ausführliche Anleitung zur Darstellung aller Arten von Kitten und Klebemitteln für Glas, Porzellan, Metalle, Leder, Eisen, Stein, Holz, Wasserleitungs- und Dampfröhren, sowie der Öl-, Harz-, Kautschuk-, Guttapercha-, Caseïn-, Leim, Wasserglas-, Gyzerin-, Kalk-, Gips-, Eisen-, Zinkkitte, des Marineleims, der Zahnkitte, des Zeiodeliths und der zu speziellen Zwecken dienenden Kitte und Klebemittel
I. Allgemeines über die Kitte und Klebemittel. Als „Kitt" oder „Klebemittel" bezeichnet man im allgemeinen jene Körper, welche dazu dienen, zwei andere gleichartige oder ungleichartige Substanzen miteinander zu vereinigen. Die Kitte und Klebemittel erfüllen ihre Auf gabe um so besser, je größer die Kraft sein mnß, deren man bedarf, um zwei aneinander gekittete oder geklebte Körper voneinander zn trennen. Die bindende Wirkung der Kitte oder Klebemittel beruht darauf, daß durch sie die Adhäsion vergrößert wird, welche zwischen zwei aneinander gedrückten Körpern in den meisten Fällen auftritt. Bekanntlich haften zwei Glastafeln, die man aufeinander legt, infolge der Adhäsion ziemlich stark aneinander; bringt man zwischen beide etwas Wasser, so wird hierdurch die Adhäsion so sehr vergrößert, daß es oft schwer hält, die Glastafeln voneinander zu trennen — das Wasser wirkt hier durch Adhäsion als Kitt oder Klebemittel. Streng genommen läßt sich zwischen Kitten und Klebe mitteln kein grundsätzlicher Unterschied auffinden und liegt der Unterschied zwischen Kitten und Klebemitteln haupt sächlich in der verschiedenen Beschaffenheit, welche dieselben bei gewöhnlicher Temperatur zeigen. Wenn wir die Klebemittel als dickflüssige Körper be zeichnen, so paßt diese Bezeichnnng zwar auf Gummi- und Dextrinlösungen, für erwärmte Leim- oder Hausen blaselösung und für die Schusterpappe, läßt sich aber nur schwierig auf den Kleister ausdehnen, der mehr eine gallertartige oder butterähnliche Beschaffenheit besitzt. Lehner. Kitte und Klebemittel. 6. Anfl. I