Volltext Seite (XML)
I2g Sellerie, ist innerhalb hohl lind von Llueer- scheidewanden in Fächer abgetheilt, worin ein ungemein scharfer Saft ist, der im Som mer wäßrig, im Winter und Frühjahr aber gelblich milchicht ist. Der Stengel ist hohl^ unbehaart, in Glieder abgetheilt, leicht ge streift und zertheiltsich gabelförmig in Aeste. Dicht über der Wurzel ist er weißlich, hö her hinauf graugrün und öfters mit rothen Streuen bezeichnet. DeBlätter sind kahl und mehremhnlö dreifach genedert. Die weißen Blüthendolden steten den Blättern gegenüber und haben eine rundliche Form. Der Saame ist fast eirund, gefurcht und etwas haarig. Wenn man die Pflanze ver letzt, tritt ein gelblicher Saft hervor, den man zuFä.en ziehen kann und der erst wäß rig schmeckt, Zuletzt aoer em fcharse^ Bren nen zurückl'ßl.. A ^dieser Pflanze bereiteten ehedenr dicGriechen und.Römer, mit noch eini gen Zusätzen, ihren stbnelltödenden Gifttrank, den auch Sokrates nehmen mußte. Schon beim Ausziehen der Pflanze, besonders wenn man in schwülen Tagen schwitzt, er zeugt die giftige Ausdünstung Berauschung und Betäubung der Sinne. Der Genuß erzeugt Krämpfe, Wahnsinn und endlich den Tod; nur bei geringer Portion oder mit sehr fetten Speisen zugleich genossen, hat er blo- sen Rausch hervorgebracht, in welchem die Vergifteten unabläßig tanzten, dann für Er müdung in einen tiefen Schlaf fielen und aus diesem wieder gesund erwachten. — Der klein eSchierling, der an Zäunen, aber auch auf Gartenbeeten unter Petersilie und Kerbel sehr häufig wachst, gleicht ersterer am meisten, zumal wenn er jung ist. Das sicherste UnterschesdlmgSzeschen ist der GlanL seiner Blatter auf der untern Seite, und zur Zeit der Blüthe zeichnet er sich auch noch durch drei lange spitzige Blättchen aus, die an jeder Dolde herabhangen. Er enthält kein so starkes Gift, als die beiden vorher gehenden Arten; ja zuweilen will man ihn ganz unschädlich gefunden haben. Doch ist es besser, sich vor dem Genuß desselben zu hüten und ihn in Gärten sorgsam auszu-- rotten. Todesanzeige. Am r. August, Nachts r i Uhr, — Z Tage nach dem, an der Auszehrung hier er folgten Entschlummern seiner zärtlich gelieb ten Tochter, Frau Christiana Magdalena Schmtdr— fand Hr. David Gottlob Frot^ scher, Kaufmann in Pausa, durch einen sanften Tod Erlösung von seinen Jahrelan gen sehr schmerzhaften Leiden, welche ein um jene Zeit ihn betroffener Schlagsiuß zur trau rigen Folge hatte. Seine anerkannte Güte und Rechtschaffenheit, die sich immer mehr durch Thaten, als durch Worte zu äußern pflegten, rechtfertigen die innige Trauer niche allein feiner Kinder und Verwandten^ son dern auch aller der Mitbewohner feinesOrts^ in deren Herzen er sich durch feine ehemalige Thätigkeit und Nahrungsverbreitung, oder durch Unterstützung und Wohkhätigkeit man-- cher Art ein bleibendes' Andenken versichert hat. Ec lebte 57 Jahre, z Monate und 28 Tage.