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' Hert.Prediger Pinkerton wünschte der Ge-' sellschaft dazu göttlichen Segen, und wieder» holt« die Erklärung, daß er von der Brittischen Bibel-Gesellschaft den Auftrag habe, der Säch sischen - Bibel - Gesellschaft Fünf hundert Pfund Sterling zur Grundlage für ihren kÜnftiM Fond als eineUnterstützung zuzusichern. i Hierauf sprach der König!. Sächsische Krr- chm« Rath und hiesige Superintendent v. Carl Chrilftan Littmann folgende Worte: - ES ist eine merkwürdige Erscheinung, daß unser' deutsches Vaterland durch eine, entfernte Nation laufinerksam gemacht wird auf das, was khrn noth ist. * . -'Bon je her hat man die heilige Schrift und die varinn enthaltene Lehren für ein Wort von Gott, für die Richtschnur des Glaubens und Le« bsN4, für eine Quelle des Lichts, der Kraft und des Trostes, für eine Unterweisung zur Seligkeit gehalten. ' Jeder Christ hat geglaubt, er habe das ewigeEeben darin», und sie sey es, die von Chri st- zeuge.! Und wenn irgend ein Land dieses Glaübens gewesen ist und in diesem Glauben an- detui vorgeleuchtet Hatz so ist es unser deutsches, und warum sollten wir es nicht sagen? unser Sächsisches Vaterland gewesen. Mein wem dürfte die Bemerkung entgehen, daß man in diestm Glauben, auch in unserm Va, terlande, seit zo und 4c» Jahren sehr zurückge- kammen- ist. Theologen nnd Philosophen haben sich vereiniget, den göttlichen Ursprung der heili gen Schrift zu bestreiten, nnd sie als ein bkos menschliches Buch darzustellen, dessen man leicht tntübrigt seyn könne, da »er Mensch sein eignes Lehrer und Gesetzgeber sey. Die Ausleger der Schrift haben besonders in den neuesten Zeiten alle ihre Gelehrsamkeit aufgebvten, die Aechtheit eines biblischen Buchs nach dem andern verdächtig zu machen, ja,- sich nicht entblöder, die evange lische Geschichte, auf welcher der Grund unserS Glaubens hauptsächlich beruht, dle Geschichte des Lebens, Leidens und Sterbens, bet Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, für eine Sammlung fa- belhaster Sagen auszugeben. Und wie sind sie mit der Erklärung der Bibel umgegangen? Wie gehen sie noch damit um? Nicht so viel Achtung beweisen sie gegen die heiligen Schriften, als man menschlichen Schriften erweiset! Die Lehrer in der Kirchs sind dadurch an der Bibel irre gemacht worden ; viele benutzen sie bei weitem nicht so, wie sie sollten, dünken sich mehrAuSlegerderVer« nunftreligion, als Prediger der in der Dibtl ge- offenbarte» Christusrekigion zn seyn. Selbst kn Schulen hat man den Gebrauch von der Dibet nicht gemacht, den man machen sollte, zum Thell nicht machen können, wenn Ellern entweder zu wenig religiös, oder zu wenig wohlhabend sind, ihren Kindern dieses heilige Buch anzuschaffen. Und wenn sonst jeder ernsthafte, für bas Heil sei, ner Seele besorgte, selbst der gemeinste Christ, eS für heilige Pflicht hielt, wenigstens an den Tagen des Herrn, entweder für sich allein, oder mit den Seinen gemeinschaftlich die heilige Schrift zu lesen und sich daraus zu erbauen zum ewigen Le ben; fo dürfte man itzt wenige finden, die nur die Bibel besitzen, geschweige lefen. (Die Fortsetzung felgt,)