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»8 muß. Da nämlich das Lied einmal für die Lanvwehrmänner gedruckt werden muß, die es natürlich unentgeldlich erhalten, so wünsch« re ich, daß eS nicht nur deren Angehörige, die es zum Andenken wohl ohnehin lhun werden, sondern auch sonst noch recht viele kaufen wöch« ten, weil ich den Ertrag für den hiestgen Land wehr «Equipirungsfonds bestimmt habe, dem, wie man weiß, der Unterstützung nicht 'u viel zu Theil werden kann. Wen also auch das Lied nicht intereffkrte, der würde doch auf diese Wei se eine gute Absicht mit einem kleinen Opfer för dern helfen. Das Lied ist in hiesiger Buch druckerei auf Schreibpapier gedruckt für r Gro schen zu haben, und man kann von der Recht lichkeit des Hrn. Wieprecht und seines Gehülsen gewiß versichert seyn, daß auch nicht etnPfen- nig dem guten Zwecke Wüoren gehen werde. Auch werde ich, um die Richtigkeit der Be- und Einrechnung über allen Zweifel zu erheben, mir di« Milaufsicht eines Herrn Gemeindevorstehers «bitten. Engel. . Zeitungsberichte. Nach einem am r». Jan. bei Sr. Durchs, dem Fürsten Repnin zu Dresden eingelroffenen Courter ist die Uebergabe der Vestung Witten berg erfolgt und somit auch der letzte sächs. Ort von den Franzosen befreit. Bei der am 6. er folgten Uebergabe der Stadt Erfurt an die Preußen ereignete sich folgende traurige Bege benheit: daß ein mit !2bis 15 Mann aus dem Urseliner. Kloster abziehender betrunkener franz. Officier den Prinze» Bernhard von Weimar beim Anblick der sächs. Fußgarde «Uniform, die er trug, in einem wüthenden Anfall« nicht nur gröblich insultinc, sondern auch sein« Leute auf ihn feuern ließ, so daß 6 bis 8 Kugeln bei des sen Haupte vorbei flogen, und obgleich keine traf, doch ein franz. Unteroffitier ihm einen Bajonetstich in den Schenkel versetzte. Die zufammengelaufenen Bürger fielen über diese Meuchelmörder her und würden sie alle ermor det haben, wenn nicht preuß. Militär einen Theil gerettet hätte. Der Officier selbst be kam zur verdienten Strafe einige schwere Ver wundungen, an welchen er am andern Morgen starb. Nach dem Einzug der Preußen ging der Obelisk, welcher dem Kaiser Napoleon zu Eh, ren in Erfurt errichtet werden mußte, in Flam men aus. Die Franzosen haben sich auf den Petersberg und die Cyriaksburg zurückgezogen und es soll zwischen beiden Theilen die Uever- einkunft getroffen worden seyn, daß die Feind seligkeiten, zur Schonung der Stadt, künftig blos von der Feldseite fortgrsetzt werden sol len. — Durch Frankfurt ging am 9. ein engl. Louritt, der am 4. von Kiel abgegangen war und aussagte , daß noch dem 6. die Feindselig keiten wohl wieder ansangen würden; auch will er aus sein« Reise Hamburg in Flammen haben stehen sehen.- Ein Theil des Bülowschen Corps soll in Brüssel «ingerückr seyn und Nimwegen zwischen den z. und 5. sich ergeben haben. Di« in Holland bereits befindlichen engl. Truppen sollen an 20000 Mann betragen und di« Unlerhand- kungen mit d«m Adw. Derhuel eine günstige Wendung zu nehmen scheinen. Das Sacken, sch« Corps hat bei feinem Rheinübergange und Vordringen gegen Landau bei Neustadt an der Hardt allerdings sehr lebhaften Widerstand ge funden, aber den Feind auch gänzlich geschla gen und 4000 Gefangene gemacht. In Gun tersblum wurden ebenfalls zooo Franzosen ge fangen. Nach Briefen aus Frankfurt vom io. ist Cöln gestürmt, und in den Straßen noch gefochten worden, worauf sich der Gen. Seba, stiani mit feinen Truppen ergebe» habe. Die preußischen Verschanzungen bei Hochheim und Wlckerr mögen fürchterlich seyn und 200 Feuer schlünde bedrohen die, welche aus Cassel vor dringen wollen; gleichwohl war am 9. ein Aus fall geschehen, wobei aber die Franzosen abge, schnitten und meist gefangen wurden. Diese Gefangene waren meist blos« Knaben, konnten das Elend in Mainz nicht schrecklich genug schil dern und waren ihrer Gefangenschaft herzlich froh. Es hieß, daß während des letzten Aus- salls sich 5000 Mann frische Truppen nach Mainz geworfen hätten. Seit den 4«n war Neu,