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Daran geschieh« Unsere Meinung. Gege- ben zu Dresden, am 24. July 18". Heinrich August von Hünerbein. Friedrich Moßdorf, 8. Gewitterschaden. Am 2v. July Abends gegen 5 Uhr wurde Lie Stadl Ullrich stein im Großherzogthum Hessen, und sieben nach Nord-West zu liegende Ortschaften durch ein Hagelwetter, das von Süd-Ost kam, in einer Viertelstunde fast ihrer ganzen Erndle beraubt. Die Schloßen, wel che die Dicke von Taubeneiern überstiegen, fie len in solcher Menge, daß sie, wo sie zusam- menflossen, gegen zwei Fuß hoch lagen. Hier durch wurden alle Sommer- und Winterfrüchte zerstört, viele Fenster zerschmettert und viele Dächer beschädigt; außerdem riß das heftigste Regenwetter von den Feldern, welche an Ber gen lagen, die Erde firmt den Früchten mit sich fort, so daß diese Felder in vielen Jahren nicht fruchtbar gemacht werden können. Der Scha den ist zwar noch nicht genau ausgenommen; aber er kann sich über 120,000 Fl. belaufen. DieStadt Uklrichstcin ist besonders hartmit- genommen worden, da sich das Wetter zwischen den beiden Bergen, die an ihrer Gränze liegen, am längsten verweilte, und seinen Hagel am zer- störendsten über sie ausgegoffen hat. Ueberhaupt aber sehen nun gegen dreitausend Menschen dem kommenden Winter mit zerrissenem Herzen entgegen. Gleichfalls am 20. July gegen Abend rich tete ein schweres, mit Hagelschlag, begleitetes Gewitter in dem Amte Lißberg vielen Scha den an. Fünf, durch Unfruchtbarkeit des Bo dens und häufige Welterschäden verarmte Ge meinden dieses Amtes verloren dadurch alle Aus sicht zu einer gesegneten Erndte. An mehreren Orten fielen Schloßen von der Dicke eines klei nen Apfels, wodurch nicht allein die Fenster sehr beschädiget, sondern auch, namentlich in Si- chen Hausen, Menschen in den Stuben durch die Fenster hindurch verwundet wurden. In der Gegend der Stadt Ansbach haben die im jetzigen Sommer z/lgemein wüthenden Gewitter ebenfalls beträchtlichen Schaden, vor züglich durch Hagel, «»gerichtet. In Herrie den (nicht weit von Ansbach) ist der dadurch an den Fluren verursachte Schaden auf 420,000 Fl. berechnet worden. Das Oberamt Heilbronn im Würtem- bergischen hat im Monat Junius durch schwere, mit Hagelschlag begleitete Gewitter einen Scha den erlitten, der amtlich auf 304,168 Fl, an gegeben wird. Am 17. Junyward die Stadt Lieberose in der NiederlausiS nebst den Dörfern Jaw l iz und Blosdorf von einem verheerenden Ge witter mit Hagelschlag und gewaltigem Regen guß heimgesucht. In der Stadt schlug es ein, jedoch ohne zuzünden. JnJamliz undVlosdorf wurde, die nahe, Aussicht zu einer gesegneten ErnUs