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Die leichtflüssigen Legierungen. 89 erläßlich; doch kann man sich bei kleinen Gegenständen auch damit behelfen, daß man die gekitteten Gegenstände in einen entsprechend großen Tiegel aus feuerfestem Ton — die sogenannten hessischen Tiegel sind solche — einstellt, den Tiegel bedeckt und in einem Windofen mit Holzkohlen zu starkem Glühen erhitzt. Der Tiegel dient hier als Muffel, und fallen die Kittnngen ganz befriedigend aus. XVI. Die leichtfliisftqen Keqierunqen oder die MetaUkitte. Wir kennen eine Reihe von Metallgemischen, welche die merkwürdige Eigenschaft zeigen, daß ihr Schmelzpunkt weit unter dem Schmelzpunkt der Metalle liegt, aus denen sie zusammengesetzt sind. Bei manchen dieser Metall gemische liegt sogar der Schmelzpunkt noch tief unter dem Siedepunkte des Wassers, und wir kennen Legierungen, welche schon unter 70° 0 schmelzen. Der niedere Schmelzpunkt dieser Legierungen macht sie ganz besonders geeignet, dieselben zum Auskitten von Rissen in Metallgegenständen zu verwenden. Wie alle Metallgemische, haften diese Legierungen nur dann fest aus dem Metalle, wenn dasselbe vollkommen blank, d. i. ganz frei anch von der dünnsten Rostschicht ist; man erreicht diesen Zweck einfach dadurch, daß man die zu kittende oder „zu lötende" Fläche unmittelbar vor dem Aufträgen des Kittes mit schwacher Salzsäure bestreicht. Die wichtigsten dieser Metallkitte sind folgende: Newtons leichtflüssiges Metall. Wismut 8 Zinn 3 Blei 5 Schmelzpunkt bei 94,5° 6.