ausführliche Anleitung zur Darstellung aller Arten von Kitten und Klebemitteln für Glas, Porzellan, Metalle, Leder, Eisen, Stein, Holz, Wasserleitungs- und Dampfröhren, sowie der Öl-, Harz-, Kautschuk-, Guttapercha-, Caseïn-, Leim, Wasserglas-, Gyzerin-, Kalk-, Gips-, Eisen-, Zinkkitte, des Marineleims, der Zahnkitte, des Zeiodeliths und der zu speziellen Zwecken dienenden Kitte und Klebemittel
116 Die Klebemittel. Auch Mehlkleister sowie Gummi- und Dextrinlösungen können auf diese Weise durch Borsäure gegen Zersetzung geschützt werden. Der auf richtige Weise bereitete Stärkemehlkleister ist eine weißliche Masse, welche große Biudekraft besitzt und, in dünner Schicht aufgetragen, zu einem fast farblosen Überzüge eintrocknet. Die Anwendungen des reinen Stärke kleisters sind außerordentlich mannigfaltige; derselbe dient nicht bloß zum Kleben von Papier, Tapeten, Stoffen und Schuhwerk, sondern auch in Form der sogenannten Schlichte zum Appretieren von verschiedenen Geweben — sowohl um ihnen Glanz, Körper, unter Umständen auch ein höheres Gewicht zu geben. — Glanzkattun, Leinwand und viele andere Gewebe werden mit Kleister bestrichen und dann zwischen heißen Walzen durchgeführt oder kalandriert. Zur Erhöhung des Gewichtes der Leinwand mischt man wohl auch Bleiweiß oder Schwerspatpulver unter die Kleistermasse. Wie in der Textil-Jndustrie, findet der Stärkekleister auch sehr ausgebreitete Anwendung in der Fabrikation von Tapeten, in der Kattundruckerei als Verdickungsmittel für die Farben und in manchen anderen chemischen. Industrien. Der Mehlkleister. Neben dem Stärkemehl findet sich im Mehle des Ge treides hauptsächlich noch Kleber vor. In reinem Zustande erhält man Kleber beim Kneten von Getreidemehl, welches in ein Leinwandsäckchen gebunden ist, unter Wasser. Das Kneten muß so lange fortgesetzt werden, als noch das Wasser durch fortgerissene Stärke getrübt wird; der in dem Säckchen zurückbleibende Kleber stellt dann eine hell braun gefärbte, sehr zähe, fadenziehende Masse dar, welche in bezug auf ihre chemischen Eigenschaften dem Eiweiß und dem Kasein sehr nahe steht. Wie diese Stoffe, zeigt der Kleber die Geneigtheit, mit Kalk Verbindungen einzugehen, welche allmählich erhärten,