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hallen habe. Glück jeder Obrigkeit, die sich so der guten Sache annimmt! Tischer, Sup. Aussichtsvollcr könnten wir es wohl nicht beginnen das schöne Werk der allgemeinen Ju- gendbildung, denn wir sahen es, — auch die Iugendlehrer achtel Plauen! Thränen der Hosnung entrollten unsern Augen, als wir, in Ler Hand unsers würdigsten Ephorus, das Denkmal der Liebe erblickten, das so ehrenvoll für uns errichtet ist. Reiner, reiner Jubeldank schallt von aller Lehrer Lippen den edelsten Freunden einer Schule nach, die sich durch so öffentliche Tbeilnahme und milde Unterstützun gen zu den süßesten Hofnunge» berechtigt füh let! Plauen, den i;. Jan. r8oi. Wimmer Struve Bräuniger Wagner Schlick Zuckschwerdt Tromlitz Forbriger. Aufforderung. Herr Johann Daniel Weise zu Dresden, Lehrer der Geburtshülfe, erließunterm 21. Apr. 1798 ein Schreiben an das hiesige Amt, und bat darinnen um eine Unterstützung mit einem Geldbeiträge für seine damalige Hebammen- Lehrtochter, die jetzige Wehsrau hieselbst, Anna Maria Schubertin. Hierauf wurden für die selbe einstweilen aus Kes Amts Plaueu Armen kasse, weil solche mehr nicht entbehren konnte, 4 Thlr. an gedachtem Herrn Lehrer Weise über sendet, wegen einer mehrern Unterstützung aber vom Amte Bericht zum Hohen Geheimen Fi nanz - Cvllegio erstattet, daselbst aber eine der gleichen Unterstützung gnädigst zu bewilligen Be denken getragen. Um aber die Schubertin in ihrer mißlichen Lage nicht zu lasse», nahm ich mich ihrer selbst an, und ließ durch den Amts boten Leich einen schriftlichen Umlauf an ver- schiedene vornehme Damens circuliren, bar die selbe» darinnen um einen freiwilligen Beitrag, Md daß sie ih« Namen mit dem Beitrage un terzeichnen möchten, welches auch von iz Da mens geschehen ist, wo jede r Laubthaler dabei mit bemerket har. Es waren also zusammen i z Stück Laubthaler, die mir Leich überbracht hat, und welche von mir am 2z. Julius 1798 besage Postscheins, an den Herrn Lehrer Weise übermacht worden, von welchem ich auch ein Bekeimtniß darüber erhalten habe. Ich konnte daher ein mehreres nicht einfchicken, als was mir Leich nach den Unterzeichnungen von den wohtthätigen Damens behändigt hatte. Gleich wohl muß ich mir von der Schubertin Ehemann, dem Mousquetier Schubert, von neuem den Vorwurf machen lassen, als ob ich diegesamm- leten Beiträge nicht alle eingesendet und viel mehr, als iz Lbthlr. erhalten hätte. Wer für seine Gefälligkeiten solchen Dank erndtet — der wird sich wohl hüten, dergleichenSammlungen künftig mehr zu unternehmen. Zu Rettung mei ner Ehre finde ich mich denn bewogen, alle die werthesten Damens, von welchen die Schuber tin, .Pie sie aber nicht angiebt, erfahren haben will, daß sie auch für dieselbe mit bcigetragen hätten, ich hingegen weder deren Unterschriften mit Beiträgen im Umlaufe gesehen, noch von denenselben Beiträge durch Leichen oder sonst durch Jemanden bekommen habe, hiermit öffent lich aufzufordern und Dieselben ergebenst zu er suchen: daß Sie zur Ehre der Wahrheit, zur Rettung der Unschuld, und zur gerechten Be strafung des schuldigen Theils, so gefällig seyn, und in einem kleinen Billet an mich, Ihre wer thesten Namen mit Bemerkung des Beitrags, welchen Sie an Leichen ohne Unterzeichnung im Umlaufe etwa behändigt haben sollten, baldigst «ufzuzeichnen belieben wollen, damit in dieser Sache nach Befinden mit der rechtlichen Unter suchung wider diejenigen, die Antheil an einer Unterschlagung oder ungerechten Anschuldigung haben möchten, es betreffe nun Leichen oder an dere, verfahren werden kann; welche Gefällig keiten ich nicht verkennen werde. Plauen, am 14. Januar 1801. Johann Gottfried Eger Amtslandrichter. Lver-