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„Wird der Marquis vnn Motttörron jugegea sein?" fragt« Alexa» und eine leichte Blässe überqvg ihr Gesicht. »,3a, Mademoiselle. Pierre Renard» sei« Kammerdiener» ist be reits angekommen, um ihm aufzuwarten," sagte Felice. „Aber bitte» kommen Sie; Mylady hat Toilette gemacht und erwartet Sie." Alexa folgte der Dienerin; im Boudoir der Lavy Wolga wartete sie, bis diese aus ihrem Ankleidezimmer kam. Sie trug ein Kleid von pfirfichfarbigem Sammet und einen Dlamantschmuck. Die leb haften Augen des Mädchens sprachen ihre Freude aus über di« strahlende Schönheit der Frau, welche ihre Mutter war, di« aber keine Ahnung hatte voll der Blutverwandtschafl zwischen ihnen. Zum ersten Male stieg in ihr der Wunsch auf, daß ihres Vaters Nam« von dem auf ihm lastenden Fluch rechtzeitig gereinigt werden und eine Wider vereinigung Beider stattfinden möge; aber der Gedank« an die vcll- zogene Scheidung, an den Mangel von Glauben der Fran an die Un schuld ihres Gatten, und daran, daß sie sich in der Noth von ihm abgewendet habe, ließen ihren Wunsch als trügerisch erscheinen. Lady Wolga lächelte beifällig ihrer jungen Gesellschafterin zu und sagte: „Seien Sie willkommen In Ihrer neuen Heimath, Miß Strange. ES war mein« Absicht, Sie bei Ihrer Ankunft zu empfangen, aber ich hatte mich nievergelegl und war so müde, daß ich nicht aufslehen konnte. Die Fahrt aus der bewegten Ser hat meine Kräfte mehr er schöpft, als ich anfangs glaubte." „Aber Sie sehen jetzt sehr wohl aus," sagte Alexa höflich. „Ich sehe nie leidend aus," erwiderte Lady Wolga mit schwachem, bitterem Lächeln. „Hat Felice Ihnen gesagt, daß wir heute Tischge sellschaft haben? Es sind unsere Nachbarn von Mont Heron. Sie sind bereits angekommen und in die Garderobenziinmer geführt. Wir wolle» in den Salon gehen, um sie dort zu empfangen." Sie ging voran und Alexa folgte ihr die breite Treppe hinunter in den Salon, welcher jetzt in einem Lichtmeer prangte. Als sie einlraten, erhob sich am nächsten Kamin ein Mann und kam ihnen entgegen. »Marquis von Monlheron!" sagte Lady Wolga leicht, ihre Hand auSstreckend. Der Marquis erfaßte ihre Hand und hielt sie lange in der seinigen. „ES freut mich, Sie Wohl zu sehen, Wolga," sagte er. „Ich fürchtete schon, daß die stürmische Fahrt Ihnen geschadet habe." „N«in, wie Sie sehr«»" entgegnete Lady Wolga kühl, aber mit vollkommener Höflichkeit. „Miß Strange, erlauben Sie mir. Sie dem Marquis von Monlheron vorzuslellen. Marquis, diese junge Damr ist meine neue Gesellschafterin." Der Marquis verbeugte sich, und Alexa, mit Aufbietung ihrer ganze« Willenskraft, erhob ihr» Augen und heftete sie fest aus daS Gesicht des Mannes, welcher die Stellung einnadm, welche rechtmäßig ihrem Vater gebührte. Ihr Herz war zum Zerspringen voll und doch mußte si« ruhig erscheinen. Nur mit äußerster Gewalt gelang eS ihr. ihre Empfindungen zu verbergen und den durchdringenden Blick des Marquis von Monlheron zu ertragen! In diesem Augenblick litt si« Folterqualen. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Berlin. Ein Arbeiter der Borsig'schen Fabrik wurde am Sonntag begraben, dem vor einigen Tagen ein Eisensplitter in daS Auge geflogen war. Derselbe unterzog sich einer Operation unter Anwendung von Chloroform; durch übermäßiges Einathmen desselben soll er (der „Mont.-Ztg." zufolge) seinen Tod gefunden haben. * Bon einem gräßlichen Verbrechen wird aus Carolinenhorft berichtet. In der bei diesem Orte belegenen Haide Hal nämlich am vergangenen Sonntag der Arbeiter Becker aus Neukoblank seine Braut erschlagen. Nach Verübung der Unihat tanzte der Mörder die Nacht hindurch in einem WirlhShause, um sich am Morgen auf den Schienen- sträng der Berlin-Stettiner Bahn zu legen und sich durch einen Güterzug überfahren zu lassen. Die Absicht gelang, denn mau fand den Mörser mit vom Rumpf gelöstem Kopfe vor. * Eine Wäscherin, die sich gewaschen hat. Eine prächtige Antwort erlheiltc jüngst eine Wäscherin zu Wien, deren Mann in Bosnien kämpft. Vor den Bezirksausschuß geladen und um ihn näheren Verhältnisse wegen der Betheiligung mit der Spende befragt, antwortete die junge Frau mit der ganzen „Reschen" einer Wiener Wäscherin: ,,'WoS, i was nehmen von dem g'sammelten Geld? Fallt Jhna sonst nix ein? Waun'S a Geld haben, so geben se'S den Ver krüppelten und solchen, die nix verdienen können, i brauch nix davon, i kann arbeiten, Gott sei Dank. Da schaun's mi an, ob i nit was zu leisten im Stand bin," und dabei zeigte sie ihre kräftigen Arn« her. „Ja," setzte sie hinzu, „schenken will i Ihnen noch waS", und legte mit Stolz drei Sechser für einen armen Verwundeten auf den Altar des Vaterlandes nieder. m. 3 Uhr an Tinte uud Zedern vom emfitzehlt die Erped. d. l2,i 4 Gute ''s Restauration. ÄmonVietnv Mehrere lichst M. Redaction, Druck und Verlag von E. Bernhard Ott tu Zwönitz. Montag, den 28. Oetober, »LU Dienstag, den 2S. Oetober kKtlwN isteinParterre- Logis m.Neben- sMzu jedem Geschäft eignet, beMUl werden bei läcker Preih am Markt. Um unsern Ken Men Freund Herrn Paul aus cgnitz, Mcher gegenwärtig hier weilt, epfige heitere Stauden zu bereiten, laden wir e seine Freunde^auf Freitag Abend jn^obige Restauration hwWit freund- "" eundc. Bekanntmachung. Nächsten Svpnabcud, den 26. Oetober 1878, Vormitt^s 11 Uhr, sollen die im Schulgarten gefällten Bäume, als: 2 Stück Apfel-, 2 Stück Birn- und 2 Stück Pflaumenbäume und. mehrere Haufen Reitzig gegen sofortige Bezahlung an die Meist bietenden verkauft werden:. f2,i Zwönitz, den 23. Ocktz. 1878. Der Schulvorstand. soeben ersebien in meinem Vorlage in 4. ^NÜLAS LetnneielielkätLellen, saio» - koika, oomn. von k. lieber. Op. 14. kreis 1 Maric, sowie: VieklohaKä auf dem kianokorte, Lober^-kolica-Nas., mit krlclärunS cksr Lpieiweise. — 10. ^uki. kreis 60 ktsx. (20,000 kxempl. verkauft 1) — kür 1,60 M. (kriekmaricen) sencket beicke Zät^e frei Lrnst Koläammer, vresäen. Schwarzenberger Stadtmuslkchor »fang 4 Uhr Entree SV Pfg. t« 8x»6i8vu und Avtruulcv und prompte Bedienung ist gesorgt. Hierzu ladet ein Vrunxott Vvlsuar. ung emer liegenden Angelegenheit. 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Nitzsche, Vors Rathskeller Grünhain «littest Sonntag, den 27. Oetober, von VLU-MUM Lum Vrsq und I unb «l vier mow Beif werd term dahe: und alle. einge SV tag, von l Num ferne: des ( glied« in A staatt dem Meck! tribui oder reichi Wien Absiö erört« am 4 übern ein s