forstverwaltung ein Wort mitzusprechen hat. In Schälwaldungen, die einstweilen weiter bewirtschaftet werden sollen, verwendet man jetzt auch, wie z. B. in St. Vith, Sorgfalt auf die Ergänzung der Schälschläge. Diese erfolgt auf allen besseren Partieen durch Eichenstummelpflanzung, während man die Lücken auf allen schlechteren Bodenstellen durch Gruppen einjähriger Kiefern ausfüllt. An den Rändern fast aller Wiesentäler findet man in St. Vith übrigens ca. 50 m breite Kiefern streifen, welche schon ein bis mehrere Schlagholzumtriebe alt sind. Man hatte es hier mit eigentlichen Frostlagen zu tun, in denen die Schälwaldzucht fast unmöglich und die Anlage solcher Nadelholzgürtel daher geboten erschien. Die durchaus vorherrschende Eichenart ist die Traubeneiche. Der am meisten übliche Umtrieb ist der 18 jährige, in den wärmeren Lagen der 15 jährige. Durchforstungen haben, soweit meine Erfahrungen reichen, selten stattgefunden, weil die Arbeit sich nicht bezahlt machte. Läuterungs hiebe wurden in der Zeit hoher Rindenpreise vielfach ausgeführt, sind seitdem überall abgekommen. Wie wenig verfeinert der Betrieb ist, geht schon daraus hervor, daß in vielen Fällen Raumholz- und Schäl holzernte nicht einmal zeitlich getrennt sind, sondern zu einem einzigen Hiebe vereinigt werden. Nur hier und da in den gut be handelten Waldungen wird das Raumholz schon im Winter vor dem Schälhiebe gehauen. Auch die Technik des Schälhiebes selbst ist nicht sehr aus gebildet. Das sonst meist so streng gehaltene Gebot eines einflächigen glatten Abhiebes wird oft außer acht gelassen. Die zweiflächigen Abhiebe, die sogen. Ziegenfüße, die man z. B. in Gemeindewaldungen bei Gemünd trifft, liefern den Beweis dafür. In der Hiebsführung sowohl wie in der Aufarbeitung der Rinde fehlt namentlich da die Einheitlichkeit, wo die Gemeinden die ganze Schlagfläche in Lose teilen und das anstehende Material zur Selbstgewinnung und Selbst verwertung den nutzungsberechtigten Gemeindegliedern überlassen. Mancher hält es bei den schlechten Lohpreisen nicht mehr der Mühe für wert, auch die Gipfellohe zu schälen, während der Losnachbar mit Hilfe eines schweren eisernen Klöppers nach Möglichkeit auch noch von den Zweigen die Rinde klopft. Im übrigen bedient man sich fast ausschließlich der Heppe und eines eisernen Lohlöffels. Bis auf Reichhöhe wird am Stehenden geschält; die Rinde wird unten am Wurzelstock abgerissen. Die Trocknungsmethode läßt viel zu wünschen