Volltext Seite (XML)
176 Entsetzen und Jammer verbreitete," blieb'nur ein einziges Haus unberührt, weil sich darin ein Vildniß Friedrichs des Grwßen be- fand. Im Dorfe Hohendodeleben, unweit Mag deburg, beraubte den schon betagten Prediger ein feindlicher Husarentrupp seiner gesammteu Habseligkeiten an Kleidern und Gelbe. Von letzterm barg er noch zwei Thaler in die Uhr- lasche. Dem Scharfblicke des Ungenügsamsten dieser entmenschten Bande war das aber nicht entgangen, und er forderte nun, mit brutaler Heftigkeit, auch diesen letzten Hülf- und Noch« Pfennig. Indem der Greis ihm die beiden Thalerstücke hinreicht, erblickt auf einmal der Husar an dessen Finger den goldnen Trauring, lind sucht sogleich mit Gewalt sich davon zum Eigcnchnmer zu machen. „Ich kann ihn schon seit vielen Jahren vom Finger nicht mehr los kriegen. Barmherzigkeit!" flehte der Geist liche, „cs ist das einzige Andenken, welches von dem Lheuersten, was ich auf der Welt be saß, mir noch übrig blieb." Da trat, wie mit Ehrfurcht, schleunig der Franzose zurück, beteuerte, daß er der Uith»t nicht fähig sep, ihm dies Heilige Pfand der-Erin.erUng zu enti> reißen, gab, im nämlich n Augenblick als Er satz der geraubten zwei Thaler, ihm deren vier, und vermochte sogar seine Kameraden dahin, dem Halbnackten die bereits über die Seile ge schafften Kleidungsstücke wieder zurückzuliefern. Ein andrer Soldat, der, in einer Woh nung des nämlichen Dorfes, alles Tragbare schon zusammenzuraffen anhub, gerielh beim Anblick eiuer bMlägrigen Alten in sichtbare Ge- müthsbeweguug, legre das geraubte Gut sorg fältig wieder nieder an den Fundort, und setzte sich vor das Lager der von allem andern Bei stände verlassenen Kranken, so, daß er nun- wahrend seines ganzen Aufenthalts in Hohen dodeleben, ihrer nicht nur mit kindlicher Sorg samkeit pflegte, sondern auch jeder Ungebühr, welche das Haus bedrohte, muthig in den Weg trat. Das Bild seiner betagten Mutter, die er, beim Abmarsch aus dem Daterlande, in ähnlicher Lage verließ, war ihm vor die Seele getreten, und hatte fein schlummerndes Men schengefühl wieder geweckt. Getraide - Preiß hiesiger Stadl: äo. 1814. Gut. Mittelmäßig. Gering. d. 8. Oct. Thlr. Gr. Ps. Thlr. Gr. Pf. Thlr. Gr. Pf- Wenzen i i8 l IZ — i , 12 Korn i 4 —— i z — r i —— Gerste » >»M 2l —— — 20 — — 18 —— Hafer — ll — — lv — —» Fleisch - Taxe xr. Pfund: Rindfleisch s gr.lv pf. I- Schöpsenfleisch 2 gk. 4 pf. Schweinefleisch z gr. 4 pf. I Kalbfleisch 2 gr. 4 Pf.