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izo ehrte selbst solche Häuser noch dazu reichlich; «nd zwar namentlich die in den Borstäbten von Paris, welche Letztere doch, sonst gar nicht ge lind mitgenommen wurden. IV. Kaiser Otto war in St. Denis und in den gedachten Vorstädten von Paris bis in den An» fang Decembers (978). Einmal ließ er dem braven Gras Hugo, (man nannte ihn nur den Grafen von Paris), der in der Stadl war, wis sen:' „er wolle ihm nächstens ein Hä lleluja singen lassen, dergleichen er noch keines sollte gehört Habens" — Und wirklich ließ er eine Menge von Geistlichen und Chorsängern zusam- - Men kommen, und stellte sie auf die Anhöhe.von Montmartre *) hin; da mußten sie sehr voll tönend und laut anstimmen. n<eklsluj»l le lviart^rum Oliorr . . . Der Gras Hugo hörte es, und das ganze Bolt von Paris hörte recht mit Erstaunen dem gewaltig von oben herab klingenden Kirchen- Hymnus zu. V. Diese Näherung bis an di« Thore der inner» Stadt ging ganz unschädlich vorüber. Nicht so eine andre, die aber auch andrer Art war! Kaiser Otto hatte eine« Neffen, der muthig, rasch und verwegen war. Dieser vermaß sich, nicht eher zu ruhen, bis er seinen Spieß in das Thor von der innern Stadt. Paris selbst würde gestoßen haben. Und er that's. Die Pariser waren aber zu einem Ausfall gerüstet, und räch ten die vermessene Kühnheit des Jünglings. Er fiel unter ihren Streichen, und mit ihm viele brave Krieger, welche ihn nicht verlassen woll ten **). VI. Ueberhaupt litten die Belagerer doch durch Ausfälle der Pariser und der herbeigezogenen Hülssvölker manchmal nicht wenig. Otto ent schloß sich zum Rückzug. Einer der französi schen Schriftsteller selbst äußert hiebei: „Otto habe geglaubt, nun genug vergolten, und Lo th a r n seinen Unfug heimgegeben zu haben, und habe sich nun freudig und als Besieger seines Gegners aufdenRückweggemacht," essep auch Alles gut gegangen, bis er an den Fluß Aisne, etwa 50 Stunden von Paris, gekommen sep, wo das Heer nicht in einem Tag ganz habe übersetzen können, und das Gepäcke mit vielen Menschen zurückgeblieben sep, und wo dann die schnelle Anschwellung des Wassers in einer Nacht unsägliche Verlegenheit und Schaden veranlaßt habe. Man habe die rechten Fürthen und Un tiefen nicht gekannt; Lothar sey mit einem an sich schwachen Heer nachgerückt, habe aber den Vortheil nun benutzt, und bald sep der ganze Fluß mit Ertrinkenden und Todten angefüllt wor- *) Diese Anhöhe, von bedeutender Größe, liegt ganz nah' an den Mauern von Parks, «Us der Nord- feite der Stadt. **) Einige Schriftsteller nennen diesen Neffen Otto' s seinen Enkel. Allein dieses geschah aus Miss- ' verständniß Otto war im1.97z selbst erst Jahre alt. Das Wort df-xos wurde in vielen Schrif ten der damaligen Seit gebraucht, um erneu NeAn «der Vetter zu bezeichnen.