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IZ2 Erc. dem Herrn Generalgouverneur von Sach sen, Fürsten Repnin, mit ausgezeichneter Be, lovung ihrer Dienste entlassen worden, um nun wieder der akademischen Jugendvildung ihre ausgezeichneten Kräfte und Kenntnisse zu wid men. Jener erhielt zur Belohnung das grüne Kreuz, dieser wurde zum Rittmeister n I» suite ernannt. GrafMarcolini ist zu Prag in einem Alter von 78 Jahren verstorven. Am 7. July wurde die Leiche des Fürsten Ponia towski mit großer Feierlichkeit von Leipzig nach Warschau avgeführt. Aus Wien meldet man, daß zu dem vorseienden Kongresse bis jetzt noch keine Anstalten bemerkt würden; indeß soll gewiß seyn, daß die Minister d . hohen Mäch te nächstens in Schönbrunn eintreffen und das große Werk sogleich zu betreiben ansangen wür den; Ge. Maj. der Kaiser Alexander werden bestimmt den 27. Sept, in Wien erwartet, und man versichert, daß man sich von dem Kon gresse die erfreulichsten Hoffnungen machen kön ne, indem derselbe Geist der Eintracht, Klug, heil und Mäßigung, welcher Dieselben bei der Befreiung von Europa geleitet habe, sie auch bei dem Werke der Bevestigung dieser Freiheit lei, ten werde. Hamburg soll sich zusehends erho len und dazu nochimmeransehnlicheKrästeübrig behalten Haven, die durch die Wiederauflevung seines Handels in kurzem noch beträchtlich vtr- stärkt werden müssen. Die Unterhandlungen über Norwegen dauern fort; doch stehen bereits z Schweb. Armee» an dessen Gränze. Die Friedensunterhandlungen zwischen England und Nord, Amerika werben zu Gent gepflogen. Der unter den franz. Truppen, und besonders auch bei den aus der Gefangenschaft großmülhig zurückgelaßnen und ans ihrer Rückkehr ebelmü« thig behandelten Kriegsgefangenen herrschende unzufriedene und übermüthige Geist dauert fort und erst ganz neuerlicsshat Marsch. Kellermann zu Straßburg eine Proklamation an sie erlassen, die sie jur Ruhe und Unterwerfung auffordert. In-und um Paris streifen Kavaüeripatrouillen, um diejenigen Garben, welche dem Verbote zu wider, sich dort wieder eingeschlichen haben, zu verhaften. Selbst unter den Nacioualgarden und Königs.Truppen zu Paris herrscht Uneinig, keit, indem erstere vor den Gardes du rorps, wo jeder Gemeine Officiersrang hat, nicht prä, sentiren wollen. Da vor kurzem ein solcher ei, nen Wache stehenden Nationalgardisten fragte, seil wann man vor den Epaulctten nicht prüfen» tire, antwortete dieser: Seitdem Soldaten sie tragen. Auch soll man zur schuldigen Dank» sagung für geiioßne Ehr' und Höflichkeit an, sangen^ alles, was Teutsch Heist, aus Frank, reich forlzujagen und dies sogar gegen Beamte gelhan haben, die am Rhein geboren sind, sie gemißhandelt und ihnen alle Papiere abgenom» men haben, die Bezug auf ihre rückständige Be, soldung hatten, k'ist conseyuentia! Buona» parke soll an den Gen. Savary einen Brief ge» schickt haben, worin er die Gründe weitläuftig auseinander setzt, warum er keinen Frieden ab geschlossen habe, und der Empfänger soll diese Schrift dem Kön. Ministerium übergeben ha, ben. Eben so soll der Elbaregent eine Schiff, worauf sich des Fürste» Borghese Equipage, » Mill. Franken an Wert' , befand und da« nach Civila vecchia segeln sollte, aber durch Winde nach Porto Ferrajö getrieben worden war, un, ter dem Vorwande haben in Beschlag nehme» lassen, daß er dies als Ersatz für die Mitgift seiner Schwester ansehe, mit welcher sein Herr Schwager nicht mehr lebe. Ein Gerücht läßt ihn sogar in Parma ankommen und vermulhet sogar eine größere Reise desselben. Der König von Spanien hat die Verfügung der Cortes, daß auch Bürgerliche zu Officiersstellen gelan» gen können, wieder aufgehoben und befohlen, daß alle, die Kaders werden wollen, selbst bei der Artill - rie — erst ihre Ahnenprobe abge, legt haben muffen (!) Der Kanton Bern, der nicht auf Argau Verzicht leisten will, hat die neue Schweizerbundesakre verworfen. Am 12. July ist Se. Maj. der König von Preußen unter großem Jubel des Volks zu Neuschacel eingetroffen. Gelraidepreiß vom 2Z. July 1814. Waizen, r thlr. ligr.bis r thlr. i8gr. Korn, i thlr, sgr. bis r rhlr. 5 gr. Gerste, 20 bis 22gr. Hafer, rz bis 16 gr.