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erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. pr«nuw«ra»rll>. AMIM flir Inserate werden bi« spätrst«« Mittag« des vorhergehenden Tages deS Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit io Pf., unter „Singesandt" mit so Pf. berechnet. Zwönitz undUmgegend. Amtsblatt für den Stadtgcmeinderath zu Zwönitz. Dienstag, den 12. November 1878. 133 3. Jahrg. 2. Zwönitz, am 8. November 1878. Schönherr. 3. 4. 5. Anordnung 1. Sonnabend, den 16. November 1878, Vormittags von 10 Uhr an, sollen durch die communliche Forst- und landwirthschaftliche Deputation die unterhalb der Elterleiner Straße an Herrn Stadtrath Schüller's Grundstück anstehenden Bäume und zwar: 15 Stück Birken, circa 28—38 Centimeter untere und mittlere Stärke, SO „ Erlen, „ 14—24 „ „ „ „ „ auf den Stock öffentlich und nur gegen sofortiger Baarzahlung unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend versteigert werden. Zwönitz, am 6. November 1878. Der Stadtgcmeinderath. Schönherr. Bekanntmachung. In Folge des in hiesiger Stadt epidemisch auftretenden und in vielen Fällen bösartig verlaufenden Scharlachfiebers werden auf der Medicinalbehörde bis auf Weiteres folgende polizeiliche Bestimmungen getroffen: Alle schulpflichtigen Kinder in denjenigen Häusern, in welchen eine Scharlacherkrankung vorkommt, haben, wenn auch nicht zur Faniilie gehörend, 6 Wochen lang aus der Schule zu verbleiben. Alle Verstorbenen, welche innerhalb 6 Wochen von der Erkrankung an sterben, dürfen nicht aufgebahrt und ausgestellt werden, ebenso hat die Beerdigung nur in der Stille zu erfolgen. Die gebräuchliche Einladung zur Beerdigung durch den Leichenbesteller, ebenso auch der nach der Beerdigung im Sterbehause ortsüblich stattfindende Kaffee hat unter allen Umständen zu unterbleiben. Im allgemeinen Interesse und um weiterer Ansteckung nach Möglichkeit vorzubeugen, ist es unerläßlich, daß diese Bestimmungen genau eingehalten und befolgt werden. Zuwiderhandlungen werden ohne Nachsicht und ohne Ansehen der Personen strengstens bestraft. Tagesgeschichte. Berlin, 8. November. Die heutigen Zeitungen melden die Ver haftung von fünf hier befindlichen Nüssen, welche außer einer lebhaften Correspondenz mit Rußland innigen Verkehr mit den hiesigen socialistischen Führern unterhielten; drei derselben sind Mediciner, einer ist Theologe, einer Gewerbeakademiker. Berlin. Zweiundvierzig socialdemokratische Agitatoren (varunter die Reichstags-Abgeordneten Liebknecht und Vahlteich) befinden sich, wie Vie „Volks-Zlg." berichtet, gegenwärtig im Gefängniß. Inzwischen ist, wie der „Franks. Zig." aus Dresden gemeldet wird, auch der am Freitag polizeilich von dort ausgewiesene socialdemokralische Agitator und Reichstags-Abgeordnete Kayser, welcher seitdem seinen Wohnsitz in einem benachbarten Dorfe aufqeschlagen hatte, vom Bezirksgericht Dresden wieder in Haft genommen morden, um eine weitere verwirkte Freiheitsstrafe zu verbüßen. Das hiesige Polizeipräsidium erläßt unterm 6. d. M. folgende Bekanntmachung: Auf Grund des § 16 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 2l. Oktober 1878 wird das Einsammeln von Beiträgen zur Unterstützung von Vereinen, Instituten und Privatpersonen, welche durch die Ausführung des gerächten Gesetzes betroffen sind oder in Zukunft etwa betroffen werden, sowie die öffentliche Aufforderung zur Leistung solcher Beiträge für den Polizeibezirk von Berlin hierdurch verboten. Berlin. W. T.-B. meldet Folgendes: Eine direkte Verbindung Berlin-Wien ist bis jetzt noch nicht vorhanden, dagegen hat Reichenberg und Prag je eine betriebsfähige Linie nach Wien. Diesseitige De- peschen nach Wien werden deshalb an die beiden genannten Aemter abgesetzt. Wiesbaden, 9. Nov. Der Kaiser ist heute Nachmittag 4 Uhr 10 Minuten im besten Wohlsein hier eingetroffen. Allerhöchst der selbe fuhr im offenen Wagen durch die prachtvoll geschmückten Straßen der Stadt, in welchen sämmtliche hiesige Vereine, Schulen und die hier garnisonirenven Truppen Spalier bildeten. Se. Maj. wurde überall von der Bevölkerung mit den freudigsten Zurufen begrüßt. Nein-Kork, 8. Nov. Nach den letzten Wahlberichten gewannen die Republikaner noch mehr Kongreßsitze im Territorium von Washington. Uokales und Sächsisches. Zwönitz, l1. November. Wie wir aus zuverlässiger Quelle er fahren, hat das Bankgeschäft von G. Tasche in Annaberg am Sonnabend Mittag seine Zahlungen eingestellt. Dresden. Auf Grund des Z 12 des NeichSgesetzeS gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdcmokratie vom 21. Okl. 1878 wird von der K. Kreishauplmannschaft Dresden zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die folgenden nicht periodischen Druckschriften verboten sind: I) „Aristoteles, rin Grundpfeiler der modernen Reli gionsformen als Stütze der Tyrannei, der Pfafsheit, der socialen Despotie und ihrer Henkersknechte." 11. Auflage 1878. Verlag von O. Kleinich. Genossenschaftsvruckerei Chemnitz, G. Rübner u. Comp. 2) „Der Nationalitätsdünkel, eine Studie für Mords-Patrioten, Erb feinde und sonstige Chauvinisten." Dresden 1877. Verlag von O. Kleinich. Drucker: C. Richard Gärtner in Dresden. 3) „Der Egois mus als Weltprincip; social-moral-philosophische Studie." II. Auflage. Dresden 1877. Verlag von O. Kleinich. Genossenschaslsdruckerei Chemnitz, G. Rübner und Comp. und 4) „Die Entwickelung deS Menschengeistes." II. Auflage. Dresden 1877. Verlag von O. Klemich. Drucker: Richard Gärtner in Dresden. Dresden. Die diesjährigen Rekruten des kgl. sächs. (XII.) Armeecorps, welche am 10. November bei den Infanterie-Regimentern eintreffen, werden einer Anordnung der SanitäiS-Direclion zufolge, nicht nur nochmals gemessen, sondern auch gewogen und wird daS Wiegen jedes Mannes während der Ausbildung von 4 zu 4 Wochen wiederholt. Zweck dieses Verfahrens ist, aus dem Verlust oder Zu nahme an Gewicht einen Rückschluß darauf zu ermöglichen, ob dez. wie den Rekruten das militärische Leden bekommt. — Für die Albrechts« bürg in Meißen sind 11 Statuen sächsischer Fürsten in Lebensgröße in Holz auszuführen. Dieselben beginnen mit Conrad, Markgrafen zu Meißen rc., dem historisch zuerst genannten Ahnherrn des Stettiner Herrscherhauses, welcher 1155 in hohem Alter im Dome zu Meißen vor dem Allare die Insignien der Fürstenwürde ablegte, im Kloster auf dem PeterSberge bei Halle, das er gestiftet hatte, Mönch wurde und 1156 daselbst starb. Die Ausführung der Statuen ist dem Holz-