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her bewiesenen Eiser die Erlaubniß erchei,t wor- den, auf ihren Uniformen sowohl als Civil- kleidern Knöpfe mir dem Stadtwappen und der Jahrzahl rgrZ zu tragen. — Am io. ist der Kronprinz von Schweden unter großem Jubel in Köln eingelroffen» In Gent sind am 4. die Alliirten eingezogen. Am 8. hielt der Prinz von Oranien, der Herzog von Weimar und Gen. Bülow ihren Einzug i» Brüssel. Laut officieilen Armeenachrichten haben die Alliirten in und in Folge der Schlacht von Brienne über svO Kanonen und 28000 Gefangene demFeinde abgenommen. Nach dieser Schlacht soll Na poleon abermals um Frieden nachgesucht, die hohen verbündeten Machte aber die vorläufige Räumung der Vistungen Mantua, Straßburg, Mainz und Luxemburg zur Bedingung gemacht haben. Zu Chakillon sollen bereits 6 Conferen» zen statt gefunden haben und in der letzten das Ultimatum übcrgebenworden fey». Das Haupt» quartier der hohen verbündeten Mächte soll be reits in Montmirail, ro Meilen von Paris, gewesen sepn. Eine Nachricht aus Basel mel det, daß alle aufdem Marsch befindliche Trup pen Befehl erhalten hätten, Halt zu machen, deutet dies aber nicht auf einen nahen Frieden, sondern meint, daß es wahrscheinlich blos ge schehe , um erst eine neue Militärstraße einzu- richten, weil aus der bisherigen über Mömpel- gard, Vesoul rc. Mangel einzutreten anfange. Ein von der franz. Armee defertirter Holländer hat ausgesagr, daß bei derselben die größte Mutlosigkeit hersche, und daß ein Soldat aus Reih und Glied sogar auf den Kaiser ge» ----- VMM rs schossen, aber blos dessen Hut getroffen habe. In den Kirchen zu Paris waren seit den zo, Jan» öffentliche Gebete, zu halten anbesohleu worden, um für die sranz. Waffen um Glück zu bitten. Die Alliirten sind aus ihrem Dor» dringen gegen Paris genöthigt worden, mehrere Orte in Brand zu stecken, woselbst die Einwoh ner die Waffen gegen sie ergriffen hauen. Ja den meisten übrigen besetzten Gegenden thun sie alles mögliche sür die Verpflegung der alliirten Truppen und freuen sich, daß ihnen durch sie «in großer Theil der drückendsten Abgaben und Einrichtungen abgenommen worden, Ludwig XVUI. hat bei Sr. Maj. dem Kaiser von Ruß land um ein gelindes Schicksal der jetzt in ruff, Gewalt befindlichen 150200 franz. Soldaten gebeten. Von demselben läuft auch eine, jedoch nicht als echt zu verbürgende Proklamation arr das franz. Volk um, worin er verspricht, daß alle Civil- und Militärbehörden ihre Stellen behalten sollen. Aus Nancy wirb vom 9. ge meldet, daß im Hauptquartier des Gen. Blücher zu La Fertt an der Officierstafel der zweite Sohn des Grasen von Artois als König von Frankreich ausgerufen worden sey. — Der Vicekönig von Italien, der als bloser Deposi tär der Krone sich mit der Sache der verbünde ten Mächte nicht vereinigen zu dürfen glaubte, hat sich mit seiner noch auf 50000 Mann ge- schätzten Macht, wovon er jedoch iqoco nach Mantua geworfen, langsam zurückgezogen. Am 7. wollte derselbe mit rzcroo auserlesene« Truppen von der Seite von Bozzolo her den vebergang der Oestreicher über den Mincio ver wehren,