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Kleister sind und hindert dadurch jede Zersetzung desselben. Auf gleiche Weise kann man Leim- und Gummilösungen durch Karbolsäure vor dem Verderben schützen und ist ein Zusatz von etwa einem halben Tausendstel pro Mille (Vs«?/«) Karbolsäure zu diesen Lösungen sehr angezeigt. Wenn der Kleister zum Aufkleben von Tapeten ver wendet werden soll, so erscheint es angezeigt, anstatt der Karbolsäure einen anderen Körper als Konservierungs mittel anzuwenden; es eignet sich hierzu vorzüglich der Alaun. Man muß etwas mehr Alaun anwenden und benützt auf jeden Liter Kleister etwa 10 Z Alaun, welchen man in dem heißen Wasser auflöst, mit dem man den Kleister anmacht. Beim Aufkleben von Tapeten wird gewöhnlich die zu tapezierende Mauer mit Leimwasser überstrichen und die mit Stärke- oder Mehlkleister bestrichenen Tapeten auf die Wand aufgezogen. Wenn nun Alaun mit Leim zu sammentrifft, so bildet sich aus dem Alaun und dem Leim eine unlösliche, lederartige Verbindung, welche nicht nur der Fäulnis vollkommen Widerstand leistet, sondern auch eine sehr bedeutende Klebekraft besitzt, welche jene des ge wöhnlichen Kleisters bei weitem übertrifft. Eine Tapete, welche mit Alaunkleister auf eine vorher geleimte Wand aufgeklebt wird, kann infolge der großen Bindekraft der eben erwähnten Verbindung nur iu kleinen Stücken von der Mauer lvsgerissen werden, während sie sonst leicht in sehr großen Stücken abgezogen werden kann. Wenn man eine Leimlösung konservieren will, so darf man begreiflicherweise keinen Alaun hierfür verwenden, indem sonst der ganze Leim zu einer flockigen Masse ge rinnen würde; eine Leimlösung läßt sich aber, wie er wähnt, durch Karbolsäure ausgezeichnet konservieren, und ist diese Verbindung wegen ihrer energischen Wirkung und ihres geringen Preises das für diesen Zweck empfehlens werteste Präparat. Es sei hier bemerkt, daß man den Klebemitteln höchstens ein halbes Tausendstel ihres Ge wichtes an Karbolsäure zusetzen darf, indem sonst der Rauch-