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Trinket den Himmelswein Mäßig mit Trinkerlust! Hader und Zänkerei'» Fliehen die Brust! Brüder, auf Euer Wohl Trink ich das erste Glas; Schenket ein neues voll; — Kurz ist der Spaß, Trinket den Rebensaft, Weil er noch perlend lacht; Auf! eh'der Zugend Kraft- Schwindel in Nacht. Schwestern, lebt froh und lang, Die Ihr uns liebt und küßt, Bis Ihr einst Tanz und Sang Trauernd vermißt! Brüdern, die fern von hier Immer sich unsrer sreun, Wollen dieß dritte wir Fröhlich jetzt weihn! Denen in Grabes Ruh', Die einst mit uns gelacht, Trink' ich ein viertes zu: Glückliche Nacht! — Gustav Ackermann. Auf! noch schäumet es km Glase, Noch erschallt der frohe Sang; Brüder, trinkt, eh' untcrm Grase Man Euch singt den Grabgesang. Singet, schwärmet, tanzet, Brüder, Fröhlich mit dem frohen Freund; Nimmer kehrt die Jugend wieder, Die uns heute hier vereint. Freude ist des Schöpfers Wille, Freude predigt die Natur. Sagt, wozu die ernste Grille? — Bei dem Glase lebt man nur! — Hoch in ungemeßne Räume Schwebt des Trinkers Geist hinauf, Und in's schöne Land der Träume Lenket Phantasie den Lauf. Trübe Erdensorgen fliehen, Wo^er Weln im Gla/e schäumt, Schöne Ideale blühen, Wenn berauscht der Trinker träumt. Kränzt den Becher frisch mit Rosen, Trinkt auf Liebchens Wohlergehn, Laßt von Wein und Lieb' uns kosen, Eh' die Stunden leicht verwehn. Lieb' und Wein war Luthers Lehre, — Folgt dem Teutschen Biedermann! — Heil dem Großen! Heil und Ehre, Der solch frohen Spruch ersann,