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84 Men muthigen Angriff wagte. Daß A l e- pandrien von den Engländern erobert sey und die ganze Franz. Armee die Waffen nie- dergelegt und capitulirt habe, davon ist es jetzt wieder ganz still, rm Gegentheil will man behaupten, daß, nachdem Gen. Re gnier mit 12220 Franzosen und Cop ten dem Gen. Meuouzu Hülfe gekommen sey, die Engländer eine totale Niederlage erlitten haben sollen. Auch in den vorher gehenden Gefechten haben sie viele Leute und mehrere Offnere verloren. Dem braven Obrist Erskine wurde ein Bein wegge- sthossen und dem Gen. Abercrombie selbst von einem Franz. Offnere die Hand abge hauen, woran er nach einigen Tagen starb. Aus Ostindien können die Engländer kei ne Diversion erwarten, weil man dort we gen der kritischen tage der Dinge keine Trup pen entbehren kann. Nur dann, wenn die Franzosen Aegypten behaupten, läßt sich «n baldiger Friede erwarten. Einige Worte nbcr Kuhpvcken und Kuh- ' Pockenimpfung von O. Müller. (Fortsetzung.) Durch diese Versuche von der Wahrheit der alten Bemerkung derLandleure inGlo u- cester überzeugt,, sieng nunmehro Jenner an mit Gist von den Eutern der kranken -Kühe Menschen zu inoculirm. Es er folgte darauf eine unbedeutende Un päßlichkeit, mit einem meistentheilsliur örtlichen Ausschlag. Nach überstandenen Kuhpocken, impfte er, aber immer ohne allen Erfolg, mit Menschenblatterngift. Diese Versuche setzte Jenner 7 Jahre fort, und dann erst machte er Anno 1798 die Re sultate derselben öffentlich in einem, mit vortreflichen Kupsern, die die Form der Kuhpocken darstellten, ausgestatteten Werke bekannt. Dieß erregte in England außer ordentlich viel Aufmerksamkeit, viele eng lische Aerzte machten Jenners Versuche, mit immer günstigem Erfolg, nach. Doktor Ballh 0 cn in Hannover übersetzte es ins deutsche. Auch wurden in H mnover die er sten Jmpfvcrsuche in Deutschland mit Kuh- pockengifl gemacht. Von hier aus verbrei tete sich die Impfung über ganz Deutschland. In England wurde man bald so sehr von der Vortreflichkeit der neuen Entdeckung überzeugt, daß man in London ein eignes Institut zur Kuhpockenimpfung errichtete, und daß der Herzog von Port der Admira lität einen Befehl ertheilte, nach welchem allen denjenigen bei der Seemacht, die noch nicht geblättert haben, die Kuhpccken ge impft werden müssen. Auch in Paris wur de ein ähnliches Institut, wie in London, errichtet. Es ist jetzt fast keineGegend mehr auf der kubivirten Erde, wo die Klchpockm nicht geimpft werden. Es