Volltext Seite (XML)
*79 Deutscher Geiss. Am Jahrestage der Leipziger Schlacht.. H'rt ihr der Freiheitseiche Wehn? Seht ihr dort freie Deutsche gehn? — Saust noch um die erschrocknen Ohren Der Feuerschlünde Donnerton? — Ein Deutscher Geist ward uns geboren! Der Donner kracht dem Herrmannssohn k Dort auf dem weiten Blachfeld ruht Manch Deutschen Jünglings Heldenmuth.- Der Jüngling fiel in seiner Blüthe, Ein Opfer solchen Todes werth, Doch ewig lebet er im Liede, So lang der Deutsche Dentschheit ehrt. Verklärt reicht er die blutige Hand Dem Deutschen Bruder aus dem Sand; — Und aus der frühen Heldenlekche Ersteht ein neuer Deutscher Muth. Er schwebt verklärt im Kranz der Eiche, Der neue Phönix aus der Gluth. Vereint auf Deutschlands freien Höhm Laßt uns beim Sternenlichte gehn, Und bei der heil'gen Leiche schwören, . Ein Deutscher Held, wie er zu seyn; Dann stimmet All' in lauten Chören Im hohen Freiheitösang mit ein! — Elsterberg. Gustav Ackermanm Zeitungsberichte. Von dem Wiener Kongreß, auf welchen jetzt Aller Augen, Wünsche und Hoffnungen ge richtet sind, weiß man zur Zeil noch nichts, als daß bis jetzt Klos dir Minister der vier Haupt mächte, Oestreichs, Rußlands, Englands und Preußens, zusammengetreren sind, und man glaubt nicht mit Ungrund, daß die Hauptresul- täte der Unterhandlungen erst nach dessen Been digung ganz vollständig und richtig bekannt ge macht werden dürften. Polens, Italiens und Sachsens Schicksal, glaubt man, werde zuerst entschiede» werden. Der Franz. Abgeordnete Talleyrand soll eine Erinnerungsschrift gegew alle Vergrößerungen eingereicht haben, welche man dem Anscheine nach verschiedenen Mächten zudenkt, weil auch Frankreich in seine alten Gränzen von 1792 zurückgetretcn sey, zugleich mit der Eröffnung, daß seine Regierung sich zwar nicht thätig widersetzen, aber doch ihre Anerkennung versagen werde; derselbe soll auch darauf angetragen haben, daß so wichtige Un terhandlungen nicht mündlich, sondern schrist, lich geschehen möchten. Man glaubt, daß die hohen Souveräns sich nicht lange mehr in Wieir verweilen werden, aus Schonung für den sie bewindenden hohen Hof, Ler jetzt täglich nur für die Versorgung der Hofküche 45000 Gulden W. W. gebraucht. Es Heist, daß Ihre Russ. Majestäten mit dem Könige von Preußen über Dresden nach Berlin gehen würden; nach An dern wird der Nuss. Kaiser mit dem Oestreichl« schen nach Italien gehen, DerErzh.Ferdinand heiss