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23 älteren Altersklassen kaum vorhanden, wird aber seit etwa 20 Jahren reichlich angebaut. Die Rindenpreise stellten sich in Arloff 1904 auf 3 M, 1905 auf 2,70 M, davon gehen ab 2-2,10 M an Schällohn; in Iversheim standen sie etwas höher wegen besserer Qualität der Rinde, ernte kostenfrei ca. 1,30 M. An Schälholz rechnet man auf den Zentner Rinde 0,7 rm oder 0,5 fm. Die Erntekosten sind im Schällohn mit- enthalten. Der Erlös, durchschnittlich 1,40 M pro rm ist also Rein erlös. Das Kronenreisig wird unaufgearbeitet nach Fläche verkauft, pro ha mit 3-6 M. Das Raumholz deckt nach Angabe des Revier verwalters nur eben die Kosten der Werbung. Von den Kiefern- und Eichenüberhältern kann auf einen Anfall von durchschnittlich 10 fm pro ha Schlagfläche gerechnet werden mit einem Reinerlös von ca. 15 M. Neben- und Zwischennutzungen sind nicht üblich. Der Reinertrag stellt sich danach ungefähr wie folgt: 40 Ztr. Rinde ä 1,00 M . . . 40,— M, 10 fm Nutzholz ä 15,— M . . 150,— » 28 rm Schälholz ä 1,40 M . . 39,20 » Kronen reisig 4,50 „ Summa 233,70 M, d. i. pro Jahr und ha 15,58 » Über die Kosten für Schutz und Verwaltung liegen Angaben nicht vor. Werden sie wie in Siegburg mit 2,50 M veranschlagt, so bleibt ein Waldreinertrag von rund 13 M, und hiervon wären dann noch Kulturkosten abzuziehen, die für den Anbau bezw. Wiederanbau von Nadelhölzern erwachsen. Sie werden, da nicht die ganze Fläche, sondern nur Gruppen und Horste angebaut werden, mit etwa 3 M richtig bemessen sein, so daß 10 M Reinertrag bleiben. Der Wirtschaftsbetrieb ist auch hier schon wesentlich auf die Holzproduktion gerichtet und wird es immer mehr werden. Lediglich aus ihr fliesst der Reinertrag. Es bedarf kaum des Hinweises, daß in den Schälwaldgebieten der geschilderten Art ein Bedürfnis für Beibehaltung gerade des Schäl waldbetriebes für ‘die ländliche Bevölkerung nicht besteht. Arbeits gelegenheit bietet dort die Montanindustrie, hier die örtlich hochent wickelte Tonwarenindustrie, im Übrigen die Landwirtschaft. Frauen und Kinder sind in beiden Gebieten in der Schälwaldarbeit nicht tätig. Etwas anders liegen die Verhältnisse wohl in den zum Bezirk gehörigen Teilen der Eifel, wo der regellose Kleinparzellenbesitz vorwiegt. Be-