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. Aegypten. - Auch Cairo sott nun von den Türken eingeschlossen seyn und man hofft, daß es noch früher, als A lexandrien satten wer de. Letzteres sott zwar auch eine Kapitula tion angeboten haben, aber diese vom Gen. Hutchinson abgeschlagen worden seyn. Ueber Giftpflanzen. Giftpflanzen verdienen alle diejeni gen Gewächse genannt zu weiden, deren Genuß auf den menschlichen Körper in hö- herm oder nieder» Grade nachtheilig ein wirkt. Kein natürlicher Instinkt warnt uns vor ihnen, wie dieß bei den Thieren der Fall ist ; vielleicht zur Strafe, weil wir uns so weit von der Natur entfernt habe»; nur durch eine Reihe oft sehr trauriger Erfah rungen hat der Mensch diese Feinde kennen gelernt. Denn äußere Kennzeichen, Ge stalt, Geruch u. s. w. sind oft trügerisch und selbst die Verschiedenheit der Umstände hat oft einen auffallenden Einfluß auf die Wir kung der Pflanzengifte. Jahreszeit und Witterung, Boden und Cultur, das ver schiedene Alter der Pflanze, oder ihre mehr oder minder sorgfältig geschehene Auftrock nung können die Wirkung derselben so umän dern, daß sie unter diesen Umständen giftig und unter jenen unschädlich seyn wird. Man che Pflanzen smh nur in einer gewissen Pc? 08 ------ riode gefährlich; manche werden tmrch die Cultur unschädlicher, und selbst auf die Be schaffenheit des Körpers dessen, der genießt, kommt sehr viel an. T^ie Stärke oder Schwäche der Nerven, die Güte oder Ver dorbenheit der Säfte, die Reinigkeit oder Verschleimtheit des Magens können die Wirkungen des Gifts verstärken oder schwä chen, ja der Körper kann durch Uebung end lich sogar dahin gebracht werden, daß ihm der Genuß der giftigsten Pflanzen keinen Schaden zufügt. Denn so leben ganze Hor den Amerikaner von den Wurzeln dec so giftigen Manioks; manche Russische Völker genießen unbeschadet ihrer Gesund heit die giftigsten Pilze, und die meisten Orientalen werden durch den Genuß ei ner solchen Menge Opium s, die uns ckden würde, nur in einen angenehmen Rausch versetzt. Eben so können manche Pflanzen, die an und sür sich heilsame Kräfte haben, erst durch die Unmäßigkeil des Genusses zum Gift werden. Alle Giftpflanzen kann man in zwei Ha upt klaffen theilcn, nämlich in ^na türliche, wie fle aus der Erde wachsen und ^widernatürliche, die durch Zu fälligkeiten in ihren Bestandtheilen verdor ben smd und dadurch zum Gifte werden. Die natürlichen werden entweder Gift, wenn sie verschluckt worden und wirken dann als Magengifte, oder ße wirken zugleich inner-, Uch