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>4 freit und Davoust mit seinem ganze» Torps ge- fangen. — Die von Breda zurückgetriebenen Franzosen erschienen Tags darauf wieder vor dem Platze, mußten aber, nach Einigen, aus herbeteilende Hülse abermals entfliehen, nach Andern aber, wurden sie, 4 bis 5000 Mann stark, vor der Bestung überrumpelt, umzingelt und ganz aufgerieben. In Rotterdam ist Lord Castlereagh aus London angekommen und die Ankunft dieses wichtigen Staatsmanns und po litischen Unterhändlers gab zu angenehmen Hoff nungen Anlaß. — In der Neujahrsnacht ha ben mehrere Nheinübergänge starrgehavt. Wäh, rend Cassel vor Mainz lebhaft beschossen wor den, ist G. v. Blücher bei Gernsheim und St. Goar über den Rhein gegangen. Auch das russ. Corps unter dem G. v. Sacken hat beim Einflug des Neckars in den Rhein diesen Strohm paifirt, nachdem die gegenüber liegende Schan ze erstürmt worden war, wobei der Comman- dank, ?Officiers, zoo Gemeine, 6 Kanonen und 2 Haubitzen den Siegern in die Hände fie len. Eben so ist G. v. Dort bei Thal- Ehren- breitstem, G. ».Wittgenstein oberhalb Rastadt, St. Priest bei Neuwied aufs jenseitige Ufer ge gangen. Nur hier und da Aelen kleine Gefechte vor. G. v. Blücher hat vor dem Uevergange 2 Proklamationen erlassen, eine an seine Trup pen, um gute Mannszucht zu halten, die andre an die Einwohner, sich ruhig zu verhalten. Worms, Speier, Frankenthal und Neustadt waren besetzt und Vorposten gingen bis Bonn und Landau. G. v. Blücher soll zum Fürsten von Neuchatel ernannt worden seyn. Dat Hauptquartier des G. v. Wrede war zu Colmar, welches nach einem hitzigen Gefechte genommen worden ist und da dessen Einwohner auf die eindringenden Alliirten mit aus den Häusern ge schossen, eine Contridution von z Mill. Gulden bezahlen soll. Uebrigcns wurden die Truppen der Verbündeten allenthalben aufs beste ausge nommen, so wie sie selbst sich aufs beste betra gen und sogar jenseits des Rheins alles baar bezahlen. DieStadtBefort soll über seyn, die Ciladelle sich aber noch halten. Auch Hünin- -en soll gefallen ftyn. In Mainz, das nun auch auf dem andern Ufer eingeschloffenist, mag das Elend groß sepn; der Minister Bacher ist daselbst an der Epidemie gestorben, ganze Straßen sollen öd oder vermauert und die l ;ooo Mann starke Besatzung entschlossen sepn, den Ort mit Gewalt zu verlassen. Marsch. Mar- mont that von Kassel aus einen Ausfall, um dem angevuchea Befehl des franz. Kaisers ge mäß, Frankfurt zu überfallen, zu plündern und in Brand zu stecken; wurde aber vom russ. Gen. Langeron und den Preußen tapfer zurückgeschla- gen. Eia am zo. Dec. durch Rastadt geeilter preußischer Courier Hal ausgesagt, daß Besan con von den Vortruppen der Alliirten besetzt worden; ja die neuesten Schweizervriese melden sogar, daß am z. Ian. der Dorrrav der großen alliirten Armee in Lyon eingerückl fey. — Es Heist, daß die schweizerischen Truppen ent lassen worden wären. Wahrscheinlicher ist, daß die Republik eingeladen worden, sie, zur Förderung der gemeinsamen großen Gache, zu den Heeren der Alliirten stoßen zu lassen. — Die bei dem Armeekorps des Marsch. Soult noch befindlichen Rheinbundlruppen sollen, als sie gemerkt, daß str entwaffnet werben sollten, sich unter dem Fürsten von Asendvrg vereinigt haben und zu den Engländern üdergegangrn seyn. In der z tägigen Schlacht bei Bayonne sollen die Engländer ihre Position behauptet, beide Theile aber an zoooo Mann verloren haben. Nach franz. Blättern hat Soult am rz. Dec, die Engländer angegriffen, der Kampf wurde mitvielerErbitterung von beiden Seiten geführt und scheint nichts Entscheidendes bewirkt zu ha ben. Die Franzosen geben ihren Verlust selbst zu 500 Todten und 2500 Verwundeten an, den der Engländer aber weit größer, worunter auch Zoo Gefangene. Nach Schweizer Nachrichten wäre Lord Wellington in Toulouse eingerückt, von wo aus er die Alliirten zum schleunigen Vorrücken gegen Lyon aufgeforderl haben soll, um dadurch beide Armeen in Verbindung zu setzen. Gleichwohl harWellingtou vom 5. Dec. selbst nach London gemeldet, daß keine Aussicht vorhanden wäre, vor.dem Monat März die offensiven Operationen wieder anzufangen. Die franz.