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9- Stück. Plauen/ Sonnabends den 26. Februar 1814. Ueber das naturgeinaßeste Verhalten bei der jetzt Herschenden Krankheit. - iese allgemein gefürchtete und in ihren Fol« gen so fürchterliche Krankheit ist Anfangs ge« wöhnlich das nicht, was sie erst später durch Vernachlässigung oder fehlerhaftes Verhalten wird, nämlich das Nervenfiebcr. Für diejeni gen also, welche nicht sogleich Gelegenheit ha» ben, einen geschickten Arze zu Rache zu ziehen, dürsten wohl nachfolgende Rachschläg« eines eben so tiesdenkenden als gelehrten und erfahr nen Arztes weder unwillkommen »och unnütz seyn. Das Uebel oerräth sich gewöhnlich gleich anfangs durch Uebelkeil und Kopfschmerzen; dann säu me man nicht, alsbald ein ganz gelindes Brechmittel zu nehmen, welches die Krankheit gewöhnlich sogleich im Entstehen wieder erstickt. Außerdem beobachte man noch folgendes: Man genieße keine hitzigen Getränke, als Wein, Branntwein, Kaffee u. dgl. auch wenig oder gar kein Fleisch; lege sich nicht Mch beim er sten Uebelbefindcn, sondern zwinge sich zur Be wegung selbst in freier Lust, jedoch ohne Erkäl tung; lasse nicht zu stark einheitzen, sondern er halte einen mäßigen Grad der Wärme und immer reine Lust durch öfteres Oeffnen der Fenster; und trinke Kremor Tartari in Wasser oder eine Tasse Hollunder Thee, worin ein Theclöffel voll ge reinigten Salpeters geschüttet worden, wen» man unnatürliche Hitze verspürt. Bei dieser einfachen Behandlung wird die Krankheit nicht leicht lebensgefährlich, sondern öfters schnell gehoben werden. Der Redakteur glaubt sich Gewissenshalber,zu dieser öffentlichen Be kanntmachung verpflichtet, erinnert aber dabei wohlmeinend, daß man gleichwohl die ärztliche Hülfe so schnell, als möglich, suche, indem bei den verschiedenen Individuen Umstände vorhan den seyn können, die eine kräftigere Entgegen wirkung nöthig machen. Hiermit sollte blos vor der gemeinlich gleich zu Anfang fehlerhaften Behandlung, besonders durch Hitze und erhitzen de Mittel gewarnt werden. Warum wieder Teutsch? In N. n dieses Blatts vom Jahr 1807 gab ich auf eine Anfrage, warum ich das sonst gebrauchte Teutsch mit Deutsch vertauscht hatte? die Antwort in folgendem Epigram: S»