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Unter Nacht und mildem Sonnenschein, Unter Weltersturm und FriebenSbogen Reifest du für jenes große Seyn. Nickt umsonst hat Gott den Lcbenöfunken, Sohn des Standes, in dir aufgeregt; Nicht umsonst so viele Kraft und Stärke, Pilger, in dein täglich Brod gelegt. Alles, Alles dient zu deinem Frommen. Wandle fröhlich durch das Leben hin! Aber Unschuld sey des Leibes Zierde Und die Kraft der Seele dein Gewinn. Darfst du noch dich um die Zukunft kümmern? Zst ein Gott nicht, welcher sorgt und wacht? Wandle friedlich deinen Pfad hinunter! Dich umschirmen Weisheit, Lieb' und Macht. Zeder Halm in deiner vollen Scheuer, Zeder Bissen stärkebringend Brod, Sey zu Dank und Freud' und Gottvertrauen Deinem Herzen hohes Aufgebot. Herrscher, der die Welt mit Gütern füllet, Die kein Auge überzählen kann, Vater, der dis Freudenblume ziehet Zn dem Staube, auf der Sonnenbahn, Dankend sink' ich hier vor deinem Throne, Dankend blick' ich auf die schöne Welt, Dankend auf die bunte Saat der Freuden, Dankend auf das goldne Aerndtefeld. Emig will ich kindlich dir vertrauen, Freudig will ich deinen Willen thun. Laß mich einst am großen Aernbtetage Zn dem Lande der Vollendung ruhn! Besonderer torbeerkranz für Alexander I. -- Kaiser von Rußland. Dresden, den zi-Aug. Es ist unstreitig ein ganz neuer Gedanke, einen Lorbeeikranz, der sich nicht an einer Gtame befindet, sondern womit wirklich ein ausgezeichneter Held beehrt werden kann, aus Steinen zu bilden. Einen so außerordentlichen Kranz, der einem nalür- lichenöorbecrkmnz vollkommen ähnlich ist, fer- tigte unser eben so geschickter, als fleißiger Steinschneider, Adolph Rodermund, um Se, Maj. den Kaiser Alexander damit zu ver ewigen ; verewigte sich aber auch selbst dadurch als Künstler. Dieser glückliche Gedanke, mit der größten Feinheit und mit der fleißigsten Ge schicklichkeit ausgefüprt, verdient eine deutlichere Darstellung. Das Ganze stellt einen aus z6 Blättern be stehenden Sieger, oder Lorbeerkranz vor, und die Blätter sind aus orientalischem grünen Jas pis (sonst auch Heliotrop genannt) ganz nach der Natur gearbeitet. Auf jedem dieser Blät ter findet man den Namen eines Orts, oder ei ner Gegend, wo ein Sieg für Europa's Frei heit errungen wurde, nebstdem Tage, an wel chem dieses geschah, eingeschnitten und mit Gold ansgesüllt. Unter diesen Blättern befin den sich auch acht kleinere, oder junge Blätt chen, welche zwischen den großen gleichsam her vor zu wachsen scheinen, und auf welchen die auch goldnenWorte: Friede, Tugend, Re ligion, Völkerwohl, Gerechtigkeit, Sicherheit, Wissenschaften, Handel, die angenehmen Folgen anzeigen, die durch di« errnn-