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pfen, wie es schon der Geschmack gib». Nicht alle Jahre geräch guter Hopfen,, oder der gute kann auch durch schlechte Aufbewahrung leicht verdorben und völlig unbrauchbar werden. Schlechter Hopfen aber gibt stets und unaus bleiblich schlechtes Bier. Deshalb haben die, immer aus Verbesserungen und Lortheile raffi- nirenden Engländer schon längst die Gewöhn« Helt, in den Jahren, wo sehr guter Hopfen gewachsen ist, sich einen Vorrath davon für Mißjahre dadurch aus leichte Art zu verschaf fen, daß sie einen Hopftnextra« verfertigen, der nicht nur die nämlichen Dienste leistet, son dern auch Vorzüge vor dem rauhen Hopfen hat. Dieser Hopfenexlract wird folgendermaßen ver fertigt : i) Es wird eine beliebige Menge Hopfen iy einen mit kalten Wasser gefüllten kupfernen Kessel gethan, worin er einige Stunden weichen muß. 2) Dieser wird hierauf so lange gekocht, bis das Wasser sehr braun wird, und der ge kochte Hopfen Farbe und Aschengeschmack ganz verloren hat; dann wird das Ausgekochte durch ein Tuch gedrückt und ausgewunden. Man findet aber ost harten Hopfen, der <2 bis z mal gekocht werden muß, um alle Kraft herauszu, bringen. z) Der flüssige Extrace wird hernach unter beständigem Umrühren bis zu einer dicken Masse eingekocht. 4) Wenn er noch etwas warm ist, kann man z. B. zu zo Pfund genommenen Hopfen und dem davon erhaltenen Extra«, welcher unge. >8- fäbr 2 Kannen betragen wird, 2 Loch aufgelöste Hausenblase nehmen, die eine kleine Weile mit, aufkochen muß. Die Hausenblasej gibt dem Extratte Vestigkeit und macht das Bier Helle. 5) Während dem Kochen muß der Hopfen in dem Kessel fleißig «ungerührt werden, damit er auf dem Boden nicht anbrenne. 6) Darnach wird die gekochte flüssige Masse in starke papierne oder blecherne Formen oder Kästchen gegossen, an der Wärme getrock net und an einem trocknen Orte aufbewahrt. Die Formen dürfen aber nur r Zoll hoch seyn; sonst trocknet die Masse nicht gut aus. Zwei Pfund von dieser Masse find bei dem Bierbrauen eben so kräftig als 2 Scheffel guter Hopsen. Man hat aber auch noch eine andre, etwas künstlichere Methode, den Hopfenexlract zu be reiten, die ebenfalls ihren großen Nutzen hat. Die Böhmen benutzen fie besonders zu ihren schönen Lagerbieren. Man thul nämlich zu s Scheffel guten Hopfen r Metze Wachholderbee, re», Metze weißes Kochsalz und r Pfund fei nes weißes Pech. Alles dieses wird mit dem Maisch von Biere so lange gekocht, bis es leimartig oder zu einer Gallerte wird. Dieser Extra« wird an einem schattigen und luftigen Orlegelrocknet und bis zum Bedarf aufbewahrt. Zwei Pfund davon thun eben so viel Würkung als r Scheffel Hopfen. Die Wachhokderbee- ren geben dem Biere einen angenehmen Ge, schmack; bas hinzugekommene Salz führt die Hefen auf den Grund und hält das Bier klar, und das Pech bewahrt es vor der Schärft und Säure,