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' »8o -—- undengen Löchrrn.^ Nur muß man Vas Malz überall gleich hoch darauf legen und etwas öfter, als sonst, mit einer Schaufel wenden. Daß das Malz hinlänglich ge dörrt sey, erkennt man daran, wenn es gelb- braun auSsiehet, wenn es platzet, und zu gleich die Schaufel, womit es umgerührt wird, nicht mehr feucht ist. Will man dem Biere eine dunkelbraune Farbe geben: so braucht man deswegen nicht die ganze Menge des Maszes stark zu.rösten; denn alsdann verflieget vieler Geist von dem Malze und das Bier bekommt überdieß einen kralligen Geschmack. Es thut «bm die Dienste, wenn ich den zwanzigsten Theil des Malzes länger auf der Darre und ziemlich braun werden lasse. 8) Es giebt schlechtes und saures Bier, »denn man nicht gleich völliges Feuer unter die Darre macht und ßö auf di ese Weise bis ans Ende un ter hält. i Malz, auf diese Art gemacht, brauet sich ungleich besser aus, als jenes, welches im Anfang und am Ende mit gelin dem Feuer gedörrt worden ist. Auch muß man kein weiches, sondern hartes Holz dazu nehmen. Beides muß auch um des Rauchs halber geschehen, der vom Malze auf alle Art abzuhatren ist. 9) Endlich muß man auch weder zu frisches, noch zu altes Malz nehmen. Frisches Heist, was noch keine acht Wochen alt ist, und zu altes, was über ein Jahr gelegen hat. Eben so darf auch das Matz nicht klar geschroten werden, und dann auch nicht über 24 Stunden stehen, ehe es ange mischt wird. 10) Manche gießen nach und nach alles kochende Wasser kn ben Würzbottig auf das Malz, lassen es z auch 4 Stunden auf dem selben stehen, rühren es um und thuw es hierauf in den Stellbottig, welcher auf dem Boden mit Stroh belegt worden, aus wel chem sie es abzapfen und zu Würze kochen. Werden wir wohl Ursache haben, uns dar über zu verwundern- wenn sich das daraus entstehende Bier nicht über 2 Wochen halt und nach den Trebern schmeckt? Machen sich diese nicht auch vergebliche Mühe? — Manche schmeißen sogar das geschrotene Malz mit in die Pfanne und lassen eS zusam men einmal tüchtig kochen. Sie müssen sich aber gefallen lassen, daß sich das daraus entstehende Bier nicht lange hält. — Eine Hauptregel ist: Man maß das heiße Wasser nicht zu lang über dem ge- schrotenen Malze stehen lassen, som dern man macht es : Man bringt in dm leeren Stell - oder Mößhbottig so vielHeißeS, nicht siedende«, Wasser, alsnöchig ist, daß alles geschrotene Malz, das man hernach hineinschüttet, damit angefeuchtet ist. Wenn man eine Pfanne Wasser überhaupt zu dem Gebräude nölhig hat, so gehören zwei Pfan nen davon dazu, worinnen das Malz geschüt tet und angefeuchtet wird. Manche behaup ten: man müsse das trockne Malz nur mit lauwarmen Wasser anfeuchten. Allein war um? In siedendes darf man das Malz nicht schütten, sonst verbrennt es; aber das Was ser, das man zuerst drauf bringt, kann mau so heiß machen, daß es nahe an dem Siedeu ist; denn es löset alsdann die Salze und den Geist der Gerste mehr auf, als wenn es lau licht ist, ohne jedoch zu verbrennen. — Wenn man nun hinlängliches heißes Wasser in dem Mösch-