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ihm Kräfte verliehen, jetzt drohten dieselben zu schwinden. Heinrich stand neben ihm und unterstützte ihn. Bewegt trat Selber» zu ihm heran; er errieth nicht sofort, was in Mottau vorging. „Fassen Sie sich, der Tode ist Ihres Schmerzes nicht würdig," sprach er. „Da« Geschick hat die Strafe a» ihm vollzogen, er hat sie verdient." „Ich empfinde kein Mitleid mit ihm," entgegnete Mottau, sich mühsam emporrichtend. „Aber jetzt fühle ich erst, wie nahe die Ge fahr, Alles zu verlieren, an mich herangetreten ist. Bon wenigen Minuten hing es ab und ich hätte auch Heinrich verloren. Ich zittere bei dem Gedanken daran, ich zittere, wenn ich daran denke, daß ein Mensch, dem ich so unendlich viel Liebe erwiesen habe, so schlecht sein konnte. Ich hätte Darauf geschworen, daß er Heinrich'S aufrichtigster Freund ist, und doch, doch hat er auch ihn ermorden wollen!" „Suchen Sie das Geschehene zu überwinden und zu vergessen," fuhr Geldern fort. „Wie im Osten der neue Tag aufdämmert, so wird auch für Sie ein neues unv ungetrübtes Glück emporsteigen. Ich hatte Hugo sofort durchschaut, als ich ihn kennen lernte; leider konnte ich Sie nicht früher warnen. Nun kommen Sie heim, Sie bedürfen der Ruhe, wie wir Alle." (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Eine interessante Entdeckung wird aus Donaueschingen berichtet. Gelegentlich der Cultivirung des Allmandhofer Riedes wurde von dem dortigen Oberförster das Skelett eines MooShirscheS aufgefunden. Dasselbe ist gut erhalten, die Stangen von ungeheurer Ausdehnung, nach Jägersprache mindestens 40 Ende». Sachverständige sollen dieses Exemplar für das einzig vollständige erklären, das bis jetzt be- kannt ist. * lieber die Ueberbürdung der Augen und die Zunahme der Kurzsichtigkeit hat in der Gemeinnützigen Gesellschaft zu Leipzig der Dozent der Augenheilkunde Herr Or. meä. Wilhelm Schön einen Vortrag gehalten, in welchem er nach der Leipziger Zeitung zeigte, wie die Kurzsichtigkeit, nur in geringem Maße angeboren, lediglich die Folge der Näharbeit sei und vorzugsweise in Deutschland gegenüber andern Ländern stetig zunehme. Die Schuld daran trage der Schul zwang, der nie vor dem 6. Altersjahre, besser noch erst mit dem 8. beginnen sollte, der schlechte Druck der Bücher aus ungenügend wei ßem Papier, die unzureichende Beleuchtung und die vorgebeugte Haltung bei den Arbeite». Auch die Art der Beschäftigung in den Kindergärten, zumal in den Wintcrmonaten, wo die Kleinen in engen Räumen bei ungenügendem Licht zu die Augen anstrengenden Hand arbeiten angehalten würden, lege schon im zartesten Kindesalter die ersten Keime zur Verschlechterung der Augen. * Ein großes Verbrechen soll auf dem Züricher See verübt worden sein. Man berichtet hierüber aus Bern, 8. März: In den hiesigen Blättern wurde vor einigen Tagen mitgetheilt, daß drei junge Seminaristen von Zürich letzten Sonnabend auf einer Kahnfahrt bei Küßnacht auf dem Heimwege im Züricher See ertrunken seien. Laut dem heutigen Winterthurer Landboten beginnt sich ein schrecklicher Schatten über dieses Drama zu legen. Alles deutet darauf hin, daß die drei jungen Leben einem Bubenstück zum Opfer gefallen. That- sache ist, daß der eine der jungen Leute der Bräutigam einer Wirths- tochter in Grimbach war, was Anlaß zu einem Streit mit den Bur schen des OrtS gegeben. Letztere verfolgten sie, auf dem See kam es zu einem Kampfe, ihr Kahn wurde von den Verfolgern umgestürzt und sie fanden auf diese Weise den Tod. E« haben bereits mehrere Verhaftungen stattgefunden; ebenso sollen seitens eiue« der Verhafteten schon Aussagen gemacht worden sein, welche auf dieselben ein sehr verdächtiges Licht werfen. " Die Berliner „Bürgerzeitung" theilt Folgendes mit: In eine fürchterliche Situation gerieth Dienstag früh der Kutscher eines zwei- spännigen beladenen Wagens, als er in der Nähe von Landsberg a. d. W. in dem Augenblick über das Gleis der Ostbahn hinwegfahren wollte, in dem sich an dieser Stelle zwei Güterzüge kreuzten. Der vom Bahnhof kommende Zug erfaßte den Wagen und zertrümmerte denselben, der einfahrende Zug tödlete die beiden Pferde, und der Kutscher wurde auf den Raum zwischen beide Gleise geschleudert. Am Kopf allerdings nur leicht verletzt, durfte er während des Vorüberrollens der beiden Züge auch nicht ein Glied rühren, ohne sich zu gefährden. Abgesehen von seinem Mißgeschick und der aus gestandenen Angst wird nun wohl auch eine Anklage wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransports folgen. * Lebendig begraben, wenn auch nur auf kurze Zeit, war in Dresden am vorigen Sonnabend gegen Abend der Todtengräber auf dem neuen katholischen Friedhof abseits der nach Briesnitz führenden Chaussee. Der Mann war mit Ausheben eines Grabes beschäftigt, welche Arbeit er bereits nahezu vollendet halte, als die zum Festhalten des Erdreichs am oberen Ende der Grube eingestemmten Breter brachen und das nachstürzende Erdreich den Todtengräber so voll ständig verschüttete, daß sich der Aermste nicht selbst mehr herauszu arbeiten im Stande war und nahezu eine volle Stunde in der ent setzlichen Lage ausharren mußte. Einigen von der Arbeit heimkehren den Männern, die sein kleiner Sohn von der gedachten Landstraße zu Hilfe rief, gelang es, den Verunglückten auS seiner mißlichen Lage zu befreien. Er war, als er aus dem Grabe herausgehoben wurde, am ganzen Körper im Schweiß gebadet, zitterte heftig, und fing, zu Bett gebracht, zu deliriren an. Hoffentlich ist er mit der im Grabe ausgestandenen Todesangst davongekommen und hat das Unglück keine weiteren Nachtheile für ihn. * Nach dem „Rhein. Kourier" starb kürzlich zu Braubach ein Schüler der höheren Bürgerschule zu Oberlahnstein in Folge von Vergiftung durch Tinte, indem er sich damit durch Unvorsichtigkeit die Oberlippe, an der sich ein kleines Geschwür befand, beschmutzt hatte. Kurze Zeit darauf schwoll die Lippe sichtlich an, die Geschwulst ver breitete sich rasch über die nächsten Theile des Gesichts und ergriff auch die inneren Theile des MundeS. Zwei Tage danach trat De lirium ein und am vierten schon erfolgte der Tod. — Möchten doch Erzieher die ihnen anvertrauten Kinder recht ernstlich an einen vor sichtigen Gebrauch der Tinte mahnen, ja die Behörden dahin wirken, daß giftfreie Tinte besonders in den Schulen zur Verwendung komme. * Eine aufregende Scene ereignete sich, wie Berliner Zeitungen miltheilen, am Mittwoch Vormittag in der Nähe des Oberbaums in Berlin. Ein Dienstmädchen ging über die Brücke und hielt einen Geldbrief in der Hand, den es eben im Begriff war zur Post zu trage«. Plötzlich riß der scharfe Wind dem Mädchen den Brief aus der Hand und warf ihn in die Spree. Vor Schreck verlor da« Mädchen soweit die Ueberlegung, daß es nachsprang, um gleich darauf mit dem Tode des Ertrinkens zu ringen. Durch einen herzueilenden Kahn ward ihre Rettung bewerkstelligt und sie selbst, den ganz durch näßten Brief in der krampfhaft geschlossenen Hand ballend, ihrer Herrschaft zugeführt. nhaus nitz e s 7 Uhr M) später I.oui8 Seidene teteS, sehr fettes Otto Hahn. empfiehlt empfiehlt Hauptfettes fr ei Besprechung einer im empfiehlt e sichst Otto Hahn, am StHaction , Druck Und Verlag vog C. Bernhard Ott in Zwönitz. vorliegenden Angeles glieder desselben^«« werden die Mit L Uhr freund tk-^tLg<l>en 21. »ärr, AMkkteii tteutk, Ooim kbenüs 8 Ukr leM< xation von Louis P Morgen, FrettaZT^ wobei L La -^unv^inkaebbier bestens aufwartet Echte Breßkme-^. KornpreßykW, n Pfund 80 Pfennige^^. Mehlt Oustav Leier, Herrn Professor MellTLL Magdeburger Mure Gurken Adolph Le Nieverzwönitz. Voril^Lang Mich.« s-tt-s /MO- und Ichnuimlleis ^empfiehlt Carl Löwe kauft zum hö n Preise ilhelm hat sich die auf beraumte A wn (Haü>- Nied önitz. Christian Gottlieb La arz a. v. an- e mit l— n be, nmeru Otto a