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Beilage zum 9ten Stück des Volgtländischen Anzeigers. Den 26. Februar 1814. Zeitungsberichte. Die Bayr. Zeil, spricht als Sage: von ei tler Verbindung der witlenvergischen Universität mit der zu Ie n a. — I" der Nacht vom 16. zum 17. Fevr. sind die bei Frankfurt gelegenen hölzernen Lazarelhgebäude plötzlich in Flammen geralhen und von den mevr als novo daselbst liegenden Kranken sollen einige roo mit ver brannt seyn. Mainz soll sich wegen Mangel an allem höchstens noch 14 Lage hallen können. — Der Kronprinz von Schweden hat eine schöne Proklamation an die Franzosen erlassen, worin es unter andern Heist: „daß die alliirren Mächte den Frieden vom Senat verlangten und wenn dieser Unterhandlungen darüber nicht wage, von dem franz. Heere und Volk." Der Schluß lautet: „Krieg dem Korsen! Integrität, Frie de und Freundschaft dem befreiten Frankreich!" Nachrichten aus dem Elsaß sagen: daß der Kongreß zu Chatillon unverrichteter Sache aus einander gegangen sey, weil England Napoleon als Kaiser nicht anerkennen und mit iVm nicht unterhandeln will. Antwerpen wurde mcht mehr beschossen, sondern blos von 10000 Sach sen und einem Engl. Corps blokirt. Winzing- rode war von Lüttich gegen Rheims gegangen; Czernilscheff hatte sich Namurs, Pbilippeville und Denanls bemächrigt. Die Schlüssel von Mons, Rheims und der Vestung Avesnes, wo man r6 Kanonen und viel Waffen und Muni tion fand, waren dem Kronprinzen von Schwe den überschickt worden. Die Vorposten der Verbündeten waren schon weit über Rheims hinaus. Dork hatte auf der Straße von Dilry nach Chalons ein hitziges Gefecht mit Macdo nald; Chalons, wohin sich die Franzosen zu rückgezogen hatten, wurde von den Preußen mitHaubitzen in Brand geschossen und alles war auf den folgenden Lag zum Sturm bereit, als Macdonald eine Kapitulation vorschlug, wvr« aus die Preußen am ;. in die Stadt einrücktea. Napoleon Haire sich in der Schlacht von Briem ne nach Troyes geworfen. Da Schwarzenberg sah, daß diese Stellung ohne großen Verlust nicht genommen werden konnte; so gab er Be fehl, dieselbe zu umgehen, welches besonders von Blücher über Arcy geschah und in Folge dessen der Kaiser mit 14200 Mann aus Troyes gegen Luffignp abzog, aber auf ein erhaltenes Schreiben wieder umkebne und sich gegen No« gent wendete, wahrscheinlich darum, weil Mak« donald bei Chalons geschlagen worden. Am ro. war Blüchers Hauptquartier zu Mery, am rs. das von Schwarzenberg zu Sens, 12Z Meile von Paris, und die Vorposten zu Mein» Meile davon. Blücher, der nun wieder den rechten Flügel bildete, ging über Esterray und Rosop gerade auf Paris los. Vom Mayn wird umerm r8. einergroßen Schlacht erwähnt, die zwischen Troyes und Paris zu Gunsten der Alliirren vorgefallen seyn und nach welcher die franz. Armee in unordentlicher Flucht aus Pa« ris zurück geeilt, Napoleon selbst aber mit ei nem Corps adgeschnitten worden seyn soll; dies bedarf jedoch noch Bestätigung. Rach andern Nachrichten war Napoleon wieder zu Paris und traf große Verthsidigungsanstalten. Das Hölz chen von Doulogne war abgetrieben und damit die 52 Barrieren verpallisadirl, auch die vor züglichsten Eingänge mit ungeheuer» Thoren und Gillern versehen, die große Mauer ausge« besserl rc. An der Spitze der Nationalgarden soll der Exkönig Joseph stehen. Nach unver« bürgter Sage wären die Alliirren am rz. Febr. in Paris eingerückt. Das Corps, welches un« ter Augereau zu Lyon stehr, soll nicht unbeträcht lich seyn und Bubna deswegen Verstärkungen an