indessen auch auf den Winterseiten und namentlich auf dem Plateau vor. Die ungünstigsten Standorte sind vielfach die kleinen flachen dem Plateau aufgesetzten Köpfe, die oft arm, trocken und kiesig sind und zur Verheidung neigen. Die ebenen Hochlagen tragen stellenweise, so z. B. in der Oberförsterei Gemünd, eine Lettenschicht, deren Ton gehalt den Boden sehr kalt macht und in Verbindung mit den klima tischen Verhältnissen wahre Frostlagen schafft. Wo diese Letten auflagerungen, die wohl der Rückstand alter See- und Moorbecken sind, fehlen, finden wir auch einen guten, ziemlich warmen, mittel tiefen bis tiefgründigen sandigen Lehmboden. Großenteils aber stockt der Schälwald auf wenig geeigneten Standorten. Die Schälwaldwirtschaft wird, so jahrhundertealt sie in der Eifel auch sein mag, hier durch die Natur nicht eben begünstigt, wenn auch in manchen Lagen gute und viele Rinde wächst. Namentlich das rauhe Klima mit seinen schroffen Temperaturübergängen, den vielen und starken Spätfrösten und der in manchen Jahren sehr un gleichen Verteilung der Niederschläge ist ein arges Hemmnis einer ersprießlichen Rindenproduktion. Gemünd hat seit Jahren keinen niederschlagsreichen Winter gehabt. Gewöhnlich stellen die Nieder schlagsmengen sich erst im Nachwinter ein. Im Sommer sind nach Angabe des Revierverwalters Gewitter selten, treten sie aber auf, dann gehen sie vielfach in wolkenbruchartiger Form nieder. St. Vith hat über eine ungleichmässige Verteilung der Niederschläge nicht zu klagen, aber eine ebenso große Gefahr wie in Gemünd sind die Spätfröste, wenn die Eiche denselben auch hier wie dort durch ihre späte Vege tation in etwas zu begegnen weiß. Hinsichtlich der Entstehung und Geschichte der Schälwaldschläge kann man unterscheiden zwischen solchen, welche von alters her als Schälwald bewirtschaftet worden sind, solchen, welche zur Zeit der hohen Rindenpreise aus anderen Betriebsformen, namentlich aus dem in der Napoleonischen Zeit gegründeten, in der Folge aber vielfach mißhandelten Mittelwald umgewandelt und solchen, welche — gleich falls in der Periode der günstigen Marktkonjunkturen — durch Kern wuchs neu begründet worden sind. Die Ergänzung der Eichen bestockung ist meist unzulänglich betrieben worden. Zahlreiche Be stände bekunden Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit in der Behandlung der Schälschläge. Man möchte fast sagen, daß viele Bestände selbst den charakteristischen Ausdruck der Resignation tragen. Das gilt wohlverstanden nicht überall und namentlich nicht da, wo die Staats-