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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. pr-enumersnäv. Meiger Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. für Zwönitz und Umgegend Amtsblatt für den Stadtaemeinderath zu Zwönitz. 41. Donnerstag, den 4. April 1878. 3. Jahrg. Schuricht. anher abzuführen. Zwönitz, am 31. März 1878. Bekanntmachung, die Erhebung der Gewerbe- und Perfonalfteuer betreffend. . Von der Gewerbe- und Personalsteuer ist der I. Termin, welcher nach eines ganzen JahreSbetragS erhoben wird, den S. April fällig und es sind die gedachten Beiträge längstens bis zum 15. April 8. e. Bekanntmachung Weise abgehalten: Dienstag 1. 2. 3. 4. Herr Neetor. „ Albrecht. „ Rector. „ Albrecht. Eltern, welche sich hierfür interessiren, werden hierzu crgcbenst eingeladen. Zwönitz, den 20. März 1878. Vorm. '011—°/4l2 Uhr 5. gemischte Klasse Mittag Vi2—3 Ubr 2. Knabenklasse Nachm. '04—V-5 Uhr 6. gemischte Klasse Dienstag Nachmittag S Uhr Ausstellung der sich dafür interessiren (ohne Schülerinnen). Die Osterprufung. wird in diesem Jahre in folgender Montag den 8. April nach vom. Julliva. Früh 8 — 10 Uhr I. Knabenklasse 5. Früh 8-lO Uhr 1. 6. Vorm. '011-^12 Uhr 3. 7. Mittag '02-3 Uhr 2. 8. Rachm. '/i4-3/G Uhr 4. weiblichen Handarbeiten für den S. April. Mädchenklasse Herr Organist, gemischte Klasse „ Sieber. Mädchenklasse ,, Organist, gemischte Klasse „ Sieber, die Mütter und sonstige Frauen, die Der Schulvorstand Tagesgeschichte. Deutschland. Unser erster „Seekrieg", die Expedition gegen Nicaragua, ist schon beendet, noch ehe er seinen Anfang nahm. Wie nämlich ein englisches Telegramm ans Amerika meldet, hat die Ne gierung von Nicaragua nach dem Erscheinen des deutschen Geschwa ders die deutscherseits gestellten Bedingungen angenommen, wodurch der Zwischenfall beigelegt ist. Berlin, 1. April. Der Reichskanzler Fürst Bismarck vollendete am heutigen Tage sei» dreiuudsechözigstes Lebensjahr. Von zahl reichen Seiten aus alle» Theilen des deutschen Vaterlandes liefe» seit früher Morgenstunde Briefe und Telegramme ein, welche dem leitenden Staatsmann die besten Wünsche zum GeburtSfest über mittelten. Wie in früheren Jahren, so war auch heute das alte Palais des Reichskanzlers daö Ziel für zahlreiche Gratulanten und für so manche kostbare Gabe, unter denen sich besonders prachtvolle Bouquet« auszeichneten. Berlin. Während die Zahl der auf deutscher Neichstelegrapben- linie beförderten Telegramme im Jahre 1876 gegen 10,649,994 be trug, hat »ach den soeben zum Abschluß gelangten statistische» Auf zeichnungen im Jahre 1877 die Zahl jener Telegramme sich auf 11,391,846 belaufe». Dies Ergebniß darf als ein recht günstiges bezeichnet werden, zumal wenn man den immer noch schwachen Gang der Geschäfte und den Orienlkrieg in Erwägung zieht. — Der Reichskanzler hat dem BundeSrath de» Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Ver waltung des RcichsheereS (für Garnison-Einrichtungen in Elsaß- Lothriugen), zur Beschlußnahme vorgelegt. — In der Budget-Kommission de« Reichstages hat der Geheime Nath Michaelis die allerdings nicht sehr trostreiche Mittheilung ge macht, daß im laufenden Etatsjahr, also vom l. April 1877—78, die Mindereinnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern allein an l 7 Mill. M., die aus anderen Verwaltungen 3 Mill. M., inSgesammt 20 Mill. M. betragen. — Die Osterferien des Reichstags werden vom 13. bis 28. d. M. währen. Die SessionSdauer selbst dürfte sich bis Milte Juni erstrecken. — Vom Centrum und den Conservaliven ist im Reichstage ein Antrag eingebracht worden, welcher den Post- und Telegraphenbeamten eine ausgiebige Sonntagsruhe zu sichern bezweckt. Görlitz. Als am 26. März ein Schaffner deö nach 8 Uhr Abends in Görlitz eiutreffenden Persoueuzuges ei» Eonpö zweiter Klasse öffnete, lag ein Passagier anscheinend im Schlafe auf dem Eoupssitze. Wahrend des Versuches, ihn zu wecke», fa»d jedoch der Schaffner den Passagier bewußtlos und mit einer Schußwunde im Kopfe, die er sich offeiibar mit dem auf dem Boden liegenden Ne- volver beigebracht halte. Der anscheinend de» besser situirten Stän de» cmgehörige »nd seiner Person »ach noch unbekannte Passagier ward hierauf noch lebend ins Stadlkrankenhaus zu Görlitz über- geführt. Wie der Weser Zeitung ans Pofen, telegraphirt wird, erhielten in dem nissischen Lillhauen die jüngeren Jahrgänge deS Landsturms Gestellungsorerc. Aus Weimar vom 3l. März schreibt man dem „Dr. I.": Morgen findet vor dem hiesigen Schwurgericht die Verhandlung in der sogenannten Vogelsberger Mordsache Statt. Der Besitzer der Mühle zu Vogelsberg, etwa 3 Stunde» vo» Weimar gelegen, und sein Knappe waren beim Wildern von einigen Genossen erschossen worden; nachdem die Leiche» vergrabe», begaben sich die Mörder zur Mühle, tödteten die Frau des Müllers und seine» Soh», raubten das dort befindliche Geld und steckten die Mühle in Brand. Die 9jährige Tochter, welche, obwohl sie mit einem der Mörder gesprochen, dem Blntbade entging, vermochte im nächst gelegenen Dorfe Lärm zu schlagen und so wenigstens einen, kleinen Bruder und das Haus zu retten. Als der That verdächtig wurde» zwei Männer, Vater und Sohn eingezogen; der erstere crhing sich später, nachdem er im Verhör sich einige Blößen gegeben; sein Sohn leugnete bis jetzt hartnäckig. Bereits wird indessen von einem neuen Morde berichtet. Am Freitag wurde au einer Mühle nahe der weimarisch-preußischeu Grenze der Leichnam eines junge» Mädchens angespült, dessen Kopf viele tiefe Wunden zeigte. Eö stellte sich heraus, daß dasselbe auf offener Landstraße angegriffen, niedergeschlagen und dann im nahen Flüßchen ertränkt worden ist. Als der That verdächtig ist der eigene Vormund des Mädchens in Haft genommen worden. Der Schlossermeister Kallensee in Gotha, ein in seinem Ge schäfte sehr tüchtiger Mann, hat einen billige» Apparat erfunden,