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33 Aufteilung des jährlichen Schlags zur einmaligen Loh- und Holznutzung und zum Fruchtbau, sind also den westfälischen Haubergsgenossen schaften ganz gleich. Die Schälwaldungen bedecken an Mosel, Saar und Nahe die Hänge der Flußtäler von der oberen Grenze des Weinbaus bis etwa 500 m Meereshöhe, im Hunsrück und Eifel die welligen Plateaus in Vermengung mit Hochwald und landwirtschaftlichem Gelände. Das Gestein ist fast durchweg Grauwackenschiefer, der einen im einzelnen verschiedenen, im allgemeinen flachgründigen warmen Verwitterungs boden liefert. Rechts von der Saar herrscht Tonschiefer und Quarzit vor. Die oft sehr steilen Hänge, z. B. an der unteren Mosel und an der Saar, sind großenteils nackter Fels oder Steinschotter. Je mehr das Bindemittel der Grauwacke Kieselsäure ist, desto ärmer ist der Boden und wird bei vorherrschendem Quarzit ganz arm. Östlich der Saar kommt weithin im Schälwaldgebiet triassischer, örtlich sogen. Neunhäuser Sandstein vor, westlich der Saar Muschelkalk. Auch diese Sandsteine geben einen flachen, heidewüchsigen Boden; durch den ort weise starken Streuentzug sind diese Böden vielfach so herabgekom men, daß sie nur als geringste Bonitäten, selbst als Ödland zu be zeichnen sind. Die Erträge des Schälwalds sind dementsprechend sehr ver schieden. Als höchste Erträge wurden mir 80 Zentner, als geringste 10 Zentner bei 15 18, i. d. R. 16 — 17 jährigem Umtriebe, als Durch- 30-70 schnitt —50— Zentner Rinde und 50-60 fm Holz oder pro Jahr und ha rund 4 Zentner Rinde und 4 fm Holz angegeben. Emmelhainz gibt für den Kreis Merzig an 16-120 Ztr. pro ha bei 15jährigem Umtrieb oder 1 - 8 Ztr. pro Jahr und als Durchschnitt 60 bezw. 3 Ztr. In Veldenz betrug der durchschnittliche Anfall 1894- 1903 2,7 Ztr., in Freudenburg von 1890 1904 ——— Ztr 3,46 pro Jahr und ha, in Morbach 1894- 1903 2-3,5 Ztr., in Filzen 79-29 2 — 5 (Obfei. Bernkastel) ——— und pro Jahr —— Ztr. Die nach älteren 50 3,3 Angaben früher erzielten höheren Naturalerträge*) sind dadurch zurück gegangen, daß nur noch die Stammrinde gewonnen wird, nicht mehr *) J. B. Keller gibt 1896 als besten Ertrag 160 Ztr. bei 15jährigem Umtriebe an, als sehr guten 120—140 Ztr., als guten 80, mittleren 60, schlechtesten 15 Ztr. pro ha. Dr. Fr. Jentsch, Deutscher Eichenschälwaldbetrieb. 3