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ciek versichert, gesehen zu haben, wie Bona» parke unter demGeleitevonrzEscadrons franz. Cavallerie nach Paris gebracht worden ftp; al, lein andere Nachrichten lassen ihn fortdauernd zu Fontainebleau bleiben und der Aufsicht von Marmont, Macdonald, Mortier und Oudinot übergeben ftpn. Auch die bedauernswürdige edle Kaiserrochtcr, seine Gemahlin, soll sich bei ihm befinden, im z. Monate guter Hoffnung sepn und erklärt haben, daß sie ihren Gemahl im Unglücke nicht verlassen würde. Am 5. ist die neue Staatsverfassung vom Senat an, und Ludwig StanislauS Laver, Bruder des gemor, deten Königs, 59 Jahr alt, zum Oberhaupte Frankreichs ausgenommen worden; man glaub, te, daß der König den 10. oder i r. zu Paris «intreffen würde, woselbst am 8. der Graf von Artois schon angelangt war und wohin sich auch der Kronprinz von Schweden von Brüssel aus begeben hat. Die neue Constitution ist der bis- herigen sehr ähnlich. Die königl. Würde ist erblich in männlicher Linie; der Senar und das gesetzgebende Corps bleiben, so wie die Tri, bunale; der alte Adel nimmt seine Titel wie, der an und der neue behält die seinen erblich; die Ehrenlegion wird mit ihren Vorrechten bei, behalten und die Verkäufe der Narionalgüter werden unwiderruflich gehandhabt rc. auS wel, chen allem die schöne Absicht hervorleuchket, die, se große Umwandlung mit möglichster Ruhe und zu allerseiliger Zufriedenheit zu vollenden. Die beiden Souveräns werden zu Paris augebetet und wandeln ohne Wachen wie unter ihren eige, ncn Unrerthanen umher. Held Blüchet soll zu Paris sehr krank darnieder liegen. Wäre seine Lebensuhr hier abgelaufen; nun so wurden die letzten Sandkörnchen wenigstens von einer schö, nen Sonne beleuchtet. Der biedere Greis kann wohl auch sprechen: Herr, nun lässest du dei, nen Diener in Friede fahren! Die Heere sind in Kamonirungen verlegt worden und sollen in längstens z Wochen ihren Rückzug aus Frank, reich antrrten. Lyon hat eine Botschaft an den Senat geschickt, sich für Ludwig XVIII. erklärt und 40000 Mann zu dessen Dienste angeboten. Die Vestungen fallen nun nach einander. Ba» ponne kapitulirte schon am 2z. März; ihre Thore öffneten den Alliirten den 4. April Com» piegne, den n. Pfalzburg, den rz. Mainz; von den übrigen wird nächstens ein gleiches er» wartet; auch ist am 12. April ein Adjutant des G. v. Benningsen durch Kölln geeilt, um den Commandanten von Magdeburg und Hamburg den Befehl der franz. Regierung zu überbringen, diese Vestungen sofort zu übergeben. Bei letzte, rrr waren vom z. bis 6. sehr ernsthafte Geftch, te, die den Franzosen rooo bis raoo Mann kosteten; Davoust fuhr noch immerfort, da, selbst barbarisch zu sengen und zu brennen. Hier wird doch die übrigens so rühmliche Milde nicht verschwendet werden? — Ueber Italien lau» fen verschiedene Gerüchte z. B. daß die Franzo, sen bis zum 14. ganz Italien geräumr hab«« müßten, daß am 8> die.Neapolitaner Mailand besetzen sollten, daß Oestreichs Gränze sich bis an die Etsch erstrecken werde, Italien selbst ei, nen constitvtionellen König (in der Person eines Oestreich. Prinzen) erhalten, der Vicekönig Her« zog von Zweibrücken werden solle u. dgl. m. In dem neuerworbnen Antheile der Moldau samm» len sich viele ruff. Truppen, die theils aus Per, sien theils aus Polen kommen. Um dem Deftrtions» Verbrechen und dem dadurch entstehenden Nachtheil zu begegnen, istvon höchster Behörde aus anbefohlen und verordnet worden, daß jede Gemeinde für die Entweichung der von ihr gestellten Landwehrmänner dergestalt verantwortlich ist, daß sie für jeden Entwichenen sofort,