 3—10 Mark bestraft. In gleiche Strafe verfallen die Mädchen, welche dem Eindringen der Burschen Vorschub leisten; Eltern, welche dulden, daß zu den von ihren Töchtern veranstalteten Nöcknereien junge Burschen hinzuge zogen werden und die Auflage derselben dulden, werden mct 10—50 Mark bestraft."