Volltext Seite (XML)
»5! sich auf «'ne Art bewährt, welche die Nachwelt Mit Bewunderung Velrachlen wird. Und von diesen edelmükhigen Fürsten sollten die Völker, die sie gerettet, nichts erwarten dürfen? Sie sollten nicht das Denkmal ihres Ruhms vollen den, daß sie weise Gesetze und gut eingerichtete Verfassungen ihren Völkern gäben und sie gegen ungerechten Druck schützten? Sie sollten nicht die Freiheit eh"en, der sie den Sieg verdanken ? Sie sollten nicht der Gerechtigkeit huldigen, welche sich an ihnen so verherrlicht hat? Nein! es würde mehr als Mißtrauen verrathen, wenn man jetzt von den Fürsten nicht das hoffen woll te, was die ersten Elemente der Volksglückse- ligkeit ausmacht. Fürsten und Völker sind Eins; was den Einen jur Ehre gereicht, das krönt die Andern mit Unsterblichkeit und was das Glück der Einen gründet, das fördert das Wohl der Andern, und so werden die Fürsten thun für die Verbesserung des Zustandes der Völker, was kaum noch je geschehen ist. Sie werden einen öffentlichen Rechlszustand einfüh ren, der jedem sichert, was Sein ist, jedem gewährt, was er verdient, und Alle schützt durch Gerechtigkeit und Weisheit. Solche Hoffnungen dürfen wir mit Grund nähren und es wäre Beleidigung der Fürsten unserer Zeit, wenn wir weniger von ihnen er warteten. Sie sind die Stell"ertreter derGott- heit auf Erden und nimmer werden sie rasten, so lange nicht die Freiheit des Volks gesichert, das Recht als der Augapfel Gottes geachtet, und die Gleichheit der Personen vor dem Gesetz durch eine weiße Verfassung begründet ist. Die Vergangenheit ist der Spiegel der Zu kunft, die Geschichte warnt; alles Unrecht be straft sich selbst und so werden teulsche Fürste» Hurch die Erfahrung belehrt, thun, was tent- scheu Männern ziemt. Rie werden sie einwil, ligen, daß Willkühr da herrsche, wo das Ge- setz sprechen; zügelloser Despotismus da walte, wo die Freiheit gebieten, und sinnloser Eigennutz da spreche, wo ein hoher Sinn von Edelmuch sich offenbaren soll. Zeitungsberichte. Wie man versichert, wird der Kongreß zu Wien von keiner langen Dauer seyn, indem derselbe gleichsam blos eine feierliche Bestäti gung und Kundmachung dessen sepn werde, wor über man bereits einig geworden. — Die Norwegischen Berichte über den Lauf desKriegs weichen von den Schwedischen ziemlich ab und versichern, baß die Norweger mit großer Ta, pferkeit und Erbitterung fechten, und daß sich selbst ein Amazonenkorps gebildet habe, welches von einer Jungfer Pi hl kommandirt werde; indeß lassen sich die Fortschritte der Schwedin scheu Waffen nicht ableugnen, und wenn auch die Norweger zu Lande den Krieg schwer ma, chen mögen; so können sie doch gewiß mit ihrer Marine nicht die Wage halten. Der Printz Christian soll sich neuerlich an England um Un- terstützung der Wünsche des Norwegischen DolkS gewendet, aber zugleich auch erklärt haben, daß er ans jeden Fall vest entschlossen sey, den Thron, welchen ihm virs Volk übergeben, bis sufs