6o J-u b el-feyer. - Am 24. März feyerre zu Plauen der, durch Rechtsliebe und Amtstreue sehr verdiente Herr Bürgermeister Johann Gottlieb Facili- des sein Amtsjubiläum, nachdem er an diesem Tage vor fünfzig Jahren in den Rath einge- treten und fünfundzwanzig Jahre vorher Bürgermeister geworden war, gesund und mun ter im Kreise seiner Familie, indem er allge meine und öffentliche Feierlichkeiten, wie sie ei- ? nein Fall der Art und Seltenheit wohl gebühr ten, selbst nicht gewünscht hatte. Doch er hielt dieser Tag durch eine in der Kirche aufge- führtr Cantate, Erwähnung von der Kanzel, Chorgesang vor des Jubelgreises Hause, Ueber- teichung eines Gedichts von der Gesellschaft der Erholung, so wie durch Illumination und an dere Feierlichkeiten in der Ressource, wenig stens einige Auszeichnung, die man sich ohn- ^Möglich versagen konnte. Eine Betrübniß, die zur Ehre gereicht. Der Chnrfürst von Sachsen, Christian II. lag einst traurig im Vette, ohne daß man hie Ursache seiner Traurigkeit errathen konnte. Ein Kammerjunker nahm sich endlich die Frei heit, ihn deshalb zu fragen. „Ich denke eben mil Wehmuth daran, erwiederle der Chursürst, Wie ich meine Jugend nicht gehörig zum Studi- ren angewandt habe und darum jetzt mit frem den Augen sehen und mit fremden Ohren Horen, auch mit fremdem Munde reden muß." ! 1» Miscellaneen.' Der Dechant und ConststorialrachJohann Brzuska in Teschen Hal einen gelungenen Versuch gemacht, Orgelpfeifen aus zusammen gerolltem Schrcibepapier zu verfertigen, die an Reinheit des Tones den zinnernen gleich kom men, aber an Wohlfeilheit und an Leichtigkeit der Bearbeitung und der Stimmung vor diesen wesentliche Vorzüge habe». Er hat auf diese Art ein Positiv zusammengesetzt. Der verstorbene Graf Landsdale hatte durch die künstlich zugerichteten Speisen seine Verdauiiiigvwerkzeuge so zerrüttet, daß er in den letzten Jahren seines Lebens trotz eines Ein kommens von 200,000 Thalern von bloßer Am- menmilch leben mußte, weil sein geschwächter Magen nichts anders mehr vertragen konnte. C h a r ade. Noch eh' sie die dritte verlassen haben. Schielt nach den zwei ersten das Auge des Knaben. Auch ist in der Kunst, die zwei ersten zu lieben Noch selten ein Knabe ein Schüler geblieben; Ein jeder bald als die zwei letzten sich zeigt; Nur leiden dies die drei letzten nicht leicht. Doch kommt es aufList an, dann pflegen aufErden Die zwei ersten gern unsre zwei letzten zu werden. Das Ganze ist ein gar geplageter Mann, Der oft die zwei ersten nicht bändigen kann.'