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Voigtländischer Anzeiger. 47. Stück. Plauen, Sonnabends den 2z. November ign. Großes Schlachtvieh. Nicht leicht ist die Kunst des Diehmästens noch irgendwo höher getrieben worden, als in England, wo viele Lankwirche einen Ruhm darin suchen, das größte und fetteste Schlacht vieh erzogen zu haben. Um diese, für England sehr nothwendige und ersprießliche Liebhaberei zu erhalten und zu nähren, wurde sogar eine Gesellschaft gestiftet, der Lmirk-k'ieläs-OIub genannt, welche jährlich alle Landwirrhe auf- fordert, an einem bestimmten Tage ihr gemä stetes Vieh, das sie selbst gezogen haben, auf den großen Markt zu Smithfield in London zu schicken, damit derjenige, der es hierin zur größten Vollkommenheit gebracht, belohnt, und es überhaupt bekannt werde, wie weit man es in diesem Fache gebracht habe. Jedes zur Prü- fung kommende Stück wird, nachdem man cs preiswürdig erkannt hat, geschlachtet, gewo gen und darauf der Beschluß wegen der ausju- theilenden Preiße gemacht. Es ist unglaublich, welche Riesen bei dieser Gelegenheit mit zum Vorschein kommen und zum Beweis dienen, was menschliche Vernunft und Sorgfalt auch in dieser Hinsicht gleichsam zur Erhöhung und Vervollkommnung der Natur rhun könne». Bei so einer Preisbewervungseoncurrcnz, welche vor einigen Jahren statt hatte — denn jetzt dürfen auch nicht einmal Viehnachrichlen von der Insel herüber — kamen Ochsen von 1254, rzi8, 1462, 15z;, 1552, 1770 und sogar 2287 Pfund schwer zum Vorschein. Vom letz ter,,, als dem größten, wog das Fleisch «8Z5, das Insekt 229, die Haut izo, der Kopf ;6, die Füße Z7 Psund. Eben so gab es dabei 1 — 2jährige Schaafe von 144, 146, i;4, 171, 17z, r8Z, 22;, 242 und 256 Pfund; und Schweine von 276 bis 47z Pfund. Auch in Deutschland wird hin und wieder sehrgroßes Mastvieh gesunden; allein im Ganzen doch noch immer zn wenig Fleiß und Sorgfalt auf diesen so einträglichen Wirthschastsgcgenstaud verwen, det. Die Kunst ist eigentlich klein, nur die Mühe etwas groß. Nicht das reiche und gute ter allein führt zum Ziele, sondern vielmehr die Kenntniß und Berücksichtigung dessen, wie ein Thier gebaut seyn müsse, um den höchsten Grad der Körpercntwickelung und des Fettsepns zu erlangen, so wie die sorgfältigste Aufi^^- samkeit
