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die Einwirkung von trocknenden Ölen oder Firnis auf verschiedene basische Verbindungen entstehen. Unter den Ölkitten ist der weitaus wichtigste derjenige, welcher zum Einkitten der Fensterscheiben verwendet wird und welchen man daher auch als „Glaserkitt" bezeichnet. Guter Glaserkitt ist ein ungemein dauerhaftes Produkt, welches nicht nur zum Kitten von Glas und Holz, sondern auch zum Vereinigen vieler anderer Körper benützt werden kann. Ter Glaserkitt. Man stellt den Glaserkitt am einfachsten dadurch her, daß man feinst geschlämmte Kreide allmählich mit Leinöl versetzt und die Masse tüchtig durcharbeitet. Man verfährt hierbei auf die Weise, daß man das Leinöl in ein Gefäß von solcher Größe bringt, daß es die Gesamtmasse des Kittes aufzunehmen vermag, zu dem in beständiger Be wegung erhaltenen Öle nach und nach die Kreide sügt und auf diese Weise trachtet, eine möglichst dicke Masse herzustellen. Es ist von Wichtigkeit, daß die geschlämmte Kreide in vollkommen trockenem Zustande verwendet werde. Man breitet sie daher zweckmäßig einige Tage vor der Verarbeitung ans Kitt in dünne Schichten ans Papierbogen aus, welche man an einen warmen Ort legt. Wenn man in das Leinöl schon so viel Kreide ein getragen hat, daß sich die Masse nicht mehr rühren läßt, wälzt man sie in dem Kreidestaübe, knetet diesen mit den Händen ein und fährt damit so lange fort, bis die Masse die Konsistenz der Butter angenommen hat, d. h., bis sie sich unter gelindem Druck in jede beliebige Form bringen läßt. Um den Kitt jedoch ganz gleichförmig zu erhalten, muß man denselben andauernd durchkneten und mit den Händen oder Füßen bearbeiten, ähnlich wie dies mit dem Brotteig geschieht. Wenn die auf einmal zu bearbeitende