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V o i g t lä n d i s ch e r Anreiget. rc>. Stück. Plauen, Sounabeitdö den 9. Marz I8rr. Kurze Ucbersicht der Verhandlungen auf den; gegenwärtigen Landtage. (Fortsetzung.) Landtagö-Proposition"). Ä)ir Friedrich August, vonGottes Gnade», König von Sachsen, Herzog von Warschau rc. rc. rc. haben Unsere ge treuen Stande, von Prälaten, Grafen und Her, ren, samt denen von der Ritterschaft und Städ ten, zusammen berufen, um über die Aufbriu- gung des Bedürfnisses zu den Staals-Ausga, den und über andere, in der gegenwärtigen Pro, posttion und in besonder» Decreken näher anzu, gebende Gegenstände, mit ihnen zu berathschla, gen. Wir zweifeln nicht, daß sie insgesamt sich hierbei von ihren Pflichten gegen Uns und das Vaterland, einzig und unabweichlich leiten las, sen, Unsere auf dessen Erhaltung und Wohl farth gerichtete Absichten willigst und thätigst befördern, diesem Zwecke ihrer Versammlung jede andere Rücksicht nachsetzcn, und in dem Bewußlseyn, zu dem Gesammtwohle des Lau» des mitgewirkt zu Haven, den höchsten Lohn ih rer Arbeiten suchen werden. l. Was zuvörderst den öffentlichen Zustand Unserer hiesigen Lande in Lcclesiasticis er koUricis anlangt, da ist seit der vorigen all gemeinen Landes - Versammlung durch den' Posener Friedens-Traktat, in Un serm gesummten Königreiche die Ausübung des römisch-katholischen Gottesdienstes, der Aus übung des Gottesdienstes der augsburgische«! Religionsverwandten, gänzlich gleichgestellt, und daß Unsere Unterthanen beider Religionen gleicher bürgerlichen und politischen Rechte, ohne Einschränkung, genießen sollen, bestimmt wor den, von Uns auch bereits in dem, unter dem 16. Febr. 1807 erlassenen Mandate, und gegen die in eben demselben Jahre versammelten Aus schuß ') Dieses Landcsväterliche Wort eines guten Fürsten an seine guten Unterthane» ist für erstern zu eh renvoll und für letztere zu beruhigend, um nicht ein so wichtiges Aktenstück zur neuern Geschichte unserS Vaterlandes um so mehr mitzutheilen, als es besonders auch dazu dienen kann, die Besorgnisse der. jenigen, deren düsterer Einbildung eine gänzliche Staatsumformung Sachsens vorschwcbt, zu besei tigen. d. R.