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b-rgs Hauptquanier war zuletzt zu Vesoul. Fürst von Lichtenstein meldete, daß Marschall Nep, nachdem er rooooMann in Besancon zurückge- lassen, sich hinter diese Veste gezogen habe. Schweizer Nachrichten sprechen von einem Sie» ge, welchen die Alliirten daselbst erfochten hät ten. — Die Schweizer Kantons vereinigen sich über ihr; neue, der altern wieder nahe kom mende Verfassung. Der östreichische Oberst von Simbschön, der mit 600 Mann in Wallis einrückte, hat diesen Staat aufgefordert, ein Kontingent zu den Mimen stoßen zu lassen, wie es die Schweiz mit 18000 aktiven und 12000 Reserve bereits zugesagt habe. Oestr. Colon- nen sind über den Simplon und. St. Gotthard gegangen und eine ist bereits zu Belinzona ein getroffen, so daß sie vielleicht eher, als der Vi- kekönig, in Mailand eintreffen könnte. Ein Ge rücht sagt, daß der Vicekönig von Italien viel leicht dem Beispiele des Königs von Neapel fol gen und sich an die Alliirten anschließen dürfte. Die Gefechte zwischen Wellington und Soult sollen am 10. und n. an der Niva sehr heftig gewesen, am 12. Waffenruhe und am iz. die mörderische Schlacht statt gesunden haben, wor in die Franzosen total und mit einem Verlust von iooc>o Gefangenen geschlagen worden seyn sollen. — Als ein gutes Zeichen wird es be trachtet, daß der Graf v. Ceffac und der Herz, v. Massa (Regnier)wieder in den Staatsrath berufen worden sind, welche beide in Ungnade gefallen waren, ersterer, weil er als Minister der Armeeverwaltung sich der verderblichen Maß regel, die Lieferungen für das Heer in einem zu ereilenden Papiergelde zu bezahlen, letzterer aber als Grogrichter sich geweigert hatte, die Pu ¬ pillen-und Depositengelder dem kaiserlichen Schatze anzuvertrauen. In dem Berichte, welchen der G. v. Fontanes am 27. Decbr. an den Senat abgestattet, Heist es unter andern: Der Kaiser hat sich zu seinem Volke hingewendet, sein Herz hat sich geöffnet und wir haben unsere eigenen Gefühle darinnen ge lesen. Er Hal den Frieden gewünscht, und von dem Augenblicke an, wo eine Unterhandlung möglich schien, geeilt, ihr die Hand zu bieten. Ferner: daß Er durch eine neue Art von Muth den Frieden mit großen Opfern zu erkaufen ver spreche. Endlich in einer Rede, die am zo. Dec. vor dem Throne gehalten wurde, Heist es: „Ohne Zweifel glaubten E. Maj. daß jede Macht sich durch Einschränkung befestigt, und daß.die Kunst, das Glück der Völker zu schonen, die erste Politikbet Könige ist." Man sieht daraus, daß man nachgiebiger den Frieden wünscht und wirklich'soll ein franz. Minister mit unbedingten Vollmachten imHauptauartier der Alliirten au gekommen ftyn. Schweizer Nachrichten ver sichern, daß der Kaiser Napoleon selbst an den Kaiser Franz geschrieben und um einen 10 tägi gen Waffenstillstand nachgesucht habe, um wäh, rend desselben den Frieden zu unterzeichnen; daß die z hohen alliirten nebst den meisten teulschen Fürsten auf einem Congreffe zu Bafel erwartet würden, und daß man allgemein glaube, daß der Friede binnen z Wochen zu Stande kommen werde. Todes- und Noth-Anzeige. Am 4. d. M. starb mein innigst geliebter Ehegatte, der hiesige Pfarrer Stauß, an dem hier furchtbar »m sich greifenden Rerven- Keber,