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Masse eine größere ist, so ist das Bearbeiten derselben mit den Händen keineswegs eine leichte Arbeit zu nennen; man wendet hierzu sehr zweckmäßig eine ganz einfache Vor richtung an, welche die Arbeit ungemein erleichtert. Diese Vorrichtung besteht aus zwei Holzwalzeu, die in einem passenden Gestelle liegen und sich mittels zweier Schrauben einander nähern oder voneinander entfernen lassen. Sobald man durch Einarbeiten der geschlämmten Kreide in das Leinöl die Masse so konsistent gemacht hat, daß sie sich kneten läßt, rollt man sie zu einem Zylinder aus, welchen man zwischen den vorerwähnten Walzen zu einem langen dünnen Bande auswalzt, das man in einem untergestellten Gefäße auffängt. Dieses Band wird wieder zusammengeballt, abermals zu einem Zylinder geformt, welcher wieder ausgewalzt wird und dieses Auswalzen nnd Zusammenballen so lange fortgesetzt, bis die Masse vollkommen gleichförmig geworden. Der fertige Glaserkitt soll so bald als möglich ver arbeitet werden; will man ihn längere Zeit aufbewahren, so mnß man gewisse Vorsichtsmaßregeln anwenden, indem der Kitt beim Liegen an der Luft sehr rasch eintrocknet und spröde wird. Um solchen älteren Kitt wieder verarbeiten zn können, gibt es kein anderes Mittel, als denselben unter Zusatz von etwas Leinöl wieder durchzuarbeiten, damit er gleichmäßig werde. Die beste Art, den Glaserkitt aufzubewahren, besteht darin, denselben in Ölpapier einzuschlagen und in einem feuchten Keller aufzübewahren. Das einfachste Mittel, die Lnft vom Kitt ckbzuhalten, ist das, denselben in einem mit Wasser gefüllten Gefäße aufzübewahren. In der Tat läßt sich der Kitt auf diese Weise durch mehrere Wochen ganz frisch erhalten; bei längerem Aufbewahren nimmt er jedoch eine bröckliche Beschaffenheit an und kann nur dadurch wieder brauchbar gemacht werden, daß man ihn wie ganz frischen Kitt tüchtig dnrcharbeitet. Anstatt des Leinöles kann man auch Leinölfirnis zur Herstellung von Glaserkitt verwenden und ist diese Ver-