48. B eilage ' des Boigtländischen Anzeigers. De» Zo. November i 8 l r. Geschichte des Tags. Der Abmarsch der sächs. Armee gegen die schlesische Gränze hatte Besorgniß wegen ei» nes neuen Kriegs erregt; indeß wird neuerlich versichert, daß die vorhandenen Veranlassun gen zu jener Truppenbewegung so gut als geho ben seyen. — Der östreich. Kaiser, welcher Preßburg, unzufrieden über die Weigerungen der ungarischen Landstande, verlassen hatte, ist durch eine Deputation aufs neue dahin cingela» den worden und der Reichstag wird hoffentlich ein baldiges und erwünschtes Ende erreichen.— Außer den neuen Truppenaushebungen werden in Rußland noch innre Wachbataillone errich tet, welche Aehnlichkeit mit der östreich. Land wehr zu haben scheinen. — In Spanien ste hen zwar die beiden Hauptarmeen an der por tugiesischen Gränze sich noch ruhig gegenüber und scheinen sich wechselseitig im Respekt zu er halten; allein die einzelnen Seilcnarmeen ha ben noch immer Gefechte zusammen. So wur de Balasteros mit seinem Corps unter den Ka nonen von Gibraltar fortwährend blokirr; man glaubt aber, daß der englische Commandant der Vestung ihn in kleinen Abheilungen durch die Stadt ziehen lassen würde, um sich nach Tarifs einzuschiffen, wo einige tausend Spanier und rzvo Engländer ebenfalls von ei, nem franz. Corps blokirt sind. Ein Hauptlref« fen fiel bei Sagunt vor. Diese, noch von Hannibals Zeiten her berühmte kleine Berg- vestung wurde vom Gen. Suchet mit großer Mühe belagert, weil erst Felsen gesprengt wer- den mußten, ehe man eine Valerie gegen sie auspflanzen konnte. Schon war eine Bresche geöffnet und ein Sturm versucht worden, der aber zurückgeschlagen wurde, als Blake mit einer Armee von 20000 Infanterie und Zoos Cavallerie zum Ersatz heranrückte. Unterstützt von den Kanonen der englischen Schiffe griff er die Franzosen am 25. October mit großem Ungestüm an. Es glückte ihn, den Feind auf beiden Flügeln zu umgehen und daher mußte der Gen. Suchet den kühnen Entschluß fassen, das Lentrum der Spanier zu durchbrechen» Der Kampf dauerte 7 Stunden und die franzö- fischen Angriffe wurden mehrmals zukückgeschla gen, und selbst ein Theil der Artilkrie, der sich eines Hügels bemächtigt hatte, wurde umringt und niedergesäbelt; allein zuletzt gelang es doch der französischen Tapferkeit, allenthalben zu sie gen und den Feind in die Flucht zu schlagen. Der franz. Bericht gibt den Verlust der Spa nier an Todten, Verwundeten und Gefangenen zu6;oo, worunter 2 Fcldmarschälle, ^Ober sten und Oberstlieutenants und rzo Officicre, r Fahnen und »6 Kanonen gn; die. Franzosen selbst