Volltext Seite (XML)
> . —— ^8 —. 5 schrecklich zerbissen iy ihrem Blute liegm> entdeckte sich ^eraiif, daß der^Ke'vy^-- Der Todtgefchoffene war der Mann dieser Jahren von einem wüthenden Hund gebissen Unglücklichen, die bald darauf starb. Es. worden war. Da die Erfahrung lehret, daß so viele unserer Leute sich durch ein' ünzeitiges und unüberleg tes Heiraten unglücklich machen, und gleich anfangs sich uad ihre Familie ins tieftht-Klend ver setzen, so h-he ich mir vorgesetzt,-diesem äledel, welches mich zugleich her Compagnie sowohl, als der Garnison eine nicht geringe Last aufbürder, bei Meiner Compagnie, so viel mir möglich ist, entgegen zu arbeiten, demnach ich hiermit öffentlich erkläre, daß kein Umervfficier, vernicht hinlänglich erweißlich machen kann, daß er wenigstens gooThaler an baarem Gelbe, oder Grund stücke von dessen Werth, und de» ptasÄite Gemeine die Hälfte, in einer Person von guter Auffüh rung und Erwerbs-Geschicklichkeit, sicherheiratet, den Trauschein durch mich ausgewirkt erhal ten kann. - Christian August von Heintz. - Hauptmann. Auszug aus einem Briefe und Bitte für einen Unglücklichen. Oeckler, gebürtig von Ziegenrück, war zu meiner Zeit auf der Schleitzcr Schule einer von dm geschicktesten Jünglingen, aus die die Augen der andern bald freudig, bald neidisch gerichtet rparm. Er bezog die Universität Leipzig im Jahre 1780 reich an Kenntnissen, aber sehr arm an Geld und anderer Unterstützung zu. seinem Forckommen. Sein Vater konnte ihm nichts geben. Sein Kopf, so, wie sein Venrauen auf die Vorsehung, half ihm jedoch weiter. Er unterrrchtete Studenten in den Sprachen und verdiente sich dadurch sein nochdürstiges Brod, an das er sich stets gewöhnt hatte. Da er bei seiner Armuth und damit verbundenen Schüchternheit nie sehr in Ge« ftllschaft kam, so suchten ihn endlich doch einmal Leichtsinnige dahin zu ziehen und durch irgend el- was, das sie ihm ins Bierglas warfen, betrunken zu machen. Er wurde aber nicht betrunken, Indern — fast rasend, lief fort und schrie über das ihm zugefügte Unglück. Die Folge war ech fürchterlicher Ausschlag, der einige Jahre dauerte und ihm zwar das Leben rettete, aber doch auf immer seine Gesundheit raubte. Den» von jener Zeit an wurde er rin heftiges Reissen im Kopfs selten los, das sich durch eine besondere Röche über der einen Hälfte des Gesichts auch äußerlich bemerkbar machte, und kurzer Athem predigte ihm einen baldigen, vielleicht schweren, Tod. Demohngeachtet blieb er ruhig und gelassen, arbeitete, soweit es sein Kopfreissen erlaubte, im mer fort und lebte noch dürftiger. Seit einigen Jahren ist er aber ganz unbehülflich geworden. Der Athem ist so kurz und beschwerlich, daß man ihn nicht ohne Jammer ächzen hören und nach Lust schnappen sehen kann. Unterricht kann er dabei Niemanden mehr geben, sich folglich nichts mehr verdienen, sondern muß so kümmerlich elend leben, das er immer mehr dahiisschwindet und einem Todtengerippe ähnlich sieht. Wahrscheinlich bin ich der einzige, wenigstens der einzige i» der Nähe, der sein Leiden im ganzen Umfange kennt und es möglichst zu erleichtern sucht. Daß ich es nicht blos aus eigene» Mitteln im Stande bin, sondern vielmehr die Beihülfe edeldenkender Freunde und Wohlthäter suchen muß, das versteht sich bei meiner Ihnen bekannten Lagevon selbst. Etliche Jahre versuchte ich mein Heil in Leipzig, ein ander Mal bei meinen auswärtigen Ver wandten, ein drittes Jahr in Merseburg, wo ich beim Stiststag glücklich zu sepn wähnte, mch