ausführliche Anleitung zur Darstellung aller Arten von Kitten und Klebemitteln für Glas, Porzellan, Metalle, Leder, Eisen, Stein, Holz, Wasserleitungs- und Dampfröhren, sowie der Öl-, Harz-, Kautschuk-, Guttapercha-, Caseïn-, Leim, Wasserglas-, Gyzerin-, Kalk-, Gips-, Eisen-, Zinkkitte, des Marineleims, der Zahnkitte, des Zeiodeliths und der zu speziellen Zwecken dienenden Kitte und Klebemittel
Die Olkitte. 15 oder Bernsteinlack, wodurch man unter Anwendung von gebranntem Kalk, Bleiglätte oder Zinkoxyd ganz aus gezeichnete Kitte erhält, welche rasch zu sehr festen und schön glänzenden Massen erhärten, die nicht leicht rissig werden. So vorzüglich auch die Eigenschaften dieser Kitte sind, so lassen sich diese Produkte nicht im großen ver wenden, da die Preise der Lacke sehr hohe sind. Um im kleinen manche Gegenstände zu kitten, z. B. Glas an .Holz, Glas an Metall usw., eignen sie sich ganz vorzüglich. Die Aufbewahrung der Zink- und Bleikitte geschieht am zweckmäßigsten in Blechbüchsen mit gut passendem Teckel, an denen die zwischen Büchse nnd Deckel vorhandene Fuge mit Papier überklebt ist. Auf diese Weise von der Luft abgeschlossen, halten sich diese Kitte durch Jahre in der richtigen Konsistenz, ja sie gewinnen sogar au Gleichförmigkeit. Gewöhnlich gibt man den zur Aufbewahrung bestimmten Kitten einen etwas größeren Zusatz von Leinöl oder Firnis, als den sogleich zu verwendenden. Ter L l k a u t s ch n k - K i t t. Dieses eigentümliche Präparat, welches ein für ge wisse Zwecke ganz ausgezeichnetes Klebemittel darstellt, wird auf folgende Art angefertigt: Leinöl wird unter oftmaligem Umrühren in einem Kessel so stark erhitzt, daß es anfängt, weiße Dämpfe auszustoßen, ohne jedoch in wallende Be wegung zu geraten; letzteres muß aus dem Gruude ver hütet werden, weil sich das Leinöl dann leicht entzündet und so stark schäumt, daß es übersteigt. Mau setzt das Erhitzen so lange fort, bis das Leinöl so dickflüssig geworden ist, daß es von einem Spatel nur mehr in Forni sehr zäher, sich spinnender Tropfen abfällt. Man läßt dann das Öl in dem Kessel abkühlen und schöpft es dann in große Schalen aus Porzellan oder Steinzeug über. In diesen Schalen wird das Öl gelinde und nur so weit erwärmt, daß es wieder ziemlich dünnflüssig wird.