ausführliche Anleitung zur Darstellung aller Arten von Kitten und Klebemitteln für Glas, Porzellan, Metalle, Leder, Eisen, Stein, Holz, Wasserleitungs- und Dampfröhren, sowie der Öl-, Harz-, Kautschuk-, Guttapercha-, Caseïn-, Leim, Wasserglas-, Gyzerin-, Kalk-, Gips-, Eisen-, Zinkkitte, des Marineleims, der Zahnkitte, des Zeiodeliths und der zu speziellen Zwecken dienenden Kitte und Klebemittel
78 Die Gipskitte. ziemlich dicke Flüssigkeit, welche an der Luft nicht schim melt oder fault und zum Kleben von Papier, Leder, Glas und Porzellan gut geeignet ist. Farben auf Papier, Leder usw. werden aber von dem Kitte leicht verändert. Ein großer Teil des gegenwärtig im Handel in sehr handlicher Form (in Zinnkapseln oder „Tuben") vor kommenden Syndetikons besteht aus Leimlösung, die durch Zusatz von Essigsäure vor dem Erstarren geschützt ist und in bezug auf Bindekraft dem Znckerkalk-Leim entschieden vorzuziehen ist. XIII. Die Gipskitte. Ter b-ips. Der Gips, welcher in der Natur als kristallisierter Gips, Alabaster, Fraueneis vorkommt, besteht aus schwefelsaurem Kalk in Verbindung mit Wasser. Wenn man das Pulver des Gipses auf etwa 150° erhitzt, so ver liert er das Wasser und verwandelt sich in wasserfreien Gips oder in gebrannten Gips. Wenn man Gips in gebranntem Zustande mit Wasser zu einem Brei anrührt, so wird von dem schwefelsauren Kalk wieder unter starker Erwärmung Wasser ausgenommen und erstarrt das Ganze nach einiger Zeit zu einer festen Masse. Da bei dem Erstarren gleichzeitig auch eine sehr starke Ausdehnung des Gipses erfolgt, so werden die feinsten Vertiefungen des Gefäßes, in welchen sich der Gips be findet, von diesem ausgefüllt und gründet sich hierauf die Anwendung des Gipses zum Abformen von Medaillen und zum Gießen von Figuren. Durch Anwendung von Alaunwasser anstatt des gewöhnlichen Wassers zum Anrühren des Gipses erhält