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d) Wenn die Dauer des Urlaubs von der Zeit der Betriebs zugehörigkeit abhängig ist, so wird dem in einen Betrieb eintrctenden Soldaten die Zeit des aktiven Wehrdienstes als Zeit der Betriebs zugehörigkeit angerechnet. Jedoch wird durch die Zeit des Wehr dienstes kein Anspruch auf Urlaub erworben, sodaß eine Anrechnung der Wehrdienstzeit auf Wartezeiten für den Erwerb des Urlaubs anspruches nicht stattsindct. c) Wenn die Länge einer Kündigungsfrist von der Dauer der Bctriebszugehvrigkeit abhängt, so wird die Zeit des Wehrdienstes dem im Anschluß daran in den Betrieb eintrctenden Soldaten erst dann auf die Zeit der Bctriebszugehörigkeit ungerechnet, wenn er Betrieb angehört hat. Gleiches gilt für die KündigungSwiderrufsklage. 6) War der Soldat vor seiner Wehrdienstzeit noch nicht in der freien Wirtschaft tätig, so findet eine Anrechnung der Wehrdienstzeit aus die Zeit der Zugehörigkeit zu dem Betrieb, in den der Soldat nach erfülltem Wehrdienst eintritt, erst nach einer Zugehörigkeit von sechs Monaten zu dem Betriebe statt (8 5 der Verordnung vom 20. Dezember 1937). Bei Lehrlingen erfolgt die Anrechnung der Wehrdienstzeit auf die Zeit der Betriebszugchörigkeit erst nach Er füllung der Lehrzeit (8 4 Abs. 2 der Verordnung vom 29. De zember 1937). VII. Wicdereinstelllung nach erfüllter aktiver D i e n st p f l i ch t Ein unbedingter Rechtsanspruch auf Wiedereinstellung im gleichen Betriebe, dem er vor seinem Eintritt in die Wehrmacht an gehört hatte, steht dem aus dem aktiven Wehrdienst ausschcidenden Soldaten nicht zu. Soldaten, die nach erfüllter aktiver Dienstpflicht in Ehren oder unverschuldet früher aus dem aktiven Wehrdienst ausscheiden, sind aber bei Vermittlung in Arbeitsplätze der freien Wirtschaft bevorzugt zu berücksichtigen. Sie sollen insbesondere in dem Betrieb, in dem sie vor ihrer Einberufung als Arbeiter, An gestellte oder Lehrlinge beschäftigt gewesen sind, in das frühere oder in ein gleichartiges BeschästigungSverhültnis wieder eintreten können. Die Wiedereinstellung in den Betrieb ist rechtzeitig vor dem Ausscheiden aus dem aktiven Wehrdienst zu beantragen (8 2 Abs. 1 der VO. vom 29. Dezember 1937). Ein Rechtsanspruch wird jedoch hierdurch, wie gesagt, nicht begründet. Wenn es nicht gelingt, die ehemaligen Soldaten im früheren Betrieb wieder untcrzubringen, so sind sie alsbald in Arbeitsplätze anderer Betriebe zu vermitteln. Diese Vermittlung obliegt grundsätzlich den Arbeitsämtern (8 2 Abs. 2 der VO. vom 29. Dezember 1937). Das Gleiche gilt für Arbeitnehmer, die zum Zwecke der Erfül lung der aktiven Dienstpflicht aus dem Betriebe ausscheiden, jedoch nach ihrem Eintreffen bei dem Truppenteil wegen des Ergebnisses der militärürztlichen Untersuchung als Soldaten nicht eingestellt wer den und in den Zivilberuf zurückkehren. Vl'll. Soldaten, die freiwillig im aktiven Wehr dienst verbleiben Die vorstehend im einzelnen erörterten Vorschriften der Ver ordnung vom 29. Dezember 1937 gelten nach 8 20 der Verordnung entsprechend für Soldaten, die über die Dauer der aktiven Dienst pflicht freiwillig länger im aktiven Wehrdienst verbleiben, ohne zu den Berufssoldaten zu gehören. Vom amerikanischen Buchhandel Der Amerikanische Verleger-Verband (National Association ok Look Ludlisders) hat Ende Dezember 1937 seine Tätigkeit einge stellt. Einrichtung, Eigentum und Vermögen sind auf das Look Lublistrers' Zcrvice Lurcan, iibergegangcn. Durch diese Umwandlung hofft man, die bisher fernstehenden Verlagssinnen, darunter einige der ganz großen, die ans besonderen Gründen nicht Mitglieder der National Association ok Look I'ubliskers waren ober wieder aus getreten sind, zu gewinnen. Die National Association ok Look Lublisliers bestand nur siebzehn Jahre. Aber bereits in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren Ansätze zu einer Organi sation entstanden. Die im Jahre 1900 gegründete American Lnblistiers' Association mußte 1911 aufgelöst werden, da sie im Widerspruch mit dem bekannten Lkerinan ^ct stand. Die American Lookscllers Association gibt bekannt, daß sie es in Verbindung mit einer Gruppe führender Verleger unternommen hat, die Ansrechterhaltnng der Ladenpreise, wie sie in den Lair l'racle Gesetzen sestgelegt ist, durchznsühren. Buchhändler und Verleger wer den gebeten, Verstöße der Association zu melden. Da die Association sich weder auf Gerüchte verlassen noch selbst die Beweise sammeln kann, so sind den Meldungen stets genaue Angaben über die Schleuder firma, Buchtitel, Ladenpreis und Schleuderpreis bcizufügen. Die weitere Verfolgung der Angelegenheit besorgt die Buchhändler-Ver einigung. Die Kosten werden durch sie und durch die Verlegergruppe getragen. In einem Verfahren vor dem Obergerichtshof entschied der Richter in Sachen der Leckcral l'iaüe Kommission gegen die 8tanc!arcl Lclucation 8ociet^ ok Ninncsota und die Ltanckavck Lnc^elopcclia Cor poration ok Illinois zugunsten der ersteren. Es sei unstatthaft, durch falsche Angaben das Publikum zum Ankauf zu bewegen. Die An gabe, daß eine zehnbändige Enzyklopädie umsonst geliefert würde, wenn der Besteller sich verpflichte, die Ergänzungen für zehn Jahre abznnehmc», sei eine Irreführung, da der reguläre Preis der Enzy klopädie und der Ergänzungen durch den geforderten Betrag gedeckt sei. Wenn auch der Kenner solche Angebote durchschaue, so gäbe es doch unerfahrene Leute, und diese müßten vom Gesetz geschützt werden. Einen Einblick in die Buchhandels-Verhältnisse von New Pork vermittelt ein kürzlich im Lubliskcrs' ^Veckly erschienener Anssatz, der sich mit einem kleinen, am Times Sgnare, dem verkehrsreichsten Platz von New Port, gelegenen Bnchladen beschäftigt. Man hat be rechnet, daß dieser Platz wöchentlich von über sechsundeinehalbe Million Menschen berührt wird, von denen etwa 2500 den Bnchladen anfsuchen. Geöffnet ist der Laden von früh 9 Uhr bis nachts 2 Uhr. Eine Zeitlang war er sogar Tag und Nacht offen. Nur junge und tüchtige männliche Angestellte werden beschäftigt, die bei dem großen Andrang und dem beschränkten Raum vielseitige Arbeit zu leisten haben und dabei noch auf Langfinger auspassen müssen. Ungefähr 250 000 Bücher finden jährlich den Weg von hier in das Heim des Lesers. Als vor sieben Jahren die Eoncord Books — so heißt die Firma — anfing, bestand das Lager zu 80"'» aus Restposten, zu 19^°/» aus billigen Neudrucken, und nur zu einem )^"/» aus neuen Büchern zum vollen Ladenpreis. Heute hat sich das Bild etwas verändert. 60—70"/» des Umsatzes bilden billige Neudrucke, 25—30"/» Restposten und 5"/» neue Bücher zum Ladenpreis. Die größere Anzahl der ver kauften Bücher gehört nicht der schönen Literatur an. Viele der Käufer haben noch nie einen anderen Bnchladen betreten. Die Preise sind alle deutlich angegeben, und mit Ausnahme der Jugendschristen ist von jeder systematischen Aufstellung abgesehen. Um auch am Sonntag den Laden offen zu halten, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, werden am Sonntag die Bücher nur ausgeliehen, aber das hinterlegte Pfand ist der Gegenwert des Buches. Ein Quittungs- schein besagt, daß am Montag das Buch in gutem Zustand, ohne Be- Montag bringen einige die Bücher zurück, aber die meisten behalten die Bücher, wodurch der Kauf abgeschlossen ist. Von der B. Westermann Eo. in New Pork werden wir aus den Versuch aufmerksam gemacht, den die National Lroaclcastinx Eo. in New Avrk mit Kurzwcllcn-Sendungcn nach Deutschland unternommen hat. Unter diesen Sendungen befindet sich eine, die jeden Dienstag unter dem Thema »Die schönen Künste in Amerika. Bücher, Bilder, Bühne« läuft (deutsche Zeit 22.30 bis 22.45 Uhr). Die Buchhandlung Westermann schreibt darüber' »In Zusammenarbeit mit und durch das Entgegenkommen von Herrn Ernst Eisele, dem Präsidenten der Firma B. Westermann Eo., New Port', hat die National Lroaclcastinss Eo. den Bnchfachmann Helmer Lohse mit der Durchführung dieser Bücher-Sondersendnng beauftragt. Herr H. Lohse, >der den VerlagS- und Sortimentsbuchhandel diesseits und jenseits des Ozeans durch langjährige, praktische Arbeit bei führenden Firmen genau kennt, hat bisher über die folgenden Themen gesprochen: Büchcrläden in New Port, Bibliotheken in Amerika, Museen in U.S.A., Kinderbücher, Der amerikanische Leser, .Humor in der amerikanischen Literatur, Aus der Werkstatt des amerikanischen Verlegers usw. Außerdem wurde eine Reihe Bücher von ihm besprochen. Im Gegensatz zu den oft in Sondcrscndung hat der Leiter der deutschen Stunde der National Lroaclcastinx Eo. Ernst Kotz persönlich übernommen. Die Bücher- Sondersendnngen sind leicht dadurch zu erkenne», daß sie stets mit einem Geigensolo ans der Mondschein-Sonate eröffnet und beendigt werden. Zum Ausbau dieser Sendungen können die deutschen Buch händler und Bücherfreunde dadurch mithelsen. daß sie der National Lroatleasliiix Eo.,'Rockcseller Center, New Port City, in deutsch schreiben, wie sie die einzelnen Sendungen gehört haben und was sie vielleicht sonst noch gern über das amerikanische Buch usw. er- 63