61 ttl. lha der Die Schälwaldungen des Werragebietes verbreiten sich über die Höhenzüge, welche die Werra auf ihrem Wege durch Hessen auf beiden Ufern begleiten, und schieben sich zwischen die der Landwirt schaft vorbehaltenen tieferen und die dem Hochwalde meist über wiesenen höheren Lagen so ein, daß dies zwischen 300 und 400 m liegende Gebiet die eigentliche Schälwaldzone bildet. Der Verwitterungsboden ist überwiegend aus Buntsandstein, zumeist mittlerem, gebildet und kann im allgemeinen seinen physikalischen Eigenschaften nach wohl als ein geeigneter Standort bezeichnet werden. Ich habe freilich auch Standorte gesehen, die, wenigstens im jetzigen Zustande, dem Schälwald die Bedingungen seines Wohlbefindens nicht mehr zu bieten vermögen. Das Klima ist ziemlich warm und günstig, Spätfröste sind nicht von nennenswerter Bedeutung. Standortsgemäß ist die Traubeneiche, sie beherrscht das Gebiet fast ausschließlich. Der Schälwald ist vielfach aus Mittelwald hervorgegangen. Da von zeugen alte Mittelwaldeichen, die jetzt allerdings nahezu ver schwunden sind. Hinsichtlich der Wirtschaft ist der ein- und zweihiebige Schäl wald zu unterscheiden. Der letztere ist eine lokale Besonderheit des Werragebiets. Bei ihm setzt sich der Bestand aus zwei Altersklassen zusammen, welche im Alter um die halbe Umtriebszeit differieren und dementsprechend auch in der Bestandshöhe verschieden sind, sodaß sich zwei Bestandsetagen, ein Ober- und ein Unterstand, unterscheiden. Ist der Umtrieb ein 20jähriger, so kehrt der Hieb im 10jährigen Turnus auf dieselbe Fläche zurück und nutzt jedesmal den älteren, also 20jährigen Jahrgang und von dem jüngeren Jahrgang das, was nicht übergehalten werden soll, insbesondere auch alles Raumholz. Nach Angabe der Revierverwaltung von Reichensachsen schätzen die Gerber die Rinde des zweihiebigen Schälwaldes höher als die des ein- hiebigen, weil sie besser, fleischiger und gerbstoffreicher sei. Denn erfahrungsgemäß ist 10—12jährige Lohe die gerbstoffreichste, und die Rinde der 20jährigen Laßreitel verdankt ihre gute Qualität dem durch den Freistand erhöhten Lichtgenuß. Der Bodenpflege dient der zwei hiebige Betrieb mehr als der einhiebige, weil er den Boden nie ganz entblößt. Dagegen mag der Vorwurf richtig sein, daß die jungen Aus schläge und die nachgepflanzten und gesäeten Jungwüchse unter den Folgen der zu starken Beschattung leiden. Das wäre zum Teil auch